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Montag, 19. März 2018

Jessie Burton "Das Geheimnis der Muse"


Odelle Bastien kommt aus der Karibik und geht in den 60er Jahren nach London, um Schriftstellerin zu werden. Sie nimmt einen Schreibjob in einem Museum an und lernt auf der Hochzeit einer Freundin Lawrie Scott kennen. Er hat ein Bild von seiner Mutter geerbt und Odelle hilft ihm, es im Museum einschätzen zu lassen. Doch die Reaktion von Odelles Chefin fällt unerwartet aus, was hat das Bild in ihr ausgelöst, dass sie so heftig darauf reagiert? Ein großes Geheimnis scheint wie ein Schleier über dem Gemälde zu liegen, der sich nur ganz langsam hebt.
Jessie Burton beschreibt in „Das Geheimnis der Muse“ eigentlich zwei Geschichten: Die der jungen Odelle, die sich als völlig Fremde versucht in London zurechtzufinden und die von Olive Schloss, einer jungen und aufmüpfigen Frau, die mit ihren Eltern in den turbulenten 30er Jahren in Spanien lebte. Stück für Stück fügt sie die Geschichten zusammen und schafft so eine große Spannung. Zwar ist einem klar, dass es eine Verbindung zwischen diesen beiden Frauengeschichten geben muss, aber erst spät löst sich für den Leser das Geheimnis um Olive Schloss auf, was die Lektüre die gesamte Zeit spannend und mitreißend macht. Unbedingt will man wissen, was mit Olive passiert ist, woher das Bild kommt und wer es wirklich gemalt hat. So gleitet man sehr schnell hinein in die Geschichte und kann die Figuren schon bald nicht mehr loslassen und so auch das Buch nicht mehr zur Seite legen.
Mich hat die Jessie Burton mit „Das Geheimnis der Muse“ sofort in einen Bann geschlagen und ich musste einfach immer weiterlesen. Die Geschichte ist kurzweilig, sehr gut recherchiert und schön geschrieben, hat also alles, was ein guter Schmöker mitbringen sollte. Besonders die Passagen in Spanien haben mich fasziniert, weil sie neben der Geschichte um Olive auch sehr anschaulich das langsame Hineingleiten in einen Bürgerkrieg zeigen und die verschiedenen Positionen zu Wort kommen lassen. So hat man neben der fiktiven Story um Olive Schloss und den jungen Rebellen und Maler Isaac Robles auch ein realistisches Bild von der historischen Situation in der damaligen Zeit. Aber auch die Beschreibungen von Odelles Kämpfen im Alltag sind sehr faszinierend, obwohl sie sich immer als Mitglied des Commonwealth gefühlt hat, verdeutlichen ihr die Menschen – mal bewusst und mal unbewusst- immer wieder, dass sie in London nicht dazugehört.
„Das Geheimnis der Muse“ ist ein sehr gelungener Roman, Jessie Burton schafft es problemlos, verschiedene Themen in einer spannenden Geschichte zu vereinen und die Leser von der ersten Seite an mitzunehmen. Ein sehr gelungener Roman, den ich alles Fans von Romanen mit starken Frauenfiguren und Hobbydetektiven nur ans Herz legen kann.

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