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Dienstag, 8. November 2016

Philipp Winkler "Hool"

Heikos Eltern sind geschieden, seine Mutter ist abgehauen, sein Vater trinkt, hat eine neue thailändische Frau und seine Schwester hat sich nach dem Schulabschluss schnell zum Studium aus dem Staub gemacht, um nicht mehr in diesem Chaos leben zu müssen. Aber das ist nur ein Teil von Heikos Welt. Die andere ist die im Box-Club seines Onkels, mit seinen Freunden, ebenfalls Fans von Hannover 96 und wie er und sein Onkel aktiv in der Hooligenszene. Sie organisieren Kämpfe gegen andere Gruppen und Heiko scheint seine Welt eigentlich ok zu sein. Doch Stück für Stück bricht im Laufe der Zeit und mit dem älter werden alles auseinander.
Philipp Winkler ist mit seinen Debütroman „Hool“ ein faszinierendes Buch über eine sehr tragische Figur gelungen. Heiko setzt alles auf seine Kumpels und die Fußballszene, doch um ihn herum verändern sich alle, suchen neue Ansatzpunkte für ihr Leben und entwickeln sich weiter. Heiko jedoch hält krampfhaft daran fest, dass sich nicht ändern dürfe und wird immer einsamer in seiner Welt. All dies beschreibt Winkler mit einer fast leichten und gut lesbaren Sprache. Hier gab es jedoch für mich auch den einzigen Bruch, denn einerseits verwendet der Autor eine sehr schöne und fast poetische Sprache, jedoch immer wieder unterbrochen von starker Umgangssprache, die meiner Meinung nach nicht so recht zum gesamten Erscheinungsbild des Romans passen will.
Alles in allem hat mir „Hool“ sehr gut gefallen, besonders die Romanidee und die Charakterisierung der Hauptfigur waren für mich sehr stimmig. Ein sehr guter Debütroman zu einem sehr spannenden Thema. 

Hier geht es zu weiteren Informationen vom Aufbau Verlag. 

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