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Montag, 4. Februar 2013

Caronline L. Jensen "Frau Bengtsson geht zum Teufel"


Frau Bengtsson ist eine brave schwedische Vorstadthausfrau, bis sie eines nachmittags stirbt. Sie ertrinkt in der Badewanne, angesaugt von einer Massagedüse. Doch Gott rettet Frau Bengtsson und haucht ihr wieder Leben ein. Von nun an will sie gläubige Christin sein und beginnt die Bibel zu lesen und Kontakt zu Gott zu suchen. Doch der ignoriert sie, genau wie die letzten 39 Jahre. Also beschließt Frau Bengtsson zu rebellieren und gegen alle 10 Gebote zu verstoßen- ein ambitioniertes Projekt, wie sie feststellt.
Eigentlich hatte ich bei diesem Roman nur eine witzige und kurzweilige Story erwartet, doch die Geschichte ist sehr viel mehr. Frau Bengtsson führt lange Gespräche mit dem Teufel, der in ihre Nachbarin gefahren ist, erläutert ihren Glauben, ihre Zweifel und diskutiert religiöse Probleme. Das alles geschieht keineswegs veralbernd sondern auf einer ernsthaften Basis, denn Frau Bengtsson ist es wirklich ernst, sie will glauben, aber in aller erster Linie will sie verstehen! Also stellt sie Fragen und kommt zu dem Ergebnis, dass Gott nicht nur arrogant und überheblich ist, er ist auch ein fieser Rassist! Und so nutzt sie ihren freien Willen- von dem Gott schon öfter dachte, dass er ihn den Menschen vielleicht lieber nicht gegeben hätte- und kämpft sich durch den christlichen Glauben. 
Ein lustiges Buch mit Tiefgang und spannenden Hintergedanken. Über die Protagonistin kann man manchmal nur den Kopf schütteln, so überdreht wirkt sie, aber dann kann man sie auch wieder verstehen, wer möchte nicht manchmal gerne den wichtigen Dingen im Leben auf den Grund gehen? "Frau Bengtsson geht zum Teufel" ist ein außergewöhnliches Buch, ein toller Debutroman, ich freue mich auf mehr von der Autorin Caroline L. Jensen.

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