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Mittwoch, 28. März 2012

Micaela Jary "Sehnsucht nach Sansibar"


Im Jahr 1888 machen sich drei junge Frauen auf den Weg von Deutschland nach Sansibar. Juliane begleitet ihren Vater, einen erfolgreichen Winzer, der zum Sultan eingeladen ist. Antonia hingegen will gemeinsam mit dem Arzt Max Seiboldt die Cholera erforschen und reist als seine Sekretärin an Bord des Dampfers mit. Und Viktoria Wesermann, Tochter einen wohlhabenden Reeders aus Hamburg, wird nach Sansibar geschickt, damit ihr öffentlicher Fehltritt während einer Schiffstaufe in Vergessenheit gerät: sie hatte ihren Verlobten in aller Öffentlichkeit geohrfeigt, weil er ihr so zuwider war. 
Auf Sansibar treffen die drei Freundinnen auf eine exotische Landschaft und fremde Kulturen. Jede auf ihre Art, versucht ihren Weg zu finden und teilweise sind sie selbst überrascht, was sich am Ende als das Richtige für sie erweist. Natürlich geht es wie immer in solchen Büchern auch um die große Liebe und das Drama darf auch nicht zu kurz kommen.
 Leider schafft es die Autorin nicht wirklich, die Figuren ausreichend zu entwickeln, so dass wie etwas müde Abziehbilder wirken, die vor exotischer Kulisse herumirren. Ich war wirklich enttäuscht von dem Buch. Natürlich erwartet man schon von Cover und Klappentext her eine unterhaltsame leichte Lektüre, aber in diesem Roman kommen mir die Figuren einfach zu kurz. Erst gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass die Handlung endlich vorangeht und als es richtig gut wurde, war das Buch auch schon vorbei. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich auf eine oder auch zwei Charaktere konzentriert und ihre Geschichte ausgiebig erzählt, so kommen leider alle drei Frauen nicht wirklich zur Geltung.
 Positiv muss allerdings betont werden, dass die Landschaftsbeschreibungen sehr schön gemacht sind, man kann im Kopf wirklich Bilder entwickeln, wie die Insel aussieht, auf der die drei Frauen ein neues Leben beginnen. Das macht einige Defizite bei der Entwicklung der Charaktere wieder wett, so dass das Buch alles in allem noch einen ganz guten Eindruck hinterlässt. 

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