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Sonntag, 22. April 2012

Marie Matisek "Nackt unter Krabben"


Falk Thomsen studiert im 13. Semester Soziologie in Hamburg und weiß eigentlich nicht, was er mit seinem Leben anfangen will. Als er überraschend der Strandkorbverleih seines Onkels Sten auf Heisterhoog erbt, fährt er erst einmal hin um sich alles anzugucken. Er ahnt noch nicht, in was er als neuer Besitzer eines umkämpften Strandabschnitts hineingezogen wird. 

Kampf um ein Naturschutzgebiet

„Nackt unter Krabben“ ist locker geschrieben, lustig und unterhaltsam. Es gibt die klassischen Charaktere, die man in so einer Geschichte erwarten kann, die Naturschutzaktivisten, den Eigenbrödler der Insel, einen netten, aber nicht ganz so hellen Helfer im Strandkorbverleih und einen gewieften Geschäftsmann, der in den Dünen einen riesigen Hotelkomplex hochziehen will. Angenehm ist es, dass sich hier nicht immer nur Gut und Böse gegenüber stehen, sondern dass man Falk wirklich ganz gut abnehmen kann, wie er teilweise zwischen den Fronten steht und nicht weiß, was er machen soll. Ein paar Szenen fand ich sehr realitätsnah und nachvollziehbar, auch wenn die Geschichte wenig Überraschungen birgt und so verläuft, wie es von Anfang an zu erwarten war. Am Ende gibt es dann doch das zu erwartende Gut gegen Böse und die Seiten sind ziemlich klar. 

Nicht überraschend, aber gut zu lesen

Die Liebesgeschichte, die die Autorin noch mit reingeschrieben hat, hätte man meiner Meinung nach gut weglassen können. Die Konstruktion passt nicht wirklich zu der restlichen Geschichte und liefert teilweise fadenscheinige Begründungen für Falks Verhalten, die mir nicht glaubwürdig für seinen Charakter erscheinen. 
Das Ende nach einigem hin und her ist leider etwas sehr platt und vorhersehbar, trotzdem war das Buch eine ganz nette Lektüre, die sich besonders für den Sommerurlaub eignet. 

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