Samstag, 12. November 2011

Frédéric Lenormand "Die venezianische Agentin"


Venedig im 18. Jahrhundert: Ein verarmter Adliger wird während einer Sitzung des Rates von Venedig ermordet, das Motiv ist unklar. Hatte er Spielschulden? Einen heimlichen Sohn? Oder hatte er sich in Geschäfte verwickeln lassen, denen er nicht gewachsen war? Für die Suche nach dem Mörder engagiert der Rat die junge Leonora Pucci, eine Klosterschülerin, die Venedig bereits einmal in einem Kriminalfall helfen konnte. Unerschrocken macht sie sich an die Ermittlungen und findet schnell eine seltsam anmutende Spur - überall tauchen plötzlich Gedichte des verstorbenen Dogen Grimani auf und weisen Leonora, auch die Frascadina genannt, den Weg zum Mörder des Adligen. 
„Die venezianische Agentin“ ist bereits der zweite Roman von Frédéric Lenormand mit dieser Hauptfigur, doch auch ohne den ersten gelesen zu haben, kann man der Handlung problemlos folgen. Die Geschichte wirkt am Anfang etwas einfach gestrickt, nimmt aber schnell Fahrt auf und ist sehr unterhaltsam zu lesen. Besonders die teils eigenwilligen Charaktere machen die besondere Atmosphäre des Buches aus. Schon die Idee, eine junge Klosterschülerin ermitteln zu lassen, ist in der gewählten Zeit sicher sehr ungewöhnlich, dennoch bleibt die Geschichte durch viele Erklärungen zu ihrer Rolle als Frau in der Gesellschaft des damaligen Venedigs sehr glaubhaft und nachvollziehbar. 


Ein gelungener historischer Krimi aus ungewohnt weiblicher Perspektive- auf jeden Fall empfehlenswert!  

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