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Mittwoch, 14. September 2011

Jo Nesbœ "Der Schneemann"




Harry Hole ist Hauptkommissar bei der Polizei in Oslo, Abteilung Gewaltverbrechen. Seit er in Australien einen Serienkiller schnappen konnte und in den USA an einer Fortbildung zum Thema Serienverbrechen teilgenommen hat, scheint er überall Serientäter zu vermuten, wo vielleicht auch keine sind. Von seinen Kollegen wird sein Hinweis auf eine Verbindung zwischen verschiedenen Vermisstenmeldungen der letzten Jahre deshalb auch nicht gleich ernst genommen. Als jedoch immer mehr Frauen verschwinden, beginnen Hole und sein Team dem „Schneemann“ zu folgen, der es nur auf Ehefrauen mit Kindern abgesehen hat. Welche spezielle Rolle seine neu aus Bergen dazugekommene Kollegin Kathrine Bratt in diesem Fall noch spielen wird, ist Hole da noch gar nicht klar.
Bei „Der Schneemann“ handelt es sich wirklich um einen hochklassigen Krimi, der durch hohes Tempo und eine enorme Detailgenauigkeit besticht. Getragen wird der Roman durch die Hauptfigur des Harry Hole, einen eigensinnigen Typen, der Probleme mit Alkohol hat und seine große Liebe verloren zu haben glaubt. Er steckt alle Energie in seine Arbeit, worunter jegliches Privatleben leidet, was ihn aber gleichzeitig zu einem ungewöhnlichen Ermittler macht, der nicht immer den einfachsten und direktesten Weg bestreitet, wenn er zu einem Verbrechen ermittelt. Auch in diesem Fall gerät er immer wieder auf die falsche Fährte, ist aber bereit seinen Fehler zu erkennen und weiter zu suchen, wenn seine Kollegen einen Fall schon als abgeschlossen feiern. Ruhelos gibt er sich nie mit dem leichtesten und ersten Ergebnis zufrieden.
Diese faszinierende Hauptperson und das großartige Timing des Autors, der es wie kaum ein anderer versteht, eine nahezu unerträgliche Spannung für den Leser aufzubauen und über die ganze Geschichte hinweg zu halten und sogar noch zu steigern, machen den Krimi zu einem der besten, die es aktuell zu lesen gibt. 

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