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Samstag, 28. Dezember 2019

Petra Hartlieb "Sommer in Wien"

Marie arbeitet als Kindermädchen bei der berühmten und höchst mondänen Familie Schnitzler in Wien, ein völlig anderes Leben als sie es vom Hof ihrer Eltern in der Provinz kennt. Im Sommer 1912 geht es mit der ganzen Familie ans Meer und Marie lernt nicht nur das Meer kennen sondern auch Oscar zu vermissen. Denn Oscar Nowak, Buchhändler aus Wien, ist Maries große Liebe und zu gerne würde sie ihr Leben mit ihm verbringen. Ein trauriger Zwischenfall bringt sie ihren Träumen schneller näher, als ursprünglich gedacht und wirft viele Fragen für das junge Paar auf.
Dies ist der dritte Band von Petra Hartlieb über Marie im Haushalt von Arthur Schnitzler, es ist jedoch der einzige, den ich bisher gelesen habe. Die beiden vorigen Bände fehlten mir bei der Lektüre gar nicht, die wunderbare Sprache der Autorin hat mich von der ersten Seite an fasziniert und in die Geschichte hineingezogen. Sanft gleitet die Geschichte dahin, man lebt und leidet mit den Protagonisten und genießt gleichzeitig die wunderbare Atmosphäre, die die Autorin aufbaut. Fast hat man das Gefühl, selbst durch das Haus des berühmten Autors Arthur Schnitzler zu spazieren oder mit Marie die Buchhandlung zu durchstöbern und die Welt der Literatur zu entdecken. 
„Sommer in Wien“ ist ein wunderschönes Buch, zauberhaft geschrieben und auch optisch ein echter Hingucker. Was den Verfasser des Klappentextes jedoch geritten hat, es so darzustellen als ginge es um eine Geschichte am Rande des Ersten Weltkriegs, der dann alles verändert, kann ich mir nicht erklären. Der Erste Weltkrieg beginnt erst auf der letzten Seite des Romans und die politische Situation spielt zuvor so gut wie gar keine Rolle. Das tut der Freude an der Lektüre des Romans selbst jedoch keinen Abbruch, ich war wirklich begeistert und habe mir sofort die anderen Bände der Reihe um Marie und Oscar besorgt, um auch ihre Vorgeschichte kennenzulernen. 

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Donnerstag, 26. Dezember 2019

Martin Walker/Julia Watson "Brunos Gartenkochbuch"

Wer Martin Walkers Krimi-Reihe rund um Bruno, den charmanten Polizisten aus dem Périgord kennt, hatte vermutlich schon öfter einmal den Wunsch, sich mit an den Tisch setzen zu dürfen, wenn Bruno für seine Freunde kocht und die schönsten lokalen Speisen auftischt. Genau das ist zwar nicht möglich, doch immerhin können begeisterte Leserinnen und Leser mit „Brunos Gartenkochbuch“ jetzt viele Rezepte des beliebten Kriminalisten nachkochen. 
Gemeinsam mit seiner Frau Julia Watson hat Autor Martin Walker jetzt bereits zum zweiten Mal ein Kochbuch zur Bruno-Reihe verfasst. Die Rezepte lassen einem schnell das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch dieses Buch zeichnet eindeutig mehr aus als „nur“ raffinierte Rezepte zum Nachkochen. Begleitet werden alle Rezepte von wunderbaren Fotografien, nicht nur des Essens sondern auch der Region und von Martin Walker und Julia Watson bei der Arbeit, entweder im Garten oder direkt in der Küche. Denn es handelt sich hier um ein echtes Gartenkochbuch, alles ist regional und saisonal, sortiert nach Jahreszeiten. Abgeschlossen wird das wunderbare Buch mit dem Kapitel „Mit Bruno durchs Gartenjahr“, in dem es viele Gartentipps der beliebten Figur gibt und ganz am Ende noch zwei kurze Fälle, in denen Bruno mal wieder ermitteln muss. 
„Brunos Gartenkochbuch“ ist für mich viel mehr als ein simples Kochbuch, es ist ein wunderschöner Band zum immer wieder Hervorholen und Träumen, um sich Anregungen zu holen und wunderbar zu essen. Eine großartige Ergänzung zu den spannenden Krimis von Martin Walker und ein absolutes Muss für alle Bruno-Fans. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 




Dienstag, 24. Dezember 2019

Frohe Weihnachten und ein schönes Fest

Heute wünsche ich allen Leserinnen und Lesern nur kurz frohe Weihnachten und ein schönes Fest mit vielen, vielen Büchern unterm Weihnachtsbaum und viel Zeit, die riesigen Stapel ungelesener Bücher abzuarbeiten, die sich im Laufe des Jahres sicher wieder angesammelt haben. 🎄

Sonntag, 22. Dezember 2019

Maja Lunde "Die letzten ihrer Art"

In „Die letzten ihrer Art“ erzählt Maja Lunde die Geschichte der letzten Wildpferde, der Takhi aus der Mongolei in drei verschiedenen Zeitfenstern. Einmal ihre Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts und der Versuch, sie in Tierparks anzusiedeln. Dann die Geschichte von Karin, die in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts versucht, die Tiere wieder in der Mongolei anzusiedeln und schließlich die Geschichte von Eva, die unter schwersten Bedingungen Mitte des 21. Jahrhunderts versucht, ein paar letzte Tiere am Leben zu erhalten. 
Die Lektüre des Romans flog nur so dahin, so spannend erzählt die Autorin sowohl der Leben ihrer Hauptfiguren als auch die gesamte Handlung rund um die Tiere. So schnell wie einem die Menschen ans Herz wachsen, hängt man auch an diesen beeindruckenden wilden Tieren, die sich ihrer Zähmung immer widersetzen, gleichzeitig zeigt das Beispiel von Karins Tieren, wie schwer es ist, einmal aufgezogene Tiere wieder auszuwildern. Es ist ein ständiger Kampf um das Überleben der Art, spannend und mitreißend wie ein Krimi geschrieben. Wie schon in „Die Geschichte der Bienen“ und „Die Geschichte des Wassers“ widmet sich die Autorin in diesem Roman die Bedrohung der Natur und des natürlichen Lebensraums der Tiere durch den Menschen und seine Entwicklung. 
Maja Lunde ist mit „Die letzten ihrer Art“ wieder ein faszinierender Roman gelungen, der einen nicht mehr loslässt, wenn man mit der Lektüre begonnen hat. Beeindruckend, spannend und berührend erzählt sie von der Faszination der Wildpferde und ihrer Bedrohung, einfach ein großartiges Buch. 

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Freitag, 20. Dezember 2019

"Weihnachtszauber"


Weihnachten ist fast da und wie so oft bleibt wenig Zeit für die ruhigen Momente. Wer sich dann jedoch mit einer schönen und weihnachtlichen Lektüre an den Baum setzen möchte, dem kann ich „Weihnachtszauber“ aus dem Diogenes Verlag nur ans Herz legen. Viele renommierte Autorinnen und Autoren haben hier Weihnachtsgeschichten zusammengetragen, die nicht kitschig sind und trotzdem Weihnachtsstimmung verbreiten. 
Von Heinrich Böll über Truman Capote bis zu Sy Montgomery und Benedict Wells ist für jeden Geschmack etwas dabei, die Geschichten sind wunderbar kurzweilig und passen garantiert noch in die kurze Pause zwischen dem Einpacken der letzten Geschenke und dem Baumschmücken. Und auch im nächsten Advent sollte man dieses Buch unbedingt wieder rausholen, denn es sind Geschichten zum immer wieder lesen, die hier versammelt sind und einen jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder erfreuen können. 
Mir hat der Sammelband „Weihnachtszauber“ viel Freude gemacht und er wird im nächsten Jahr im Dezember ganz sicher wieder einen festen Platz auf meinem Nachttisch finden. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Paulo Coelho "Verborgene Schätze. Buchkalender 2020"

Kaum jemand führt heute wirklich noch einen Kalender auf Papier, die meisten Informationen sind im Smartphone gespeichert und überall abrufbar. Wer jedoch Papier und Stift noch wirklich zu schätzen weiß, steht jedes Jahr wieder vor der Herausforderung, welcher Kalender es für das kommende Jahr sein soll. Wie groß, wie schwer, wie bunt und auffällig? Etwas Besonderes oder einfach ein kleines Heft, das in jede Tasche passt? Der Diogenes Verlag hat jetzt für mich den perfekten Buch-Kalender herausgegeben für alle, die kleine Details lieben und einfach etwas Platz für Notizen brauchen. 
Der Buch-Kalender von Paulo Coelho ist wunderschön gestaltet, mit vielen graphischen Details und Zitaten, die einen durch das Jahr begleiten. Für jeden Tag ist eine halbe Seite Platz, so dass man sich ziemlich gut ausleben kann, ergänzt durch eine ganze freie Seite für jeden Monat, für Listen und Ideen, die nicht vergessen werden sollen. 
Ich finde den Buch-Kalender „Verborgene Schätze“ einfach wunderschön, er zeigt auf wunderbare Weise, was durch die elektronischen Kalender vielleicht teilweise verloren gegangen ist, die Detailliebe mit der diese Kalender gestaltet sind. Für mich kann diese Kalender im kommenden Jahr durch nichts ersetzt werden, es geht doch nichts über Stift und Papier. 

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Montag, 16. Dezember 2019

Daniel Mendelsohn "Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich"

Es ist eine sehr berührende und auch spannende Geschichte, die Daniel Mendelsohn in „Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ erzählt. Daniel Mendelsohn ist Dozent an der Universität und eines Tages beschließt sein pensionierter Vater, seinen Grundkurs über Homers „Odyssee“ zu besuchen. Es beginnt eine Reise, die den Lesern und Leserinnen nicht nur Homers beeindruckendes Epos näher bringt, sondern auch Vater und Sohn auf den langen Weg der Annäherung schickt. 
Mich hat das Buch von Daniel Mendelsohn sehr berührt, denn er beschreibt auf sehr eindrucksvolle Weise die Beziehung zu seinem Vater, die vielleicht typisch für viele Vater-Sohn-Beziehungen dieser Generation ist. Distanziert und geprägt von hohen Erwartungen, echten und eingebildeten Enttäuschungen und jeder Menge Schweigen und Stille zwischen den Personen, die sich eigentlich am nächsten stehen sollten. Die Geschichte der „Odyssee“ bringt die beiden in Diskussionen und auch in einer Reise wieder zusammen und ganz nebenbei kann man bei der Lektüre sehr viel über Homers Epos lernen, über Aufbau, Geschichte und Inhalt ebenso wie über die vielen offenen Stellen, die vielen Möglichkeiten der Interpretation und alle möglichen Varianten von Vater-Sohn-Beziehungen. Diese Mischung hat das Buch für mich so interessant gemacht und mich von der ersten Seite an fasziniert. 
Ich kann „Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ nur allen Leserinnen und Lesern ans Herz legen, egal ob sie sich für die griechische Antike interessieren oder nicht, kann man hier vieles lernen und sich an vielen Stellen selbst hinterfragen. Ein berührendes Buch, das einen so schnell nicht loslässt. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Siedler Verlags. 

Freitag, 13. Dezember 2019

Hildegard Möller "Express Abendessen"


Wenn es schnell gehen soll, landet man häufig bei den immer gleichen Lebensmitteln, ein Brot mit Käse, Nudeln mit Pesto, eine Tütensuppe am Abend. Hildegard Möller zeigt im GU Küchenratgeber „Express Abendessen“, dass genau das nicht nötig ist und man auch mit frischen gesunden Zutaten ein schnelles Essen zubereiten kann. Langes Schnippeln und Garen ist hier nicht nötig. 
Nachdem zunächst die Basics erklärt werden, welche Zutaten sich gut für die Vorratshaltung eignen und welches Prinzip eigentlich dem Express Abendessen zugrunde liegt, gibt es verschiedene Kategorien, nach denen die Rezepte sortiert sind. Hier ist für jeden etwas dabei, ob warm oder kalt, Vegetarier, Fisch- und Fleischfan. Die Rezepte sind alle sehr einfach und benötigen wenige Zutaten, so dass das Tüten schleppen am Abend nach der Arbeit ebenfalls entfällt. Man kann das meiste gut vorrätig haben und so auch noch spontan entscheiden, was man kocht. Alles wird begleitet von sehr schönen und ansprechenden Bildern, die sofort Lust machen, den Kochlöffel zu schwingen. 
Das Buch eignet sich besonders für Kochmuffel, die nicht gerne viel Zeit in der Küche verbringen oder sich lange mit komplizierten Zutaten auseinandersetzen. Aber auch wer schlicht und einfach wenig Zeit hat neben der Arbeit noch lange für sich, Freunde oder Familie zu kochen, wird hier fündig. Ein sehr schönes Buch, das in meiner Küche sicher einen festen Platz erhalten wird. 

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Donnerstag, 12. Dezember 2019

Ulrike Renk "Zeit aus Glas. Schicksalsjahre einer Familie"

Deutschland 1938: Nach der Progromnacht ist das Leben für Ruth und ihre Familie in Deutschland kaum noch möglich. Ihr Vater, eigentlich ein erfolgreicher Schuhverkäufer, verliert alles und ihr Haus wird verwüstet. Als Juden haben sie in Deutschland keine Zukunft, das wird ihnen klar, doch an Visa für Amerika ist schwer zu kommen und nach Palästina will Ruths Familie nicht. Als ihr Vater verhaftet wird, beschließt Ruth, auf eigene Faust ins Ausland zu gehen und ihre Familie so bald wie möglich nachzuholen. Doch kann das wirklich funktionieren?
In „Jahre aus Seide“ ist einem Ruth mit ihrer Familie bereits ans Herz gewachsen. Doch während in den ersten Jahren noch alle glaubten, die Nazis wären schnell wieder weg und ein normales Leben auch für Juden möglich, zeigt sich in „Zeit aus Glas“ wie sehr sich alle geirrt haben. Ruth muss sich schneller entwickeln, als es ihrem Alter vielleicht entspricht. Sie übernimmt Verantwortung für ihre Familie und handelt sehr erwachsen, während ihr Vater als Leitfigur der Familie ausfällt. Sie ist eine sehr selbstbewusste und gebildete Frau und so ergreift sie ihre Chancen. Ulrike Renk beschreibt ihr Leben für die Leser und Leserinnen sehr spannend und bewegend, das Buch fesselt einen schnell, unabhängig davon, ob man die Vorgeschichte des ersten Bandes kennt. Gleichzeitig flicht die Autorin viele historische Details in den Roman ein, die die Handlung so mitreißend und auch realitätsnah machen, dass man das Buch schnell nicht mehr aus der Hand legen kann. 
Mir hat „Zeit aus Glas. Schicksalsjahre einer Familie“ sehr gut gefallen, ein großartiger historischer Roman basierend auf einer wahren Begebenheit. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Ruth und ihrer Familie weitergeht und welche Chancen sie in dieser schwierigen Zeit haben können. 

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Dienstag, 10. Dezember 2019

Anthony McCarten "Die zwei Päpste"

Als Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 zurücktritt scheint ein wahres Erdbeben durch die katholische Kirche zu gehen. Papst war kein Amt auf Zeit, sondern für den Rest des Lebens. Wie sollte es jetzt weitergehen? Welche Rolle sollte der alte Papst spielen, welche der neue? Und wer würde überhaupt neuer Papst werden und welche Veränderungen würde er der angeschlagenen katholischen Kirche bringen? All diesen Fragen geht Anthony McCarten in seinem beeindruckenden Buch „Die zwei Päpste“ nach. 
Ich bin mit wenig Vorwissen an die Geschichte von Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus herangegangen, natürlich kennt man die groben Fakten ihrer Herkunft und Biographie, doch mich erwartete viel Neues in diesem Buch. Sehr interessant beschreibt McCarten den Übergang von Johannes Paul II. nach einem sehr langen Papsttum zu Benedikt, einem als erzkonservativ geltenden Kardinal, von dem man sich wenig Neues erhoffen konnte. Er berichtet auch aus Hintergrundinformationen über den Ablauf des Konklave sowohl bei der Wahl von Benedikt als auch einige Jahre später von Franziskus, von den Abwägungen der anderen Kardinäle und den verschiedenen Interessengruppen, die eine Rolle gespielt haben. Besonders interessant fand ich jedoch die Biographien von Benedikt und Franziskus, die er sehr sehr ausgiebig beschreibt und daraus auch ihre Herangehensweise an das Amt als Papst erklärt. Auch die dunklen Seiten werden nicht ausgelassen, natürlich zum einen die vertuschten Missbrauchsskandale der katholischen Kirche, die bis heute immer wieder unter den Teppich gekehrt und zu wenig aufgearbeitet werden. Zum anderen aber auch das Verhalten von Franziskus während der Gewaltherrschaft in seinem Heimatland Argentinien und die unrühmliche Rolle, die er und die katholische Kirche dabei spielten. 
Anthony McCarten ist mit „Die zwei Päpste“ etwas Seltenes gelungen, er hat die Portraits von zwei Päpsten geschaffen, die ehrlich und kritisch sind, ohne nur zu verurteilen. Mit vielen spannenden Details zeigt er Verfehlungen genauso auf wie Möglichkeiten und nimmt seine Leserinnen und Leser so mit auf eine spannende Reise in das Innere der katholischen Kirche. Viel Hoffnung auf Veränderung und Modernisierung kann das Buch einem nicht machen, viel zu verknöchert scheinen die veralteten Strukturen und zu machtbestrebt sind dann doch die einzelnen Mitglieder der Kurie. Dennoch eine sehr spannende Lektüre, die ich nur empfehlen kann. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

Sonntag, 8. Dezember 2019

Katherine Webb "Die Schuld jenes Sommers"

In den Wirren der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs in England verliert Frances den kleinen Davy aus den Augen, auf den sie eigentlich aufpassen sollte. Gleichzeitig taucht nach über zwei Jahrzehnten die Leiche ihrer verschwundenen Kindheitsfreundin Wyn auf, sie war die ganze Zeit in der Nähe ihrer Familie vergraben. Das reißt bei Frances viele alte Wunden wieder auf und die Geschichte von Wyn und Davy beginnt sich in der Erzählung zu verbinden. 
Obwohl ich mich sehr auf den neuen Roman von Katherine Webb gefreut habe, war ich doch sehr enttäuscht von der Lektüre. Die Geschichte entwickelt von Anfang an keine richtige Spannung, was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass Frances als Protagonistin völlig farblos bleibt. Man weiß wenig über sie und kann so vielen Gedankengängen und Ideen nicht folgen, nur beiläufig erfährt man von ihrer Arbeit und ihrer Ehe, dabei wäre all das wichtig, um aus ihre eine plastische Figur zu machen, die einen auch anspricht und berühren kann. Trotz der dramatischen Ereignisse plätschert die Handlung nur so dahin und auch die Rückblicke in die Kindheit von Wyn und Frances können den Plot nicht voranbringen. Beim Lesen empfand ich die Geschichte als belanglos und es reizte wenig, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und weiterzulesen. Auch dauert es meiner Meinung nach viel zu lange, bis neben Frances weitere Figuren richtig eingeführt werden und auch die bleiben völlig farblos und austauschbar. Eine wirkliche Konstruktion von Beziehungen und Handlungen konnte ich nicht erkennen. 
Mich konnte „Die Schuld jenes Sommers“ leider nicht überzeugen, ich fand das Buch viel zu detailarm und die Figuren zu flach und wenig ausgearbeitet, um einen bei der Lektüre wirklich mitnehmen zu können. Die Idee und der Klappentext haben viel versprochen, für mich jedoch fast nichts davon gehalten. 

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Freitag, 6. Dezember 2019

Cora Wetzstein "Quiches"

Das neue Kochbuch „Quiches“ von Cora Wetzstein ist ein äußerst praktischer Begleiter in jeder Küche. Das Format ist äußerst praktisch, klein und gut zu handhaben, während den Koch oder die Köchin im innern jedoch ausgefallene Rezepte ebenso erwarten wie Einfaches für jeden Tag. 
Mir gefällt besonders der Aufbau der Innenseiten des Einschlags sehr gut. Hier werden Grundsätzliches zur Zubereitung ebenso mit wunderbaren Bildern erläutert wie Kombinationsmöglichkeiten für Zutaten. Wer also schon etwas Erfahrung hat und seine Kreativität ausleben möchte, wird dazu eingeladen, über die beschriebenen Rezepte hinaus neues zu probieren. Dadurch wird es nie langweilig und das Buch kann man jederzeit gut wieder zur Hand nehmen. 
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass meiner Meinung nach die Rezepte bereits im Inhaltsverzeichnis mit dem Logo für Vegetarisches gekennzeichnet werden sollten, das erleichtert die Suche und man muss sich nicht erst komplett durch das Buch blättern, wenn man für Vegetarier kochen möchte. Ansonsten finde ich das Buch sowohl vom Aufbau als auch von der Optik äußerst gelungen. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Gräfe & Unzer.