Die Kommissare Beatrice Kaspary und Florin Wenninger haben schon einiges gesehen, doch eine Leiche, der jemand Koordinaten in die Fußsohlen tätowiert hat, ist auch für sie neu. Als sie die Koordinaten erreichen, finden sie dort Körperteile von einer anderen Leiche und eine Nachricht. Der Mörder beginnt ein perfides Spiel und treibt die Ermittler wie beim Geocaching, einer Art Schatzsuche nach Koordinaten durch das Salzburger Land. Doch er scheint es nicht nur auf Unbekannte abgesehen zu haben, die Ermittlerin Beatrice Kaspary nimmt er persönlich ins Visier. Es wird klar, dass er mehr über sie und ihre Geschichte weiß, als sie den meisten Menschen jemals über sich preisgeben würde.
Dabei entwickelt die Autorin Ursula Poznanski nicht nur ein außerordentlich sympathisches Ermittlerteam rund um die von privaten Problemen geplagte Beatrice Kaspary, sondern eine spannende Jagd auf einen psychisch anscheinend völlig gestörten Mörder. Das private Umfeld der Ermittler spielt zwar eine Rolle, wird aber nicht lange breit getreten, sondern eher am Rande eingestreut. Die Spannung entsteht besonders dadurch, dass die Erzählposition nicht wechselt, sondern konstant aus Sicht der Kommissarin Kaspary erzählt wird. Der Leser ist den Ermittlern dadurch nie voraus oder beginnt etwa durch eingeschobene Episoden aus Sicht des Mörders auf anderer Grundlage zu rätseln als die Polizei. Dies führt dazu, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann, mit Gruseln erwartet man den „Cache“, den nächsten Fund, den der Täter versteckt hat, das nächste Opfer, dass das ganze Bild nur verwirrender zu machen scheint. Lange tappen Leser und Ermittler im Dunkeln, weil sich keine Struktur einstellen will, welche Verbindung die Opfer haben. Die Auflösung am Ende ist genauso grausam wie logisch, ein großes Lob an die Autorin für die Konstruktion dieses Thrillers.
Ursula Poznanskis erster Thriller „Fünf“ ist das beste, was ich seit langem gelesen habe!
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