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Montag, 6. August 2018

Rüdiger Schaper "Alexander von Humboldt. Der Preuße und die neuen Welten"


Alexander von Humboldt ist weltberühmt, ebenso wie sein Bruder Wilhelm. Als Forschungsreisender hat er viel von der Welt gesehen, sich selbst immer gefordert und mit dem preußischen Militär – und Hierarchiedenken wenig anfangen können. Doch Rüdiger Schaper beschreibt in „Alexander von Humboldt. Der Preuße und die neuen Welten“ nicht nur das bekannte Bild von Alexander von Humboldt, er betrachtet auch den Menschen hinter dem Reisenden, den Privatmann, soweit Zeugnisse der Zeit Schlüsse darüber zulassen.
Obwohl seine Biographie mit 288 Seiten keineswegs besonders umfangreich daherkommt, schafft Schaper es, einem Humboldt so nahe zu bringen, wie es wahrscheinlichen wenigen Autoren gelingen könnte. Er beginnt mit dem älteren Humboldt, verarmt, berühmt, zurück in Berlin, obwohl er sich doch eigentlich nur in Paris und auf Reisen so richtig heimisch fühlte. Von da arbeitet er sich an der Person Alexander von Humboldt ab, seinen berühmten Reisen, aber auch seiner Jugendzeit in Berlin, seinen Beziehungen und Freundschaften, die in prägten. Und seiner Abneigung gegen Tätigkeiten bei Hofe, denen er so oft wie möglich entflohen ist. Schaper beschreibt das Leben Humboldts so spannend wie einen mitreißenden Roman, so dass man als Leser schnell versunken ist in den Schilderungen der Reisen, die wie Abenteuergeschichten anmuten. Doch auch die persönliche Ebene arbeitet der Autor klar heraus und bietet so neue Einblicke in das Leben und Denken des weltberühmten Berliners, der eigentlich lieber Pariser gewesen wäre, wenn man seinen Aussagen glauben darf.
„Alexander von Humboldt. Der Preuße und die neuen Welten“ ist eine äußerst gelungene und kurzweilige Biographie eines Mannes, der so viel wollte und am Ende doch ein wenig gescheitert wirkte – trotz Berühmtheit und trotz seiner bekannten Reisen.


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