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Mittwoch, 21. Mai 2014

Nicolas Barreau "Eines Abends in Paris"


Alain betreibt ein kleines Programmkino im Pariser Stadtteil Saint Germain und hat dafür eine erfolgreiche Karriere nach seinem Wirtschaftsstudium aufgegeben. Doch Filme sind sein Leben und das Programm des Kinos gestaltet er ganz nach seinen Interessen. Jeden Mittwoch Abend zeigt er einen alten Liebesfilm und oft kommen jeden Mittwoch Abend die gleichen Besucher. Unter anderem die mysteriöse Frau im roten Mantel, die jedes Mal in Reihe 17 sitzt und danach wieder geht. Als Alain sich endlich traut die Frau anzusprechen, verbringen sie einen wunderschönen Abend gemeinsam, doch danach verschwindet sie einfach aus seinem Leben. Er hat keine Telefonnummer und keine Möglichkeit sie zu kontaktieren- sie scheint sich einfach in Luft aufgelöst zu haben. Zeitgleich fallen der berühmte amerikanische Regisseur Allan Wood und die weltberühmte französische Schauspielerin Solène Avril in sein Leben ein und wollen in seinem kleinen Kino einen großen Film drehen. Ob das Verschwinden der einen Person mit dem Auftauchen der anderen Personen zusammenhängt?
Man hätte Nicolas Barreaus Roman „Eines Abends in Paris“ keinen passenderen Titel geben können, denn die Geschichte beginnt mit diesem einen bedeutenden Abend im Leben von Alain, an dem er mit seiner Traumfrau ausgeht. Doch der Autor schreibt hier keineswegs eine kitschige Liebesgeschichte mit dramatischem Drumherum, wie das Auftauchen des Hollywoodpersonals vermuten lässt. Der Roman ist getragen von der Stimmung, von der Romantik, die Alains verzweifelte Suche nach seiner Liebe ausstrahlt. Dennoch bleibt die Geschichte regelrecht ruhig und undramatisch und zieht einen unweigerlich immer weiter hinein in das Seelenleben von Alain. Man kann nicht aufhören weiterzulesen, weiter nach Spuren zu suchen, die erklären, wohin es die Frau im roten Mantel vertrieben haben könnte und warum. Allan Wood ist ihm dabei ein väterlicher und dennoch selbst verzweifelter Ratgeber, der ihn ungewollt auf eine falsche Fährte schickt.
 Diese Roman ist wirklich etwas Besonders, mit Liebe geschrieben erzählt er von der großen Liebe, die man nie wieder loslassen möchte. Und Nicolas Barreau zeigt, dass nicht Kitsch und flache Charaktere das sind, was einen Liebesroman ausmacht, sondern diese besondere Stimmung, die man nur selten in einem Buch findet. 

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