Mittwoch, 15. Juni 2016

Iona Grey "Als unsere Herzen fliegen lernten"

Stella ist ohne Familie aufgewachsen und als sie, mitten im Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1943 den Pfarrer Charles Thorne heiratet, hofft sie, endlich eine Familie und ein eigenes zu Hause zu bekommen. Doch schnell zeigt sich, dass ihr Eheleben keinesfalls glücklich ist und als ihr Mann als Kaplan in den Krieg nach Afrika geht und sie den jungen amerikanischen Flieger Dan kennenlernt, beginnt für sie ein neues Leben. Sie flieht aus der Kälte ihrer Ehe in seine Arme. 70 Jahre später findet eine junge Frau einen Brief von Dan an Stella, in dem er versucht, erneut Kontakt zu ihr aufzunehmen. Was ist passiert, dass das junge Paar wieder getrennt hat? Jess macht sich auf die Suche nach Stella, um die beiden mehr als ein halbes Jahrhundert später wieder zusammenzubringen.
„Als unsere Herzen fliegen lernten“ ist ein zauberhaft romantisches und rührendes Buch über eine junge Frau, die sich völlig naiv in eine unglückliche Ehe begibt und sich dann zu befreien versucht. Als sie sich wirklich verliebt, wird sie ein völlig anderer Mensch und in Dan findet Stella einen sensiblen und rücksichtsvollen Mann, der ihr Hoffnung auf das Leben macht, das sie schon lange sucht. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und die Autorin Iona Grey schafft auf vielen Schauplätzen sympathische bis griesgrämige Charaktere, die die Geschichte noch lebendiger machen. Besonders der Frauenclub, der sich um den Pfarrer scharrt wie um einen Popstar und für den das jährliche Pfingstfest so aufsehenerregend ist wie heute eine Fußballweltmeisterschaft lässt einen als Leser häufig schmunzeln. Akribisch wird gebacken und gestritten, was wirklich sehr unterhaltsam ist. Dabei steht jedoch immer Stella mit ihrem Gefühlsleben im Vordergrund, so dass man nie den Faden zur Hauptfigur verliert, die einen auch anhand der Briefe, die Dan ihr während des Krieges schrieb, durch das ganze Buch begleitet.
Die eingeschobenen Passagen um Jess, die ungefähr in Stellas damaligen Alter ist und sich in der heutigen Welt alleine durchschlagen muss, wie Stella ohne Familie, schlägt einen schönen Bogen zur Gegenwart und einer weiteren kleinen Liebesgeschichte, die wunderbar zum gesamten Aufbau des Buches passt.
Iona Grey ist mit „Als unsere Herzen fliegen lernten“ ein rührendes Buch über die Liebe und ihre Hindernisse gelungen, das einen von der ersten bis zur letzten Seite berührt, ein wunderbarer romantischer Liebesroman. 

Hier geht es zur Leseprobe im Blanvalet Verlag. 

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