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Mittwoch, 15. Juni 2016

Mikael Bergstrand "Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half"

Göran Borg ist nach einem Jahr in Indien zurück in Schweden, hat einen Job und versucht wieder anzukommen. Als sein Freund Yogi jedoch in Delhi seine Verlobte heiraten will, plant Göran eine erneute Reise nach Indien. In Schweden ist er mit seinem Leben zunehmend unzufrieden und als die Hochzeit seines Freundes mehrfach wegen „horoskopieller Probleme“ verschoben wird, ignoriert er diese Nachricht einfach und fährt kurzentschlossen trotzdem nach Delhi. Dort erwarten ihn mit der Hochzeitsplanung auch zahlreiche Probleme, denn nicht die Horoskope des Paares sind das eigentliche Problem, sondern die finanzielle Situation des Schwiegervaters. Ein großer Coup mit einer Teeplantage in Darjeeling soll die Finanzierung retten, doch damit scheinen die Probleme erst richtig loszugehen. Ohne Görans Hilfe wäre Yogi jetzt völlig aufgeschmissen.
Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihmein Tiger auf die Sprünge half“ ist als Titel zwar nicht ganz richtig und erinnert sicher auch bewusst an die bekannten Romane von Jonas Jonasson, das Buch kann dem Vergleich zu Jonassons Büchern jedoch auch problemlos standhalten. Kuriose Charaktere treffen in witzigen Situationen aufeinander und mehr als einmal gewinnt der ungewöhnlichste Weg der Problemlösung vor vermeintlich einfachen Entscheidungen. Göran und Yogi versuchen auf außerordentlich unterhaltsame Weise den Deal mit eine Teeplantage zu retten (obwohl sie keine Ahnung von der Teeproduktion haben) und nebenbei reißt auch noch Yogis äußerst resolute Verlobte das Zepter an sich. Das ist auch gut so, den Yogi bezeichnet sich selbst nicht umsonst als Elefanten, der jemanden, braucht der ihn antreibt. Ansonsten scheint Essen sein einziger Lebensinhalt zu sein.
Die Lektüre dieses Romans hat einfach Spaß gemacht, auch wenn ich gar nicht wusste, dass es einen ersten Band zu der Geschichte um Görans Indienerfahrungen gibt. Die Wissenslücken fallen beim Lesen aber nicht weiter auf, die Geschichte funktioniert offensichtlich sehr gut unabhängig vom Vorgänger. Mikael Bergstand ist ein äußerst unterhaltsamer und locker-leichter Roman mit viel Humor und Menschenkenntnis gelungen. Der ein oder andere von uns Lesern wird sich sicher in Yogi oder Göran wieder erkennen, in ihren Marotten und Eigenarten sind sie dennoch gleichzeitig einzigartig und sehr witzig. Ich kann das Buch nur allen weiterempfehlen, die etwas kuriosen Entwicklungen und Charakteren nicht abgeneigt sind und beim Lesen auch gerne etwas zu lachen haben

Hier geht es zur Leseprobe im btb Verlag.







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