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Montag, 26. Dezember 2011

Haruki Murakami "Gefährliche Geliebte"


Hajime und Shimamoto lernen sich in der Grundschule kennen. Bis sie zwölf Jahre alt sind, sind sie beste Freunde, dann zieht Hajime in einen anderen Stadtteil und der Kontakt der beiden reißt ab. Hajime lernt in seinem Leben zahlreiche Frauen kennen, doch nur drei sind wirklich bedeutend: die Sandkastenfreundin Shimamoto, seine erste richtige Freundin Izumi und seine Ehefrau Yukiko. Durch Yukikos Vater kann er eine Bar eröffnen, er hat ein gutes Leben, ein Frau, die liebt, zwei wunderbare Töchter, das Geschäft läuft gut. Doch er kann Shimamoto nicht vergessen und in ihm bleibt immer eine Leere, die er nicht zu füllen weiß. Dann betritt eines Abends plötzlich Shimamoto seine Bar und bringt sein ganzes Leben durcheinander. 
Die ganze Geschichte baut auf dem Charakter von Hajime auf, der trotz allem oberflächlichen Glücks immer hilflos auf der Suche nach etwas anderem wirkt. Er stürzt sich in seine Aufgaben, geht diszipliniert seinem Sport und versucht, etwas in sich zu füllen, was er selbst nicht kennt. Das alles beschreibt Haruki Murakami mit einer einfachen Sprache, die die Komplexität der Charaktere Hajime und auch Shimamoto noch unterstreicht. Der Leser erhält einen Einblick in ihr Leben, wie ein Fenster, dass sich für kurze Zeit öffnet und dann wieder schließt. Ihr Leben scheint weiterzulaufen, auch wenn man das Buch eigentlich beendet hat. Und genauso lässt Shimamoto Hajime nur einen kurzen Augenblick in ihr Leben, einen Moment, der für ihn alles bedeutet und alles was er hat, auf die Probe zu stellen scheint. 
Mit „Gefährliche Geliebte“ ist Haruki Murakami eine großartige Geschichte gelungen, über Menschen, die auf der Suche sind und nie anzukommen scheinen. Und darüber, was wir eigentlich vom Leben wollen, damit es uns ausgefüllt erscheint. Diese Frage muss Hajime für sich beantworten, wenn er nicht in einem Strudel von Gefühlen und Menschen untergehen will. 

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