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Sonntag, 30. Oktober 2011

Louise Candlish "Wunder geschehen morgen"


Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Bea ist verheiratet mit dem Unternehmer Marty, hat drei Kinder, die bereits erwachsen sind und führt ein von Außen betrachtet glückliches unbeschwertes Leben. Ginny hingegen ist zwar auch verheiratet, aber sie und ihr Mann Adam haben gerade ihr Kind verloren. Ihr Sohn starb an einem Herzfehler, als er erst wenige Tage alt war. Das Paar fährt nach Italien, in der Hoffnung, das Geschehene zumindest eine zeitlang hinter sich zu lassen. Dort treffen sie auf Bea und ihre Familie, die einen letzten großen Familienurlaub machen. Danach will Bea ihren Mann verlassen, was aber außer ihr keiner weiß. Als dann plötzlich ein junger Mann auftaucht, der sich mit Beas Tochter Pippi anfreundet, aber eigentlich etwas ganz anderes sucht als diese Freundschaft, ist das Personenchaos perfekt und eine abwechslungsreiche Geschichte nimmt ihren Lauf.
Ich war am Anfang sehr skeptisch, ob dieses Buch nicht nur eine seichte Geschichte über eine Frau ist, die ihr Kind verloren hat und dann wieder ins Leben zurück findet. Doch der Derbutroman von Louise Candlish besticht durch die eigenwilligen Personenkonstellationen, die immer wieder neu kombiniert werden. Die Geschichte hat eigentlich nicht viel Handlung, sondern lebt von Gesprächen und Beschreibungen der Gefühle der Charaktere, was der Autorin sehr gut gelingt. In diesem Urlaub sind alle auf der Suche nach irgendetwas, vielleicht auch ohne es zu wissen. Einige fliehen vor ihrer Vergangenheit oder vor ihrer Zukunft, geben sich ihren Illusionen vom unkomplizierten Leben hin oder müssen feststellen, dass alles, was für sie immer selbstverständlich war, plötzlich zerbricht. Über allem hängt ein Geheimnis, das sich nicht richtig in Worte fassen lässt und erst am Ende wird langsam klar, wie stark die Geschichten der Figuren wirklich miteinander verknüpft sind.
Louise Candlish ist eine wunderbare Beobachterin menschlicher Emotionen und Verhaltensweisen, sie lässt einen teilhaben an den komplizierten Entscheidungen, die die Figuren treffen, so dass man am Ende fast ein bisschen traurig ist, sich wieder von Ihnen trennen zu müssen, nachdem man einen entscheidenden Abschnitt ihres Leben so nah miterlebt hat. 

Sonntag, 23. Oktober 2011

Nerea Riesco "Der Turm der Könige"


Am 1. November 1755 erschüttert ein Erdbeben Sevilla, das als „Erdbeben von Lissabon“ in die Geschichte eingeht, da es dort die schlimmsten Schäden verursacht. In Sevilla fällt dabei der Schlussstein aus Kathedrale und gibt einen Hinweis auf ein Rätsel frei, dass den christlichen Orden in San Juan de Acre seit Jahrhunderten beschäftigt. Bereits im Jahre 1248 wurde zwischen dem spanischen König und dem maurischen Herrscher ein Kapitulationsvertrag geschlossen, der den Umgang mit der Giralda in Sevilla regeln sollte. Zwischen den Herrschern sollten fünf Schachpartien gespielt werden, der mit den meisten Siegen sollte entscheiden, ob der Turm stehen bleiben oder zerstört werden sollte. Vier Partien waren bereits gespielt, als der Kapitulationsvertrag verschwand, es stand unentschieden. de Montenegro ist die ganze Hoffnung des Ordens, er soll die letzte Partie für die Christen spielen, doch zunächst einmal muss der Vertrag gefunden werden, der den aktuellen Spielstand anzeigt. In Julia de Haro findet Léon seine große Liebe, doch seine Verpflichtungen werfen einen Schatten auf ihr gemeinsames Schicksal. Auch die nachfolgenden Generationen bleiben im Bann dieses Spiels gefangen, das ihr Leben unweigerlich beeinflusst, ohne dass sie sich im entziehen können. 
Der Roman von Nerea Riesco beschreibt die Lebensgeschichte der Familie Montenegro über mehrere Generationen vor dem Hintergrund Spaniens im 18. und frühen 19. Jahrhundert, zur Zeit der Revolution in Frankreich und unter dem Bruder Napoleon Bonapartes, Joseph I. Die Figuren des Romans sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können, einige sind große Idealisten, einige kühl und berechnend, einige stark, andere schwach oder bösartig, und doch alle unweigerlich miteinander verbunden durch den Ausgangspunkt der Geschichte, der Liebe von Julia und Léon und der Suche nach dem 500 Jahre alten Dokument. 
Der Autorin ist ein fesselnder historischer Roman gelungen, der den Leser mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit. Langeweile kommt an keiner Stelle auf, da die Geschichte zügig vorangetrieben wird. Der Verlauf von zehn Jahren wird in zwei Sätzen zusammengefasst, wenn in dieser Zeit nichts für die Haupthandlung relevantes geschieht und Vorausdeutungen an wichtigen Stellen der Geschichte lassen einen gespannt umblättern, gebannt folgt man als Leser den Figuren durch das historische Sevilla, immer gespannt, was das Schicksal noch für sie bereit hält. 
Unterstützt wird die ganze Stimmung des Romans durch schöne Illustrationen und einen historischen Stadtplan Sevillas, der im Umschlag des Buches versteckt ist. Dem Fischer Verlag ist eine großartige Ausgabe des Romans gelungen!


Für Fans von:

Die Kathedrale des Meeres (Ildefonso Falcones)
Die Säulen der Erde: Roman (Ken Follet)
Die Tore der Welt: Roman (Ken Follet)

Freitag, 21. Oktober 2011

Der Bücherstapel wird höher und höher...

Diese Woche ist endlich ein Buch eingetrudelt, auf das ich schon lange gewartet habe :

Außerdem bin ich bei einigen Leserunden bei LovelyBooks dabei:






Mein Postbote hat momentan ordentlich was zu schleppen!

Montag, 17. Oktober 2011

Carsten Drecoll "Der Senator"


Das Romandebut von Carsten Drecoll handelt von dem freiberuflichen Geheimagenten Alec Burton, der meistens für die britische Regierung im Einsatz ist. Sein aktueller Auftrag führt ihn auf ein Containerschiff, mit dem angeblich Waffenteile in den Iran und nach Pakistan geschmuggelt werden. Als das Schiff von somalischen Piraten überfallen wird, ist Burton unerwartet gezwungen, zu handeln und befindet sich plötzlich in iranischer Gefangenschaft. Doch der Agent lässt sich nicht abschrecken, seine Ermittlungen führen ihn zu dem Senator Al Russo in den USA, der mit seiner Pressereferentin in dubiose Machenschaften im Nahen Osten verstrickt zu sein scheint.
Der Thriller befasst sich mit hochaktuellen Themen wie der Verschiffung von Elektroschrott in die Dritte Welt und der Umgang der westlichen Demokratien mit der Atomwaffenproblematik im Iran und in Pakistan. Mit dem Agenten Alex Burton ist Drecoll ein sympathischer Charakter gelungen, auch wenn einige gute alte James-Bond-Klischees wie seine Wirkung auf Frauen und das im Zweifel eigenmächtige Vorgehen in gefährlichen Situationen natürlich nicht fehlen dürfen. Dennoch ist die Geschichte keineswegs platt oder gar langweilig, sondern bleibt die ganze Zeit spannend und sehr gerafft geschrieben, ohne langwierige Beschreibungen. Das ist an einigen Stellen vielleicht ein Mangel, da die Handlung ausschließlich in einem Erzählstrang geschildert wird, an einigen Stellen wäre eine weitere Sichtweise eines anderen Charakters -zum Beispiel des Senators- hilfreich gewesen, die Geschichte noch umfassender und vielschichtiger darzustellen.


Der Senator: Ein Alec-Burton-Roman- ein spannender Thriller, zu dem es hoffentlich bald eine Fortsetzung gibt!

Sonntag, 16. Oktober 2011

David Baldacci "Die Sammler"



Als kurz nacheinander der Sprecher des Kongresses und der Leiter der Kongressbibliothek sterben, scheint es auf den ersten Blick keine Verbindung zu geben, doch für den ehemaligen CIA-Agenten Oliver Stone und seine Freunde (den Camel Club), ist der Fall nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Den Caleb, einer seiner Freunde, wurde zum literarischen Nachlassverwalter des Bibliothekars bestimmt und in seinem Tresor findet sich plötzlich eines der teuersten Bücher der Welt, von dem es nur elf Exemplare gibt.   Es zeigt sich, dass die Gruppe es mit einem professionellen Spionagering zu tun hat, der Geheimdienstinformationen für viel Geld ins Ausland verkauft. Der Camel Club begibt sich in Gefahr, als sie immer mehr Informationen über diesen Spionagering sammeln und versuchen, die Mörder zu überführen.
Das ganze Buch wirkt ein bisschen wie TKKG für Erwachsene, vier Freunde geraten in kriminelle Machenschaften und beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei hat jede der Figuren ganz klare Charaktereigenschaften, Oliver ist als Ex-Agent der Anführer der Truppe, Caleb ist der unsichere Bibliothekar mit ausgeprägtem Fluchtreflex, Milton ist der Technikfreak und Reuben hat ein fotographisches Gedächtnis, mit dem er der Gruppe oft weiterhelfen kann. Diese Mischung macht aus der Geschichte einen wirklich guten Thriller mit sympathischen Charakteren, denen zu folgen Spaß macht. Gleichzeitig bleibt die Spannung während der gesamten Story erhalten. In der ersten Hälfte des Buches werden zwei getrennte Erzählstränge verfolgt, die erst spät zusammengefügt werden, was aber für den Leser nicht störend ist, sondern einen interessiert verfolgen lässt, wie am Ende doch noch alles zusammenpasst. 
Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Fans von Politthrillern! 
Insgesamt gehören zur Camel Club Reihe fünf Bücher:

Die Wächter: Thriller
Die Sammler: Roman
Die Spieler: Thriller
Die Jäger: Thriller
Hell's Corner

Samstag, 15. Oktober 2011

Paris!




Gestern bin aus Paris zurück gekommen und in den nächsten Tagen gibt es dann auch endlich neue Buchbesprechungen! 

Doch auch in Paris war ich auf literarischen Spuren unterwegs, habe im "Les Deux Margots" und im "Café de Flore", den Stammlokalen von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, abends was getrunken und bin durch Saint-Germain und das Quartier Latin gelaufen, wo neben den beiden auch Albert Camus und Victor Hugo viel Zeit verbracht und gelebt haben. Und auch der Friedhof Père Lachaise durfte nicht fehlen, auf dem unter anderem Oscar Wilde und Marcel Proust begraben liegen.

Jedem empfehlen kann ich nur einen Besuch im Buchladen "Shakespeare and Company" in der Rue Bûcherie, im Erdgeschoss gibt es neue englischsprachige Literatur zu kaufen, im Obergeschoss gebrauchte Bücher, die man direkt dort in den alten Sesseln lesen kann. Wenn man Glück hat, hat sich gerade einer der Besucher ans Klavier gesetzt und klimpert ein bisschen, während im Nebenraum eine Gruppe über Bücher diskutiert. Für Literaturliebhaber das Paradies auf Erden! 


Dienstag, 4. Oktober 2011

S.G. Browne "Schicksal"



Liebe ist wie ein gutes Buch, das du nicht weglegen kannst und von dem du dir wünschst, dass es nie endet. Aber Vernarrtheit und Lust bringen die dazu, die Geschichte nicht in ihrem normalen Ablauf zu genießen, sondern einfach gleich ins letzte Kapitel vorzublättern.“
Sergio ist alles andere als ein normaler Mensch, denn Sergio ist 257 000 alt, unsterblich und niemand geringeres als Schicksal. Er kann unsichtbar durch die Gegend reisen und hat seit ein paar tausend Jahren eine Affäre mit Bestimmung, doch auch mit zahlreichen sterblichen Frauen wie Kleopatra und Helena von Troja hatte er schon One-Night-Stands. Das ist für Jerry, wie alle Unsterblichen Gott nennen, auch kein Problem, nur eine langfristige Beziehung darf Sergio nicht führen, und über die Mysterien der Unsterblichkeit berichten darf er natürlich auch nicht. Das war 257 000 Jahre lang auch kein Problem für ihn, bis er sich in Sara verliebt und seine Gefühle seine ganze Existenz durcheinander wirbeln. Denn ihre Beziehung ist nicht nur verboten, Sara wandelt auch noch auf dem Pfad von Bestimmung und ist eigentlich zu Höherem berufen...
„Schicksal“ ist eine gleichzeitig lustige und liebevolle Geschichte von einem Wesen, dass seine große Liebe findet und dafür alle Prinzipien über Bord wirft. Die Beschreibung der einzelnen Mysterien ist der witzige Kern des Romans, der Tod Teddy lebt in einem kleinen Kellerloch und leidet unter Nekrophobie (Angst vor Leichen), Bestimmung hat nymphomanische Züge und Völlerei leidet unter einer Laktoseintoleranz. Genau die richtige Mischung für einen absolut chaotischen Roman, der richtig Spaß macht und durch die Unmöglichkeit der Liebe von Sergio und Sara gleichzeitig sehr traurig werden kann. Die Geschichte hat viel mehr Tiefe und ist nachdenklicher, als der Klappentext vielleicht vermuten lässt, ohne jemals schwermütig zu werden- es bleibt lustig bis zur letzten Seite!

Katerina Poladjan "In einer Nacht, woanders"


Mascha ist Lehrerin in Deutschland und reist nach dem Tod ihrer Großmutter Tamara in ihre Heimat Russland, um das geerbte Haus zu verkaufen. Dort trifft sie mit Pjotr einen alten Bekannten wieder, der ihr beim Verkauf des Hauses helfen soll und schon einen Interessenten an der Hand hat.  Die Reise von Mascha in ihre Heimat ist gleichzeitig eine Reise in ihre Kindheit und die Vergangenheit ihrer Mutter, die früh eine Affäre mit ihrem Kunstlehrer hatte und dann schwanger wurde. In vielen Andeutungen beschreibt die Autorin die psychischen Probleme der Mutter, die unsicher durch ihr Leben taumelte und jetzt in Berlin einer psychatrischen Anstalt lebt. Gleichzeitig wird klar, dass Mascha wie einer Wanderer auf der Grenze beider Welten unterwegs ist, Russland und Deutschland, doch nirgendwo angekommen ist. In Deutschland ist sie die Russin, und in Russland die Verräterin aus Deutschland, die ihre Heimat im Stich gelassen hat.
Der Stil der Geschichte hebt sich von vielen anderen Büchern ab, der Leser folgt Maschas Gedanken genauso chaotisch, wie sie in ihrem Kopf herumschwirren, ohne klare Trennung von Realität, Erinnerung, Träumereien und direkter Rede. Dies macht es einerseits schwierig, der Geschichte zu folgen, gleichzeitig ermöglicht es jedoch eine große Nähe zu der Protagonistin des Romans. 
Maschas Leben fordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers, der bereit sein muss, sich auf die Besonderheit dieses Buches einzulassen. Doch dann findet man eine wunderbare Geschichte über Frau, die zwischen zwei Leben festzuhängen scheint, ohne jemals anzukommen, ständig auf der Suche, ohne wirklich zu wissen wonach.

Montag, 3. Oktober 2011

Janet Evanovich "Ein echter Schatz"


Wieder einmal hinterlässt Stephanie Plum mit jedem Schritt in ihrem Leben ein einziges großes Chaos: Ihr Ex-Mann Dickie, mit dem sie ungefähr 15 Minuten verheiratet war, bevor sie ihn mit einer anderen Frau in flagranti erwischt hat, ist verschwunden und Stephanie ist die Hauptverdächtige der Polizei. Als auch noch die Anwaltspartner von Dickie verschwinden und ein Mann auftaucht, der mit einem Flammenwerfer geröstet wurde, nehmen Stephanie und Ranger die Ermittlungen gemeinsam in die Hand. Nebenbei muss sie auch noch die üblichen Kautionsflüchtlinge einsammeln, dieses mal einen Mann, der ausgestopfte Biberbomben baut und das Haus nicht verlassen kann, weil er auf schon seit Monaten auf die Kabelgesellschaft wartet. 
Die Geschichte ist unterhaltsam, aber wenig spannend. Auch wenn die Hauptfiguren sehr sympathisch sind, fängt Stephanie Plum an zu nerven mit ihrem ständig naiven und dümmlichen Verhalten, mit dem sie sich regelmäßig in Situationen manövriert, in denen sie sich von Ranger oder ihrem Lebensgefährten Morelli retten lassen muss. Bevorzugt brennen dabei zwei bis drei Autos. Eigentlich leben die Romane von ihren Nebenfiguren wie ihrer Mutter, ihrer Schwester und besonders ihrer Großmutter, die keine Beerdigung im Ort verpassen will und immer was zu tratschen hat. Leider ist der Anteil der Familie in diesem Roman sehr klein, was beim Lesen negativ auffällt. Es gibt in diesem Buch deutlich weniger zu lachen als in anderen. 
Leider nicht die beste Geschichte von Janet Evanovich. 

Jennifer Donnelly "Die Winterrose"


Das Londoner Armenviertel Whitechapel im Jahr 1903: Die junge Ärztin India Selwyn-Jones hat ihr Leben ganz ihrem Beruf verschrieben und will den Menschen helfen, indem sie ein Krankenhaus aufbaut, in dem die Ärmsten der Armen kostenlos behandelt werden. Doch ihrer Verlobter Freddie Lytton, ein verarmter Parlamentsabgeordneter, tut alles, um sie von ihrem Plan abzubringen und durch eine schnelle Hochzeit an ihre Mitgift zu gelangen. All diese Pläne werden durchkreuzt, als India sich in den Gangsterboss Sid Malone verliebt, der bereit ist, für sie sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen und in Amerika neu zu beginnen. Kurz bevor die beiden auswandern wollen, kommt es jedoch zu zwei Morden, die Sid angelastet werden, so dass er plötzlich verschwinden muss und India alleine zurückbleibt.
Die Geschichte von Sid und India ist eine wunderbare Geschichte von der großen Liebe und der unglaublichen Hoffnung, die in ihr stecken kann. India ist ein sehr idealistischer Mensch, und glaubt am Anfang, von ihren Ansichten keinen Zentimeter abweichen zu können. Doch je stärker sie sich mit der harten Realität in Whitechapel konfrontiert sieht, desto mehr wandeln sich ihre Einstellungen und sie erkennt das Gute in Sid Malone. Jennifer Donnelly ist mit „Die Winterrose“ ein großartiger Roman gelungen, der ein umfassendes Bild von London Anfang des 20. Jahrhunderts liefert, von den politischen Unruhen, den Gegensätzen von arm und reich, Adligen und Prostituierten ebenso wie von den kleinen Alltagsgeschichten im Leben aller Gesellschaftsschichten. 
Dieses umfassende Portrait einer bewegenden Epoche der englischen Geschichte ist ein großartiges Lesevergnügen und kein schlicht gestrickter Liebesroman mit absehbarem Ende. 

Sonntag, 2. Oktober 2011

LovelyBooks Lesemarathon

15 Uhr: Jetzt kann ich mich auch endlich melden, nachdem ich die letzten Stunden in Bus und Bahn verbracht habe. Aber immerhin hatte ich viel Zeit zu lesen und haben schon 100 Seiten von "Schicksal" von S.G. Browne geschafft! Mal sehen, was da heute noch so kommt. 


Gleich 16 Uhr und ich bin sehr fleißig, inzwischen auf Seite 166 von "Schicksal". 



Bei welchem Buch...


a) ... kamen dir die Tränen vor Rührung? "Die Frau des Zeitreisenden", da habe ich sehr weinen müssen!
b) ... musstest du so richtig lachen? Ich lese gerade "Schicksal" von S.G. Browne, das ist wirklich zum lachen.
c) ... hast du die Nacht durchgelesen, weil es so spannend war? "Symbol" von Dan Brown, ich konnte gar nicht mehr aufhören.
d) ... hast du dich so richtig wohlgefühlt? "Die unendliche Leichtigkeit des Seins" von Milan Kundera- wunderschön!


17 Uhr : Ich bin jetzt auf Seite 200 von "Schicksal" und jetzt ist erst einmal Pause angesagt, es wird gegrillt und ich werde noch etwas die Sonne genießen. Später geht es dann weiter, ich möchte eigentlich noch mit den Short Stories von Richard Yates anfangen.


22.45 Uhr: Nach einer langen Pause geht es jetzt weiter, ich lese immer noch an "Schicksal" und will auch noch ein neues Buch anfangen, ich kann mich nur noch nicht entscheiden: "Villa Europa" von Ketil Bjœrnstad oder "Elf Arten der Einsamkeit" von Richard Yates. Mal schauen was mir gleich besser gefällt.


0.15 Uhr: Bei "Schicksal" habe ich noch 50 Seiten geschafft, danach habe ich mich für die Short Stories von Richard Yates entschieden und habe aus dem Buch "Elf Arten der Einsamkeit" die erste Geschichte mit dem Titel "Doktor Schleckermaul" gelesen, die mir gut gefallen und mich auch ein wenig traurig gemacht hat. Einsamkeit hat wirklich viele Gesichter. 
Ich werde es mir jetzt noch mit dem Hörbuch von Tommy Jaud "Millionär" gemütlich machen, gelesen von Christoph Maria Herbst, momentan mein liebstes Hörbuch für abends zum einschlafen. 


Damit ist der Lesemarathon für mich vermutlich beendet, da ich nicht damit rechne, morgen vor 9 Uhr noch etwas zu lesen. Dafür, dass ich heute noch recht viel unterwegs war, habe ich einiges geschafft, ungefähr 300 Seiten, also nicht schlecht. 


Zu den Fragen, die noch zu beantworten sind:
1. Welchen Autor/ welche Autorin würdest du gerne einmal persönlich treffen und wieso? Ich hätte Friedrich Dürrenmatt sehr gerne einmal persönlich getroffen, da ich seine Bücher einfach toll finde, und mir seine Aussagen sehr gut gefallen. 


2. Seht ihr euch Buchverfilmungen an? Falls ja, welche haben euch am besten gefallen?
Eigentlich meide ich Buchverfilmungen, da ich sie immer enttäuschend finde. Die von Harry Potter finde ich allerdings ziemlich gelungen. Völlig enttäuscht hat mich vor ein paar Jahren die Verfilmung der Trilogie "Wilde Lupinen" von Charlotte Link. Das fand ich total fehlbesetzt.


3. Für welches Buch würdet ihr euch eine Fortsetzung wünschen, für das es noch keine gibt und vermutlich auch nicht geben wird?
Momentan definitiv "Raum" von Emma Donoghue, das Buch hat mich so fasziniert, dass ich unbedingt wissen will, wie es mit Jacks Leben in Freiheit weitergeht.

Samstag, 1. Oktober 2011

Bücherflohmarkt

Es gibt Dinge, die sollte man als Leseratte eigentlich besser nicht tun: Auf einen Flohmarkt gehen zum Beispiel. Noch schlimmer ist es nur noch, auf einen Bücherflohmarkt zu gehen und dann zu hören: Ein Kilo Bücher kostet ein Euro. Ich werde also mindestens bis Weihnachten mit meinen Neuerwerbungen beschäftigt sein.



Hier ein "kleiner" Überblick:


Auferstanden von den Toten (Martha Grimes)
Bertrams Hotel (Agatha Christie)
Wendekreis des Krebses (Henry Miller)
Fegefeuer der Eitelkeiten (Tom Wolfe)
Liebe (Toni Morrison)
Happy ohne Ende (Shari Low)
Mein Mann ist eine Sünde Wert (Maeve Haran)
Wassermusik (T.C. Boyle)
Mord ist ihre Leidenschaft (J.D. Robb)
Gefährliche Geliebte (Haruki Murakami)
Mein Tag ist deine Nacht (Melanie Rose)
Blinder Eifer (Martha Grimes)
Der fünfte Berg (Paul Coelho)
Die Ambler Warnung (Robert Ludlum)
Die Treppe zum Meer (Martha Grimes)
Der Chronist der Winde (Henning Mankell)
Das verborgene Wort (Ulla Hahn)
Das Schicksal in Person (Agatha Christie)
Hunde von Riga (Henning Mankell)
Das Geisterhaus (Isabell Allende)