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Donnerstag, 23. November 2017

Edward St Aubyn "Dunbar und seine Töchter"

Dunbar führt ein Firmenimperium, als er von seinen Töchtern Abigail und Megan entmachtet werden soll. Sie setzen ihn unter Drogen und entführen ihn nach England in ein Sanatorium, wo er als angeblich psychisch krank behandelt wird. Doch seine dritte Tochter Florence glaubt nicht an die Geschichte und versucht, ihren Vater vor den grausamen Schwestern zu retten. Ein Kampf um Macht, Einfluss und die Familie beginnt.
Mit „Dunbar und seine Töchter“ veröffentlich Edward St Aubyn seinen Beitrag zum Hogarth Shakespeare Projekt mit einer Neufassung von „König Lear“. Unabhängig von der Nähe zur Originalvorlage finde ich seine Umsetzung jedoch nicht sehr gelungen. Für mich sind Intentionen und Gefühle der handelnden Personen nicht richtig deutlich geworden, die Charaktere bleiben schemenhaft und unklar in ihrer Motivation. Die zwei Schwestern werden als bösartig beschrieben, Florence hingegen als die Gute. Doch das ist mir alles zu schwarz-weiß und auch die anderen Figuren bleiben seltsam flach und ohne Bezugspunkte. Die Handlung an sich ist spannend umgesetzt und die Verlagerung von „König Lear“ auf ein Unternehmen und darin stattfindende Zwiste ist zwar naheliegend, überzeugt mich in dieser Konstellation für jedoch nicht. Besonders der Schluss war mir eindeutig simpel und nicht gut genug durchdacht.
Der Stil des Autors ist zwar gut lesbar, doch die Charaktere und das Setting konnten mich einfach nicht überzeugen. Das ist schade, besonders da ich die Bücher des Hogarth Shakespeare Projekts bisher alle sehr gut fand. Edward St Aubyns „Dunbar und seine Töchter“ war für mich jedoch etwas enttäuschend, ich würde allen Lesern die anderen Bände der Shakespeare Reihe des Knaus Verlags eher ans Herz legen. 

✮✮✰✰✰

Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Knaus Verlags. 

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