Samstag, 20. Oktober 2012

Stephan Ludwig "Zorn - Vom Lieben und Sterben"


Die Kommissare Zorn und Schröder sind zurück und müssen wieder in einem Mordfall ermitteln. Nachdem die Leiche eines Jugendlichen auftaucht, der mit einem Draht geradezu enthauptet wurde, muss das ungewöhnliche Pärchen aktiv werden und macht sich auf die Suche nach dem grausamen Mörder. Als es wenig später auch noch ein Freund des ersten Opfers tot aufgefunden wird, scheint sich ein System zu zeigen. Will der Mörder etwa die gesamte Clique umbringen?
Mit Zorn und Schröder hat Stephan Ludwig sehr eigenwillige Ermittlerpersönlichkeiten geschaffen, die einen als Leser mehr als einmal fast in den Wahnsinn treiben. Wie kann man nur so antriebslos und lahm durchs Leben stolpern wie Hauptkommissar Zorn, der mehr als einmal beschrieben wird, wie er am Schreibtisch sitzt, die Füße hochgelegt und Löcher in die Luft starrt? Sein Kollege Schröder wurde gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen und verbirgt, wie angeschlagen seine Gesundheit eigentlich noch ist und will allen beweisen, dass er wieder fit ist. Die Kombination der beiden bietet eine durchaus interessante und unterhaltsame Grundlage für diese Geschichte.Vom Verlag als „Thriller“ betitelt, würde ich es eher als etwas trägen Krimi beschreiben, die Spannungskurve verläuft eher flach und der Nervenkitzel hält sich in Grenzen. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, der Story fehlt das Tempo, zu wenig treibt die Handlung voran und so dümpelt die Geschichte -wie der Hauptkommissar Zorn selber auch- eher sanft vor sich hin. Das Buch lässt sich zwar gut lesen, baut aber meiner Meinung nach zu sehr darauf, dass die Hauptcharaktere den ganzen Plot tragen, wodurch der Mordfälle und die Täterkonstruktion nicht gut genug durchdacht und beschrieben sind. Alles ist etwas zu einfach und zu platt, so dass die Spannung sich nicht hält.
Alles in allem ein lockerer, gut lesbarer Krimi, der einen leider nicht wirklich mitreißt.

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