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Montag, 19. März 2012

Richard Dübell "Die Pforten der Ewigkeit"


Im 13. Jahrhundert stirbt Kaiser Frederico und lässt Europa in einem Streit um Macht und religiösen Einfluss zurück. Die junge Nonne Elsbeth bricht in genau dieser Zeit mit einigen Schwestern auf nach Winzensten, um dort ein neues Kloster zu errichten. Es soll ihrer Schwester Hedwig Schutz bieten, die wie in Trance immer wieder ketzerische Visionen hat und um deren Leben sie deshalb fürchtet. 
Am anderen Ende der damaligen Welt im Heiligen Land kämpft Rogers Trencavel mit seinen Freunden Walter und Godefroy um seine Freiheit und seinen Glauben, denn die Albigenser, zu denen er gehört, werden als Ketzer verfolgt und ermordet. Rogers hat von einem sterbenden Ritter ein Geheimnis anvertraut bekommen, dass seine Glaubensgemeinschaft retten soll und so macht er sich auf den Weg nach Winzensten, wo er die Lösung erwartet und auf die Nonnen trifft, die gegen alle Widrigkeiten um ihr neues Kloster kämpfen.
Der Roman bietet ein unglaublich umfassendes Bild der mittelalterlichen Welt mit all ihren Glaubensvorstellungen und Machtbestrebungen. Es gibt viele Handlungsstränge, die zunächst verwirrend wirken und man muss sich als Leser etwas Zeit nehmen, sich mit den Figuren auseinanderzusetzen. Doch schnell fügt sich alles in ein schlüssiges Bild und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen, jede Figur scheint ein Geheimnis mit zu tragen, das der Leser erst im Laufe der Geschichte entdecken muss, um ihre Handlungen uns Intentionen zu verstehen. 
Gleichzeitig zeigen die Detailtreue und das umfangreiche Glossar mit wie viel Energie Richard Dübell für seinen Roman recherchiert hat. Hier tauchen nicht plötzlich Dinge auf, die zur damaligen Zeit noch gar nicht erfunden waren und auch die Städtenamen sind im damaligen Sprachgebrauch verwendet, was dem Buch eine großartige Authentizität gibt, die leider vielen gängigen historischen Romanen fehlt. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass keine kitschige Liebesgeschichte im Vordergrund stand sondern eine umfangreiche Geschichte mit vielen Personen, die alle ihre Liebe und ihr Leid mitbringen, das es Wert ist, dargestellt zu werden. Wer einmal einen historischen Roman lesen möchte, der nicht nur ein billiger Abklatsch von Iny Lorentz ist oder an Serienproduktionen erinnert, der sollte unbedingt Richard Dübells „Die Pforten der Ewigkeit“ lesen. 



2 Kommentare:

  1. Hallöchen!

    Deine Rezi ist wirklich richtig richtig gut geworden!

    Jetzt fällt es mir noch schwerer meine Rezi zu schreiben :-(

    Wünsche dir noch einen schönen Sonntagabend!

    Liebe Grüße Lena

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  2. Ich schreib meistens gleich nachdem ich das Buch beendet habe meine Rezension und dann einfach was mir dazu einfällt, das fällt mir am leichtesten :) Das Buch war aber auch wirklich gut! Liebe Grüße
    Sarah

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