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Donnerstag, 8. Dezember 2011

David Safier "Mieses Karma"


Kim Lange hat alles erreicht, was sie wollte: Sie ist verheiratet, hat eine wunderbare kleine Tochter und als Moderatorin ist sie so erfolgreich, dass sie den Deutschen Fernsehpreis bekommt. Doch als sie plötzlich stirbt, teilt Buddha ihr mit, dass ihr vermeintlich wunderbares Leben vor allem zu einem geführt hat, nämlich jeder Menge miesem Karma. Und so muss sie sich zunächst als Ameise durch Leben quälen, während sie dabei zusehen kann, wir ihre Freundin Nina sich an ihren Mann heranmacht. Wütend beschließt sie, ab sofort nur noch gutes Karma zu sammeln und sich auf der Reinkarnationsleiter so weit nach oben zu arbeiten, dass sie wieder als Mensch mit ihrer Familie leben kann. 
David Safiers Roman ist äußerst unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, egal ob Kim als Ameise, als Meerschweinchen oder Hund durchs Leben wandert, ihr Blick auf die Welt ist immer geprägt von ihrer tierischen Perspektive. Besonders witzig wird dies durch die Fußnoten, die von den Erlebnissen von Casanova berichten, den sie als Ameise kennen lernt und dem sie hilft, durch gutes Karma zum Säugetier zu werden und wieder voll und ganz als verführender Frauenheld zu leben. 
An einigen Stellen hätte ich mir vielleicht noch eine stärkere Selbstreflexion der wiedergeborenen Kim Lange gewünscht, etwas, das über „Ich will aber meine Familie zurück“ hinausgeht. Schließlich geht es der auch ohne sie ziemlich gut, sogar ihre Mutter hat ihre Alkoholsucht bekämpft. Vielleicht wäre das für dieses Buch aber auch zu ernst gewesen, legt David Safier hier doch besonders viel Wert auf die leichte Fröhlichkeit und Unterhaltsamkeit, mit der die Geschichte einhergeht. Mir hat das Buch alles in allem sehr gut gefallen.

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