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Freitag, 23. Juni 2017

Martin Walker "Provokateure"

Bruno, Chef de police, muss in einem kniffligen Fall ermitteln. In Afghanistan wird ein autistischer Junge aufgegriffen, der aus Saint-Denis kommt und den Bruno von Kindesbeinen an kennt. Jetzt soll er als Terrorist nach Frankreich ausgeliefert werden und unter anderem Bruno soll sich um ihn kümmern. Doch es gibt auch Leute, die den Jungen aus dem Weg räumen wollen und vor Mord keineswegs zurückschrecken. Ge- meinsam mit einem Team von verschiedenen Sicherheitsleuten und Psychologen hat er eine schwierige Aufgabe: er muss den Jungen vor Feinden schützen und gleichzeitig herausfinden, ob der Junge wirklich als Terrorist in Afghanistan an Anschlägen beteiligt war.
Martin Walker entführt uns wieder ins Périgord und schafft ein wunderbares Gleichgewicht zwischen einem spannenden Kriminalfall und seiner lebensfrohen Beschreibung der Lebensart in Saint-Denis. Der Fall ist äußerst aktuell und wird besonders spannend dadurch, dass eine Moschee in Mittelpunkt rückt und verdächtigt wird, junge Menschen gezielt in den Terror geschickt zu haben. Die Problematik, dass Radikalisierung teilweise in den Moscheen in westlichen Ländern stattfindet, begegnet einem auch heute oft in den Zeitungen, doch dieser Fall ist besonders, denn der Junge ist Autist und erwachsenen Leitfiguren damit besonders ausgeliefert. Sein Genie beim Bauen und Reparieren von Dingen wurde für den Krieg ausgenutzt. Walker beschreibt diesen Fall sehr realistisch und nachvollziehbar, gleichzeitig ist das Buch keinesfalls schwer oder behäbig, sondern immer noch leicht lesbar und sehr unterhaltsam. Dies liegt auch am hervorragenden Personal, dass die Geschichte vorantreibt und durch sehr unterschiedliche Charaktere sehr abwechslungsreich daherkommt.

Wer sich einmal in Martin Walkers Romane um Bruno, Chef de police verliebt hat, wird auch hier wieder voll auf seine Kosten kommen. Und wer Walkers Krimis noch nicht kennt, dem kann ich sie nur ans Herz legen, denn er schafft mit seinen Büchern eine ganz besondere Atmosphäre, die ich von keinem anderen Krimiautor kenne und die einen als Leser einfach einsaugt in seine Romane und nicht wieder loslässt, bis die letzte Zeile gelesen ist. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

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