Nach acht Jahren kehrt Vianne Rocher nach Lansquenet zurück. Ein alter Brief ihrer toten Freundin bringt sie dazu, Paris den Rücken zu kehren und mit ihren Kindern Anouk und Rosette in das Dorf zurückzufahren, das sie einst vehement bekämpft und vertrieben hat. Dort trifft sie auf alte Freunde und alte Feinde. Doch der Pfarrer, der einst gegen sie hetzte, scheint selber Probleme zu haben und ist auf ihre Hilfe angewiesen. Und die maghrebinische Gemeinde im Ort hat sich vergrößert und mit Inès eine starke Persönlichkeit gewonnen, die der Gemeinde viel Ärger bereitet. Vianne muss herausfinden, was eigentlich passiert ist, das diese Feindschaften sät.
„Himmlische Träume“ ist der dritte Band der Romanreihe um Vianne Rocher, die mit „Chocolat“ einen weltberühmten Anfang hat. Dieser Roman von Joanne Harris ist großartig zu lesen, auch ohne die ersten beiden Bände gelesen zu haben. Die Geschichte hat etwas märchenhaftes, die Figuren aus 1001 Nacht treffen auf ein scheinbares südfranzösisches Dorfidyll, dessen Fassade schon völlig zerbröckelt scheint. Francis Reynaud, der Pfarrer der Gemeinde, wird beschuldigt gegen die Maghrebiner zu hetzen, intolerant und fremdenfeindlich zu sein und wird durch einen anderen Pfarrer ersetzt. Hilflos kämpft er gegen diese Vorurteile und macht damit alles nur noch schlimmer. Vianne, früher seine erbitterte Gegnerin, sieht sich plötzlich in der Position, ihm helfen zu müssen.
Der Stil der Autorin bei all dem ist sehr farbig, die Geschichte voller Fantasie und märchenhaft anmutender Szenen. Dabei wird dennoch ein hochaktuelles Thema der französischen Gesellschaft thematisiert, das Zusammenleben mit Zuwanderern, die nicht nur eine andere Kultur und Traditionen sondern auch eine den Menschen persönlich wenig bekannte Religion mitbringen. Dabei nimmt Joanne Harris die Leser von der ersten Seite mit auf diese besondere Reise und verliert sie an keiner Stelle, denn die Beschreibungen sind so detailliert, das man wunderbar folgen kann und lassen dennoch Raum für die eigene Fantasie und Gedankenspielereien.
„Himmlische Träume“ ist ein wunderbares Buch darüber, was das Eigene und das Fremde in einer kleinen Dorfwelt bedeuten können und wie die Menschen damit umgehen. Absolut für empfehlenswert für jeden, der eine ganz besondere Geschichte sucht.
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