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Dienstag, 26. Januar 2021

Benedict Wells "Vom Ende der Einsamkeit"

 

Als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen, gerät das Leben von Jules Moreau und seinen älteren Geschwistern Liz und Matty völlig außer Kontrolle. Sie kommen in ein Internet und verlieren die Verbindung zueinander. In Alva findet Jules eine gute Freundin, in die er sich später verliebt. Doch seine Gefühle werden nicht erwidert und so trennen sich ihre Wege nach dem Abschluss zunächst und Jules versucht ständig, die Einsamkeit in ihm mit etwas auszufüllen, ebenso wie seine Geschwister, jeder auf seine eigene spezielle Weise. 

 Benedict Wells Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ stand schon lange auf meiner Leseliste, irgendwie bin ich nur nie dazu gekommen. Die neue hübsche Ausgabe im Diogenes Verlag war jetzt der Auslöser, dass ich es endlich zur Hand genommen habe. Und es hat mich wirklich völlig umgehauen. Ein derart sensibles, emotionales und berührendes Buch habe ich bisher selten gelesen. Die Hauptfigur Jules ist derart unsicher und zerrissen, das man ihn an die Hand nehmen und ihm helfen möchte. Er und seine Geschwister haben etwas Furchtbares erlebt und müssen damit jetzt mit wenig Hilfe von Außen klarkommen. Die Beziehung von Jules und Alva ist sehr tiefschichtig, aber sie ist nicht die hilfsbereite Freundin, die ihm helfen kann, das Geschehene zu verarbeiten, hat sie doch selbst zu viel erlebt und ist viel zu verschlossen. Erst über Jahre wird sich diese Distanz auflösen und die beiden werden sich wirklich kennenlernen. Ich konnte das Buch schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen, musste unbedingt wissen, wie die verschlungenen Pfade der drei Geschwister sich weiter winden und ob Jules und Alva je das werden würden, was man als klassisches Paar bezeichnen würde. Am Ende hatte ich so oft Tränen in den Augen, dass ich kaum noch weiterlesen konnte, so bewegend fand ich Jules Beschreibung seines Lebens. 

„Vom Ende der Einsamkeit“ ist meiner Meinung nach ein phänomenaler Roman, toll geschrieben mit sehr individuellen Protagonisten und dennoch viel Gefühl und Leichtigkeit. Da kann ich nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben und freue mich schon sehr auf den neuen Roman „Hard Land“ von Benedict Wells, der im Februar erscheint.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

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