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Donnerstag, 7. September 2017

Sabrina Janesch "Die goldene Stadt"

Rudolf August Berns- eigentlich kein Name für einen Entdecker, wie sein Besitzer findet. Dennoch gibt Berns seinen Traum nicht auf. Aufgewachsen Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland in zunächst recht wohlhabenden Verhältnisse, ändert sich sein Leben radikal nach dem Tod des Vaters. Die Mutter heiratet erneut und Berns muss in der Schmiede des Onkels arbeiten. Doch als sich die Möglichkeit ergibt nach Übersee zu reisen, packt er die Gelegenheit beim Schopf, wild entschlossen, eines Tages El Dorado, die goldene Stadt der Inka, zu entdecken.
In „Die goldene Stadt“ beschreibt Sabrina Janesch das Leben des echten Entdeckers August Berns, jedoch mit vielen fiktiven Elementen und spannenden Weiterentwicklungen. Die Geschichte ist so bewegend beschrieben und mitreißend angelegt, dass man sich als Leser nur schwer wieder davon trennen kann. Rudolfo Augusto Berns, wie er sich in Peru nennt, nimmt einen einfach direkt mit auf seine Entdeckungsreisen. Fasziniert haben mich besonders sein Ehrgeiz und sein bloßer Wille, mit dem er Dinge erreicht und umsetzt, egal welche Widrigkeiten ihm von außen entgegen schlagen. All dies erzählt Janesch mit einer wunderbar detaillierten und farbenfrohen Sprache, die einem die Städte Perus und die alten Stätten der Inka direkt vor dem inneren Auge entstehen lässt. Man liest nicht nur darüber, man ist dabei, wenn Berns sich auf den Weg macht. Besonders positiv fällt dabei die realistische Erzählweise auf, die auf eine verkitschende Darstellung des Entdeckerlebens völlig verzichtet und auch dem Umgang mit den ursprünglichen Einwohnern Perus keinesfalls unkritisch gegenübersteht, obwohl Berns sich selbst moralisch als teilweise recht flexibel erweist.
Mir hat „Die goldene Stadt“ ausgesprochen gut gefallen, das Thema des Romans ist an sich schon spannend und von Sabrina Janesch auch noch großartig umgesetzt worden. Der Roman macht zudem noch Lust, mehr über Berns herauszufinden, denn wer weiß schon, dass Machu Picchu von einem Deutschen entdeckt wurde? Ein Abenteuerroman, wie er sein sollte –spannend, mit tollen Figuren, fremden Kulturen und vielen Gefahren und Unwägbarkeiten, absolut empfehlenswert. 

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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Rowohlt Verlags. 

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