Montag, 16. September 2013

Germán Kratochwil "río puro"


Was kann sich der Autor nur dabei gedacht haben? Zwei alternde, dickliche Männer jagen durch Patagonien, bei dem einen (Franz Melan) ist der Grund dafür bis zur letzten Seite unklar, der andere (Leopold Kainzer) wird von des ersten Ehefrau geschickt, den wildgewordenen Mann wieder einzufangen, der mit den gesamten Ersparnissen durchzubrennen scheint.
 Die ganze Geschichte ist ein Armutszeugnis für die Männer und auch für alle Frauen, die sie umgeben und sich ihnen jederzeit bedingungslos hingeben, um sie danach entweder anzubeten oder sie der Vergewaltigung zu bezichtigen. Insgesamt scheint sich das Verhältnis von Mann und Frau in diesem Roman grundsätzlich auf zwei Dinge zu beschränken: Der Mann hat Sex mit der Frau oder die Frau macht den Haushalt beziehungsweise kocht. Auch die wissenschaftliche Assistentin des durchbrennenden Patagonientouristen ist lediglich dazu da, die Männer zu unterhalten und zu belustigen. 
All dies erzählt der Autor in einer derart plumpen und farblosen Sprache, dass die Geschichte an Belanglosigkeit kaum zu überbieten ist. Die anfangs entstehende Spannung durch die scheinbar grundlose Abreise Melans wird schon dadurch zunichte gemacht, dass es an keinem Punkt weitergeht, nie klarer wird, was die Motivation der Handelnden eigentlich ist. 
Was der Autor sich gedacht hat oder was auch die Absicht der Geschichte war, kann man also auch nach Abschluss der Lektüre nicht sagen. Man kann jedoch allen raten, dieses Buch nicht zu lesen und die Zeit sinnvoller zu nutzen. 

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