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Donnerstag, 11. Januar 2018

J.D. Barker "The Fourth Monkey. Geboren, um zu töten"

Ein Serienmörder hält Chicago jetzt schon seit Jahren in Atem, sein System ist so grausam wie durchtrieben: Er entführt und ermordet eine nahestehende Person eines Menschen, der Böses getan hat und bestraft so die Täter, die von der Justiz nicht erfasst wurden. Zunächst jedoch verschickt er das Ohr des Entführten als Ankündigung an die Betroffenen. Als bei einem Verkehrsunfall ein Mann getötet wird, der genau so ein Paket mit einem Ohr darin dabei hat, scheint der Täter gefunden. Doch gleichzeitig beginnt für den Polizisten Porter und seine Kollegen die Suche nach dem entführten Opfer, das vielleicht noch am Leben ist. Doch so einfach, wie es zunächst scheint, ist die es nicht und die Mordserie mit dem Verkehrsunfall noch lange nicht aufgeklärt.
„Four Monkey Killer“ oder auch nur „4MK“ wird der Mörder von den Polizisten genannt, weil er sich an den vier Affen eines japanischen Sprichworts orientiert: Nichts Böses hören, nichts Böses sagen, nichts Böses sehen, nichts Böses tun. Und so verschickt der Täter zunächst Ohr, Zunge und Augen seiner Opfer, bevor er sie letztendlich umbringt. J.D. Barker erzählt seine Geschichte sehr spannend und man wird sofort in die Story hineingerissen, er erzählt sie jedoch auch äußerst blutrünstig und gewalttätig. Kein Detail spart er aus, wenn die Tagebuchauszüge des Mörders aus seiner Jugendzeit beschrieben werden, es fließen Unmengen Blut, es wird gestochen, geschossen und gejagt. Obwohl ich eigentlich mit brutalen Szenen in Büchern kein Problem habe, ging mir das stellenweise wirklich zu weit und ich habe die Seiten etwas quergelesen. Die Ermittlungen sind jedoch hochspannend und die Charaktere der Polizisten werden sehr gut beschrieben, so dass man der Story gerne folgt. Besonders der leitende Ermittler Porter ist mir nach einem Schicksalsschlag in seinem Leben sehr ans Herz gewachsen, er steht ständig zwischen seiner Professionalität und seiner persönlichen Abgeschlagenheit, was einen als Leser sehr mitnimmt. Seine Kollegen sind zumeist sympathisch und treten durch ihre Eigenarten und speziellen Charakterzüge sehr schön hervor, so dass man der Geschichte immer gut folgen kann und ein Bild vor Augen hat.
„The Fourth Monkey“ von J.D. Barker ist ein sehr spannender Thriller, der einen von der ersten Seite an mitreißt. Einen Stern muss ich jedoch in diesem Fall wirklich abziehen, weil ich die Gewaltbeschreibungen einfach unnötig und überzogen fand, obwohl mir das sonst nichts ausmacht.

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