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Donnerstag, 24. März 2016

Eve Chase "Black Rabbit Hall"

Irgendetwas zieht Lorna an diesem Haus magisch an: Black Rabbit Hall, ein herrschaftliches Anwesen in Cornwall wie aus längst vergangenen Zeiten. Gemeinsam mit ihrem Verlobten Jon schaut sie sich das Haus als Hochzeitslocation an und Lorna ist sofort von dem Haus fasziniert. Sie beginnt, die Geschichte des Hauses zu recherchieren und stößt auf eine tragische Geschichte.
Eve Chase ist mit „Black Rabbit Hall“ ein spannender und auch bewegender Roman über die Geschehnisse auf dem Anwesen, das eigentlich Pencraw Hall heißt, gelungen. Die Geschichte spielt nicht wie so häufig in der Hochzeit der Herrschaftshäuser vor dem Ersten Weltkrieg oder in den bewegenden 20er Jahren, sondern im Jahre 1968. Das Haus beginnt zu verfallen, der Unterhalt ist schwierig und die Familie Alton fährt nur noch in den Ferien nach Black Rabbit Hall und verbringt die restliche Zeit in London. Gerade dieser beginnende Untergang macht aber auch den Charme des Buches es aus, es ist eben kein romantisches Buch über die große Liebe in bewegenden Zeiten, sondern über die tragische Geschichte, die in dem kleinen Mikrokosmos Familie abläuft, wenn eine Person herausgerissen wird und alle wie zerstört zurückbleiben und nach einem neuen Haltepunkt untereinander suchen. Eve Chase beschreibt ihre Figuren so lebhaft, dass man beim Lesen wirklich ganz nah bei Ihnen ist. Amber ist in den historischen Rückblenden die Hauptperson und erzählt aus der Ich-Perspektive, so dass sie dem Leser noch näher kommt, als die anderen Figuren. Doch auch deren Angst und Zerrissenheit wird in Ambers Beschreibungen sehr deutlich. Die ganze Familie kommt einem als Leser sehr nahe. Dabei ist die Geschichte sehr ruhig und gut konstruiert, so dass am Ende alle losen Fäden zu einem Ende zusammengesponnen werden und man das Gefühl hat, endlich das große Ganze zu verstehen.
„Black Rabbit Hall“ ist spannend, bewegend, traurig und liebevoll zugleich und sich mit Lorna gemeinsam auf die Spurensuche in der Familie Alton zu begeben, kann ich nur jedem Leser empfehlen.




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