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Montag, 24. Oktober 2016

John Burnside "Wie alle anderen"

Der Ich-Erzähler in John Burnsides Roman „Wie alle anderen“ kommt aus einer Suchtklinik und muss sein Leben in den Griff kriegen. Er beschließt, das friedliche Vorstadtleben zu suchen, um endlich zur Ruhe zu kommen. Doch schnell stellt er fest, dass es gar nicht einfach ist, ein normales Leben zu führen und „normal“ in diesem Zusammenhang ein eher dehnbarer Begriff ist. Denn auch hinter den ganzen Vorstadthäuschen spielen sich Dramen ab, die er sich so nie hätte vorstellen können. So verfällt er weiter dem Alkohol und muss feststellen, dass er genauso geworden ist, wie er eigentlich nicht sein wollte, nämlich wie sein eigener Vater.
Der Erzähler in dem Roman nimmt einen mit in sein Leben, das wie ein regelrechter Trip wirkt, nach Glück kommt Verzweiflung, Selbstzerstörung durch Alkohol und neue Liebe und Zuversicht. Teilweise fällt es schwer, ihm zu dabei folgen an und man ist nie sicher, an welcher Stelle in seinem Leben man sich gerade bewegt. Ist er jetzt Jugendlicher oder ist es die Gegenwart, erinnert er sich nur oder erlebt er gerade etwas. Dadurch fällt es beim Lesen nicht leicht, die Handlung wirklich nachzuvollziehen und wenn schon nicht Sympathie, so doch irgendein Gefühl für ihn als Protagonisten aufzubringen. Für mich blieb die Hauptfigur während der ganzen Handlung sehr farblos und ich konnte zu ihm und der ganzen Geschichte keine Beziehung aufbauen. Keine Figur des Romans konnte mich berühren oder wirklich ansprechen, so dass das Buch für mich eine sehr trockene und zähe Leseerfahrung war.

Ich habe John Burnsides „Wie alle anderen“ als keine angenehme, sondern eher belanglose und etwas wirre Lektüre wahrgenommen, die mir wenig Freude gemacht hat. Mir hat die Grundidee sehr gut gefallen, mit der Umsetzung konnte mich der Autor jedoch leider nicht fesseln. 

Hier geht es zur Leseprobe im Knaus Verlag. 

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