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Sonntag, 20. November 2011

Anne Laureen "Sonne über Wahi-Koura"


Als Helena de Villiers ihren Mann bei einem Flugzeugabsturz verliert und ihr Weingut durch einen Reblausbefall ruiniert ist, beschließt sie zur ihrer Schwiegermutter nach Neuseeland zu ziehen. Doch als sie dort nach der langen Schiffsreise ankommt, muss sie feststellen, dass sie alles andere als freudig erwartet wird und ihre strenge Schwiegermutter Louise sie ausschließlich duldet, weil sie schwanger ist. Nur schwer können diese beiden eigenwilligen Frauen sich aneinander gewöhnen, während sie gemeinsam gegen die Feinde des Weinguts der de Villiers kämpfen: Ein hinterhältiger Banker aus Napier versucht mit allen Mitteln, ihnen ihr Land wegzunehmen. 
Die Geschichte aus „Sonne über Wahi-Koura“ erinnert ein wenig an den erste Roman von Anne Laureen, eine junge Frau verlässt Deutschland um in Neuseeland einen Neuanfang zu starten. Doch genau wie mit „Sterne über Tauranga“ ist ihr auch dieses Mal ein sehr schöner historischer Roman über starke Frauen in einer eigentlich noch von Männern dominierten Welt gelungen. Die Figuren sind gut gezeichnet, haben starke Charakterzüge und bleiben nicht bei oberflächlichen Klischees stehen. Der Stil ist sehr flüssig und die Sprache bilderreich, so das man als Leser schnell in die Welt der Hauptfiguren gezogen wird und ihrem Leben folgt. Dabei bleibt aus, was mir oft bei sehr langen historischen Romanen mit seitenweise Landschaftsschilderung passiert: Ich bin nicht versucht, schnell zwei Seiten zu überblättern, weil ich das Gefühl habe, dass dort sowieso nichts passiert. Die Geschichte ist so kompakt geschrieben, dass keine unnötigen Längen entstehen. 
Ein sehr gutes Buch für kalte lange Winterabende bei einer Kanne Tee, wer auf eine anspruchsvolle und unerwartete Story hofft, wird jedoch enttäuscht sein.

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