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Montag, 18. Juli 2022

Leïla Slimani "Das Land der Anderen"

 

Mathilde wagt am Ende des Zweiten Weltkriegs einen großen Schritt. Als Französin heiratet sie den marokkanischen Offizier Amine Belhaj und geht mit ihm in sein Heimatland nach Marokko. Doch dort ist es schnell vorbei mit dem wilden Abenteuer und Mathilde kommt in der Realität an. Zum einen ist das Leben hart, anstrengend und arbeitsam. Zum anderen ist es nicht ihr Land, sie ist immer außen vor und gehört nirgends richtig dazu.

Leïla Slimani ist eine großartige Schriftstellerin und bewegt mit ihren Romanen, in den sie immer gesellschaftlich relevante Probleme anspricht. Auch mit diesem Buch ist ihr etwas Großartiges gelungen. Sie beschreibt die Geschichte von Mathilde und Armine ohne zu urteilen, ohne die Rollen in Gut und Böse zu unterteilen. Alle Figuren sind zutiefst menschlich, von Fehlern behaftet und von ihren eigenen Träumen geprägt. Mathilde ist nicht die wunderbare Frau mit einer enttäuschten Liebe, sie war vielleicht eine Träumerin, aber sie versucht anzukommen. Doch gleichzeitig stößt sie immer auf Widerstand, weil sie ungewollt Regeln verletzt, die sich ihr nicht erschließen und sich nicht in ein Gesellschaftssystem einfügen kann, das für Frauen wie sie überhaupt keine Rolle vorsieht. Die weiße französische Frau eines Marokkaners, wo steht sie überhaupt? Sie ist Französin, aber eigentlich keine Kolonialistin, gleichzeitig keine Marokkanerin und gehört auch dort nicht dazu. Sie lebt immer im „Land der Anderen“, wie schon der Titel sagt.

Der Roman „Das Land der Anderen“ von Leïla Slimani hat mich vollkommen begeistert. Die Sensibilität und Genauigkeit, mit der die Autorin erzählt und die großartige Konstruktion der Hauptfigur Mathilde sind einfach beeindruckend. Ein Ausnahmeroman, der einen mitreißt ohne je trivial zu sein.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des btb Verlags.

Das Buch wurde über das Bloggerportal der Verlagsgruppe Penguin Random House als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. 


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