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Montag, 2. Mai 2016

Takashi Hiraide "Der Gast im Garten"



Chibi ist eine Katze, die auf einem großen Grundstück bei einer Familie lebt. Im Gartenhaus nebenan lebt ziemlich glücklich und zufrieden ein kinderloses Ehepaar, beide arbeiten in der Literaturbranche, haben einen abwechslungsreichen Freundeskreis und mögen ihr Haus mit Garten sehr. Eines Tages besucht Chibi eben diese Nachbarn und schließt mit ihnen Freundschaft. Immer öfter kommt die kleine Katze zu Besuch und schleicht sich klammheimlich in Leben und Herz des Ehepaares. Kleine Abläufe des Alltags ändern sich plötzlich und viele Dinge drehen sich darum, es Chibi so angenehm wie möglich zu machen, damit sie wieder kommt, obwohl sie eigentlich nicht dort lebt.
„Der Gast im Garten“ ist eine kleine leise Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verlässlichkeit, die einen als Leser mit ihrem ganz eigenen Zauber gefangen nimmt. Es sind keine großen Momente oder bombastische Emotionen, die im Leben des Ehepaares das Zentrum bilden, sondern die kleinen Verschiebungen, die Chibi mit sich bringt, in dem sie in das Leben eindringt. Doch wie der Titel es auch schon sagt, ist sie nur ein Gast, ein Zuschauer von außen, der nicht ganz dazugehört und vielleicht auch nicht heimisch werden möchte. Jeden Morgen geht Chibi pünktlich zu ihrer Familie um den Sohn zur Schule zu verabschieden. Dennoch ist das Ehepaar im Gartenhaus nicht unzufrieden mit ihrer Situation, ihren Gast im Garten immer nur zeitweise zu haben, auch wenn sie ihn auf keinen Fall mehr missen wollen.
Mir hat die Geschichte um Chibi und ihr Gastspiel im Leben des Ehepaares im Gartenhaus sehr gut gefallen, gerade weil die Geschichte so ruhig und gleichzeitig so schön und bewegend war. Wie schnell man sein Herz an etwas hängt und es dann vermisst, obwohl man vorher glücklich und zufrieden war, ist hier sehr schön beschrieben. Eine wunderbare kleine Geschichte über Freundschaft, die ich jedem ans Herz legen kann. 

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