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Samstag, 12. Januar 2013

Ken Follett "Winter der Welt"


Anfang der dreißiger Jahre in Deutschland kämpft die Familie von Ullrich in Berlin gegen die Nazis, während die Familien Dewar und Peshkov in der amerikanischen Oberschicht leben und Earl Fitzherberts Sohn Boy in England feiern geht und sich mit Frauen amüsiert. All diese Familien kennt man aus dem Roman „Sturz der Titanen“ von Ken Follett bereits und in „Winter der Welt“ treffen wir sie wieder. Mit dem Nazi Regime legt sich ein Schatten über die ganze Welt und alle kämpfen auf ihre Weise gegen diesen „Winter der Welt“ an. Ob auf politischem Weg, als Spione oder im Ausland im Widerstand, die nächste Generation der Familien ist politisch aktiv und nicht bereit, ein Leben unter Zwang und Gewalt zu erdulden. Diese unglaubliche und spannende Epoche der Weltgeschichte beschreibt Ken Follett in seinem neuen Roman aus vielen Perspektiven.
 Dabei ist sein Stil so bildlich und realistisch, dass man das Gefühl hat, vor seinem inneren Auge einen Film ablaufen zu sehen. Die Beschreibung der Figuren ist detailliert und glaubwürdig und ihre Konflikte und Probleme stellen sie ständig vor neue Herausforderungen. Auch wenn das Buch mit über 1000 Seiten sehr umfangreich ist, lässt es sich leicht und schnell lesen und macht einem viel Freude. Die historischen Details sind gut aufgearbeitet und halten sich soweit ich das beurteilen kann an die bekannten Fakten, ohne viel hineinzuinterpretieren. Natürlich gibt es auch Liebesgeschichten, aber diese beherrschen nie vollständig das Geschehen und sind daher als Beiwerk der Geschichte durchaus glaubwürdig. 
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, der Umfang des Romans erklärt sich auch daraus, dass der Autor das Buch genau nach Jahren gegliedert hat, so kommt nicht zu Zeitsprüngen, sondern es wird chronologisch erzählt, wer zeitgleich was erlebt. Die unterschiedlichen Blickwinkel auf diese Zeit zeigen einem noch einmal deutlich, dass es oft kein schwarz und weiß gibt, sondern für einen richtig ist, was für einen anderen falsch sein kann. Machmal weiß man gar nicht, auf welcher Seite man als Leser stehen soll, findet man doch in fast jeder Perspektive, ob nun die russische, britische oder amerikanische, eine Person, die einem ans Herz gewachsen ist und deren Argumentation einen überzeugt. 
 Ein großartiges Portrait einer Epoche aus dem Blickwinkel unterschiedlichster Menschen und Familien. Absolut empfehlenswert!

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