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Montag, 19. Dezember 2016

Emma Braslavsky "Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen"

Was für ein faszinierendes Buch! Roana versucht sich allein in Südamerika durchzuschlagen, auf der Suche nach irgendeinem Sinn im Leben, No lebt als Aussteiger mit seiner Freundin auf einer einsamen Insel und Jo versucht quasi im Alleingang, die Welt zu retten, während ihr Mann Jivan der Spielsucht verfallen ist und sie mehr schlecht als recht unterstützt. Eine geballte Kombination aus modernen Lebensentwürfen, gescheiterten Träumen und rosaroten Hoffnungen.
Es fiel mir nicht ganz leicht, in den Emma Braslavskys Roman „Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen“ hineinzufinden. Aber wenn man sich auf die Idee und die Figuren einlässt, zieht einen die Autorin schnell in ihren Bann. Plötzlich konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so faszinierend und oft auch absurd treibt das Personal durchs Leben. Dabei schafft Braslavsky es fast spielerisch, alle großen Probleme der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen. Von Veganismus über Aussteigertum, Tierschutz und Sinnsuche in abwegigen Philosophien ist alles mit dabei. Sind die Figuren dabei glücklich mit ihren Lebensentwürfen? Schwer zu sagen, ich hatte oft das Gefühl, sie könnten es sein, wenn sie nicht alles so extrem verfolgen würden. So führen sie ihre eigenen Ideen und Projekte fast selber ad absurdum und müssen zwangsläufig scheitern, teilweise im physischen und teilweise im ideellen Sinne.
Wer auf der Suche nach einer leichten Weihnachtsferienlektüre ist, sollte sich nicht mit Emma Braslavskys Roman „Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen“ aufs Sofa legen. Wer jedoch nachdenken will, hinterfragen und manchmal auch einfach nur über die Figuren staunen, dem kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Er unterscheidet sich grundlegend von allem, was ich in diesem Jahr bisher gelesen habe und fordert den Leser mehr als einmal heraus. Davon sollte sich aber niemand abschrecken lassen, mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. 

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