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Samstag, 26. Dezember 2020

Ellen Sandberg "Die Schweigende"

 

Karin war einmal ein fröhliches Mädchen, doch in den 50er Jahren landet sie in einem kirchlichen Kinderheim, wo ihr Zucht und Ordnung eingeprügelt werden soll. Jahrzehnte später, längst sind ihre drei Töchter erwachsen, stößt ihre Tochter Imke auf Hinweise der Vergangenheit ihrer Mutter. Sie beginnt zu recherchieren und was sie zu Tage fördert, ist verstörend. Hat sie endlich einen Zugang zu ihrer lieblosen, reservierten Mutter gefunden? Und ist auch die Beziehung der drei Schwestern noch zu retten?

 „Die Schweigende“ ist wieder ein beeindruckend gut recherchierter und gleichzeitig bedrückender Roman der Autorin Ellen Sandberg. Die Beschreibungen des Alltags im Kinderheim machen einen völlig sprachlos und sind doch so gut und glaubwürdig beschrieben, dass man keinen Zweifel hat, dass sich hier Fiktion und Realität treffen. Die Hauptfigur Karin scheint zwar kühl und spröde, das genaue Gegenteil ihrer liebenswerten Tochter Imke, doch sie wächst einem schnell ans Herz, wenn man ihre Geschichte liest und erfährt, was sie überhaupt in das Kinderheim geführt hat. Es sind die unfassbar konservativen und verstaubten Moralvorstellungen der 50er Jahre und der Glaube daran, dass Zucht und Ordnung das beste für ein Kind sein sollen. Deutlich sieht man, wie die Erziehungsideale der Nazi-Zeit sich weiter fortsetzen, kurioserweise durchgesetzt von der katholischen Kirche, die bis heute alles unter den Teppich kehren will. Die Lektüre ist bedrückend und teilweise fast grausam detailliert, doch genau das braucht es, um dieses Buch so herausragend zu machen. Als Leser oder Leserin kann man sich den Emotionen gar nicht entziehen, was Karin und mit ihre viele Kinder durchgemacht haben, ist schwer in Worte zu fassen, doch Ellen Sandberg schafft es auf beeindruckende Weise. 

Ellen Sandbergs Roman „Die Schweigende“ ist ein herausragendes Buch, das die unfassbare Grausamkeit, die Karin erlebt hat in Worte fasst und einen unglaublich berührt und nachdenklich zurücklässt.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Penguin Verlags. 

Dienstag, 22. Dezember 2020

Charlotte Link "Ohne Schuld"


Kate Linville beendet ihre Zeit bei der Londoner Polizei um mit Caleb Hale bei der North Yorkshire Police zu arbeiten. Im Zug nach York wird sie Zeugin, wie eine Frau von einem Mann mit einer Waffe angegriffen wird. Wenig später wird eine Lehrerin tot aufgefunden, die selbe Waffe wurde verwendet, doch es lässt sich keine Verbindung zwischen den beiden Frauen finden. Und zum Leidwesen von Kate wird Caleb nach einer schief gelaufenen Geiselnahme bei der er - wieder einmal- unter Alkoholeinfluss stand vom Dienst suspendiert. So kämpft sie ziemlich allein für die Aufklärung der zwei Verbrechen, denn der neue Leiter der Einheit ist reichlich überfordert mit seinem Job.

 Dies ist inzwischen der dritte Band mit dem Ermittlerteam Linville und Hale von Charlotte Link und meiner Meinung nach ist es der gelungenste von allen. Die Handlung ist unglaublich spannend und gleichzeitig sehr überraschend, man braucht lange, um auch nur eine Ahnung davon zu bekommen, wer hinter den Verbrechen stecken könnte. Gleichzeitig spielen die persönlichen Aspekte der Ermittler hier eine sehr untergeordnete Rolle, es sind zwar individuelle und teilweise fast verschrobene Charaktere, sie werden jedoch in ihrem beruflichen Umfeld dargestellt, was mir sehr gut gefällt. Ein Krimi, in dem seitenlang von privaten Problemen der ermittelnden Protagonisten erzählt wird, verliert für mich schnell an Spannung und setzt den falschen Schwerpunkt bei der Entwicklung der Handlung. Daher hat mir „Ohne Schuld“ auch ausgesprochen gut gefallen, die Autorin weiß genau, wie sie ihre Hauptfiguren einsetzt um die Handlung an den richtigen Stellen voranzutreiben oder im Gegenteil Leserinnen und Leser noch ein wenig länger im Dunkeln tappen zu lassen. 

 Charlotte Links neuester Roman „Ohne Schuld“ ist ein äußerst gelungener Krimi, der interessante Charaktere mit einer überraschenden Kriminalhandlung verbindet, perfekt als spontanes Weihnachtsgeschenk und für dunkle Winternachmittage auf der Couch.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Blanvalet Verlags. 

Dienstag, 8. Dezember 2020

Volker Kutscher "Olympia"

 

Das politische Klima in Deutschland wird immer rauer und auch Gereon Rath kann sich nicht mehr völlig vom Einfluss der Nazis auf das Polizeisystem frei machen. Während der olympischen Spiele 1936 kommt es zu einem Mord auf einen amerikanischen Olympiadelegierten und die SS vermutet eine kommunistische Verschwörung, um die Spiele zu diskreditieren. Gereon Rath soll in ihrem Auftrag ermitteln und verhindern, dass etwas an die Öffentlichkeit kommt. Gleichzeitig muss er seinen ehemaligen Ziehsohn Fritze schützen, der mehr über den Todesfall weiß, als er sollte. Seine Frau Charly leidet die ganze Zeit sehr unter dem Olympia-Brimborium, die Präsentation Deutschlands in der Welt als friedliches Land ist ihr zuwider. Heimlich hilft sie Juden und anderen Feinden des Systems bei der Flucht aus Deutschland. Eine Gemengelage, die für Charly und Gereon sehr gefährlich werden könnte. 

„Olympia“ ist der lang ersehnte neue Fall für den Ermittler Gereon Rath und seine Frau Charly Ritter, die ebenfalls eine tragende Figur der Reihe ist. Wieder einmal sind die Hintergründe vom Autor Volker Kutscher großartig recherchiert, bis hin zu den hohen Preisen für das Kännchen Kaffee im olympischen Dorf hat man das Gefühl, direkt dabei zu sein und mit den Figuren dieses besondere Ereignis zu erleben. Großartig gelingt es Kutscher auch, die Gratwanderung zwischen Olympia-Begeisterung und dem völligen Abdriften des politischen Systems zu beschreiben, der ständige deutsche Gruß, die Hakenkreuz-Beflaggung, das Auftreten von Adolf Hitler bei den Wettkämpfen wirken bedrückend. Sehr deutlich wird, dass Deutschland eine bestimmte Rolle für die Welt spielen wollte, die Juden wurden weitestgehend in Ruhe gelassen, doch Charly Ritter sollte Recht behalten mit ihrer Vermutung, dass nach den Spielen alles sicher nur noch viel schlimmer werden würde. 

 Volker Kutscher schafft es mit „Olympia“ auf großartige Weise,historische Fakten mit einem spannenden Kriminalhandlung zu verweben und den Leserinnen und Lesern eine beeindruckende Geschichte zu präsentieren. Besonders die Verquickung von Politik und Kriminalistik wird in diesem Band besonders deutlich, die Entwicklung von den ersten Bänden der Reihe bis heute macht klar, wie sich das gesamte System entwickelte. Hochspannend und interessant von der ersten bis zu letzten Seite!

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Piper Verlags. 

Samstag, 5. Dezember 2020

Jeffrey Archer "Klang der Hoffnung"

 

London 1985: William Warwick hätte wie sein Vater an den besten Universitäten des Landes Jura studieren können, doch er entscheidet sich für den Polizeidienst. In seiner Einheit soll ein großer Drogenbaron gefasst werden, der nach außen hin ein bürgerliches Leben führt, hinter verschlossenen Türen jedoch den größten Drogenumschlagplatz der Stadt betreibt. Gleichzeitig lässt William auch ein alter Fall nicht los, denn den Betrüger Miles Faulkner konnte er nicht hinter Gittern bringen und so treibt dieser weiterhin sein Unwesen. Privat will er endlich seine große Liebe Beth heiraten, doch auch hier mischt der Gauner Faulkner sich ein. 

 William Warwick ist eine äußerst sympathische, gradlinige Hauptfigur, die einem schnell ans Herz wächst. Er ist nicht nur ein engagierter Polizeibeamter, er ist auch ein sehr nachdenklicher Mensch, dem seine eigene Integrität über alles geht, was ihn oft in moralische Konflikte drängt, denen er sich nicht entziehen kann. Die Story selbst ist sehr spannend und das Wiederauftreten von Williams Widersacher aus Band eins der Reihe macht es für die Leserinnen und Leser umso unterhaltsamer. Seine Schwester Grace spielt in diesem Krimi eine größere Rolle an der Seite seines Vaters, was die ganze Handlung noch abwechslungsreicher macht, da nicht immer nur William im Mittelpunkt der Geschichte steht. 

Alles in allem ist „Klang der Hoffnung“ von Jeffrey Archer ein sehr unterhaltsamer und gut geschriebener Krimi mit einer auffälligen Hauptfigur, um die sich die ganze Story entwickelt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bände der Krimireihe.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags. 

Montag, 30. November 2020

Giulia Davisson "Weihnachtsbacken express"

 

Pünktlich zu Weihnachten geht es wieder los mit Plätzchen und weihnachtlichen Kuchen, die jeder gerne isst. Doch jedes Jahr kommt dazu auch die Frage, wie man es denn nun schaffen soll, die Leckereien auch zu produzieren, ohne tagelang in der Küche zu stehen. Die Lösung lautet für mich „Weihnachtsbacken express“ von Giulia Davidsson. 

Das Buch hat mich auf ganzer Linie überzeugt und ich konnte jetzt schon einige Rezepte daraus ausprobieren. Die Rezepte sind sehr simpel, schnell zubereitet und schmecken auch noch unglaublich lecker. Und was ja wirklich selten vorkommt, das Endergebnis sah den Fotos im Buch auch noch sehr ähnlich. Die Beschreibungen sind sehr gut und übersichtlich, die Zeitangaben realistisch und damit hat dieses Backbuch meiner Meinung nach wirklich alles, was es braucht. Ich kann es allen Weihnachtsbäckerinnen und -bäckern nur uneingeschränkt empfehlen, ich werde in den nächsten Wochen sicher noch oft etwas ausprobieren.

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Stollenkonfekt, Lebkuchen-Crinkle-Cookies und
Schoko-Orangen-Cookies (hier ohne Zuckerguss)

Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Gräfe & Unzer. 

Samstag, 28. November 2020

Owen Matthews "Black Sun"

 

1961 in der geheimen Stadt Arsamas-16 in der Sowjetunion: Hier wird an einer Bombe geforscht, die die Welt in Angst und Schrecken versetzen und die Vorherrschaft der Sowjetunion auf lange Zeit sicher stellen soll. Doch kurz vor dem ersten Test wird der Wissenschaftler Fjodor Petrow tot aufgefunden, angeblich ein Selbstmord. Doch der KGB schickt Alexander Wassin aus Moskau in die Stadt, um zu ermitteln. Er trifft auf einen geschlossenen Kreis aus Wissenschaftlern und Geheimdienste, die in ihm eine Bedrohung sehen und eines gemeinsam haben: Sie wollen auf jeden Fall verhindern, dass er die Wahrheit herausfindet. 

 Die Beschreibung des Inhalts klang für mich schon sehr spannend und so erwartete ich einen mitreißenden Thriller mitten im Kalten Krieg. Leider hat mich das Buch dann nicht so überzeugen können, wie ich gehofft hatte. Die Figuren bleiben seltsam schemenhaft und sind wenig detailliert beschrieben, so dass man sich schwer ein Bild von ihnen machen kann. Auch die Handlung läuft zäh vor sich hin und oft ist nicht klar, wohin die Ermittlungen von Wassin eigentlich führen sollen. Das Zwischenspiel mit der Frau eines Professors, mit der ihn etwas zu verbindet, erschien mir dann auch sehr gewollt, um noch irgendwie eine Liebesgeschichte in dem Thriller unterzubringen, so dass am Ende nichts mehr so richtig zusammenpassen will. Gut und auch interessant fand ich hingegen die Beschreibungen der sowjetischen Geheimdienststrukturen. Der Roman bietet einen spannenden Einblick in das Durcheinander von Zuständigkeiten und das Misstrauen, mit dem sich die verschiedenen Dienste begegnet sind. 

 Der Thriller „Black Sun“ von Matthew Owens konnte mich leider nicht richtig mitnehmen. Es entsteht keine wirkliche Spannung während der trägen Handlung und auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen. Da gibt es weitaus bessere Thriller auf dem Markt, mit denen man seine Lesezeit verbringen kann.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Bastei Lübbe Verlags. 

Dienstag, 24. November 2020

Maja Lunde "Als die Welt stehen blieb"

 

Die Corona-Pandemie verändert das Leben aller Menschen und auch Norwegen ging Anfang des Jahres in den Lockdown und zwang die Menschen zur Reduzierung ihrer sozialen Kontakte und den Rückzug auf das engste Umfeld. Das hat auch Bestseller-Autorin Maja Lunde mit ihrer Familie erlebt und beschreibt in „Als die Welt stehen blieb“, wie sie die Zeit wahrgenommen hat und wie es sie und ihre Familie verändert hat.

 Ein Buch zur Pandemie, schnell geschrieben und auf den Markt geworfen um Geld zu verdienen, das waren meine Zweifel als ich mit der Lektüre begann. Auch wenn mein Urteil jetzt nicht mehr so hart ausfällt, überzeugen konnte mich das Buch nicht. Natürlich ist es mit Lundes langwierig recherchierten Romanen in keiner Weise zu vergleichen und das sollte es auch nicht. Dennoch gehen mir die Gedanken der Autorin zu wenig über das private Zusammenleben hinaus und die Beschreibung ihres Familienlebens mag interessant sein, unterscheidet sich letztendlich jedoch nicht von dem, was fast alle Menschen in ganz Europa während der ersten Corona-Welle erlebt haben. Es ist wenig Spannendes oder Erhellendes dabei, was sich von dem unterscheidet, was man selbst mitgemacht hat. Dieses Buch hätte schlichtweg jeder schreiben können, der während der Corona-Welle im Frühjahr ein Tagebuch geführt hat. 

 Ich finde „Als die Welt stehen blieb“ von Maja Lunde sehr enttäuschend, sie schafft es nicht aus bloßen Lebensbeschreibungen herauszukommen und aus dem Buch eine spannende Lektüre zu machen. Für mich leider ein unnötiges Buch, ich freue mich aber schon jetzt auf einen neuen Roman der Autorin.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des btb Verlags. 

Freitag, 13. November 2020

Dick Bruna "Miffy sucht die Tiere"

 

Miffy ist mal wieder auf Entdeckungsreise und dieses Mal geht es um verschiedenste Tiere. „Miffy sucht die Tiere“ ist ein Memorybuch, in dem die Kinder auf jeder Seite Paar entdecken können, die zusammen passen. Dabei ist jede Seite einem Thema zugeordnet, zum Beispiel Tieren im Meer, in der Luft oder auf dem Bauernhof. 

 Das Memorybuch von Miffy ist eine große Freude für kleine und große Leser und Ratefüchse, die Bilder sind wieder einmal sehr schön gezeichnet und das Entdecken der Tiere hinter den Pappschiebern macht viel Freude. Das ganze Buch ist sehr stabil, so dass man es in mit sehr kleinen Kindern schon als Bilderbuch nutzen kann und wenn die Kinder größer sind, können sie anfangen, erst die Tiere selber zu entdecken um später wirklich Memory damit spiele zu können. 

 Bei uns kommt Dick Brunas Buch „Miffy sucht die Tiere“ großartig an, es ist liebevoll gestaltet und sowohl für ganz kleine als auch größere Kinder geeignet.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

Montag, 9. November 2020

Marie Lacrosse "Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre"

 

Sophie von Werdenfels lebt im Wien der 1880er Jahre mit strengen gesellschaftlichen Konventionen und einem missgünstigen Stiefvater. Wann immer sie kann flieht sie daher in das Kaffeehaus ihres Onkels, um dort auszuhelfen. Ihre beste Freundin Mary hat sich in den Kronprinzen Rudolf verliebt, der jedoch verheiratet ist und Sophie tut was sie kann, um ihre Kompromittierung zu verhindern. In diesem Zusammenhang lernt sie Richard von Löwenstein kennen und verliebt sich in ihn. Doch er ist bereits verlobt und so hat auch ihre eigene Liebe keine Zukunft. Während sie dies akzeptiert, steigert Mary sich jedoch immer weiter in ihre Liebe hinein. 

 Marie Lacrosse hat bereits mit ihrer Weingut-Saga vollständig überzeugt und der Beginn ihrer Kaffeehaus-Reihe gefällt mir fast noch besser. Das Personal ist äußerst vielfältig, die historischen Details sind sehr gut recherchiert und großartig in die Geschichte einbezogen, so dass man bei der Lektüre das Gefühl bekommt, selbst dabei zu sein und durch die Wiener Straßen zu streifen, während Mary heimlich von einer Pferdekutsche abgeholt wird. Die jungen Komtessen sind derart vielen gesellschaftlichen Vorgaben unterworfen, dass jeder falsche Schritt die ganze Familie ruinieren kann, während eine gute Eheschließung auch noch für entfernte Verwandte viele Vorteile bietet. Es werden Verschwörungen geschmiedet, Hoffnungen zerstört und überraschende Wendungen initiiert, dass einem als Leser oder Leserin fast schwindelig wird. Marie Lacrosse schreibt wie immer sehr mitreißend und anschaulich, das Personal wächst einem ans Herz und schnell kann man gar nicht mehr anders als immer nur noch weiterlesen zu wollen. 

 „Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre“ ist einer großartiger historischer Roman, sehr detailgenau geschrieben und mit spannenden historischen Tatsachen, die in die fiktive Geschichte eingesponnen werden. Mich hat das Buch vollständig überzeugt und ich kann ihn wirklich nur allen weiterempfehlen, die historische Romane lieben.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Goldmann Verlags. 

Sonntag, 1. November 2020

Sue Monk Kidd "Das Buch Ana"

 

Ana ist erst vierzehn Jahre alt, als sie von ihrem Vater mit einem älteren Mann verlobt wird. Doch in ihrer Zeit, im Jahr 16 n. Chr. in Galiläa, ist dies nichts Bemerkenswertes. Doch Ana weigert sich, sich den Vorstellungen ihrer Eltern zu unterwerfen, sie ist gebildet, will Schriftgelehrte werden und sich selbst verwirklichen. In dieser Zeit lernt sie Jesus kennen, einen jungen Mann, der als Handwerker sein Geld verdient und damit hadert, welche Rolle Gott für ihn vorgesehen hat. Ana wird über Umwege seine Frau und begleitet seinen Lebensweg, wenn auch oft nur aus der Ferne. Und sie gibt alles, um ihre Träume zu verwirklichen. Mich hat 

„Das Buch Ana“ von Sue Monk Kidd unglaublich beeindruckt. Zum einen in seiner Detailgenauigkeit, hinter der sehr viel Recherche stecken muss, denn die Autorin lässt vor unseren Augen eine ganz fremde Welt auferstehen. Von Kleidern über Schmuck bis zu Gebräuchen und Örtlichkeiten ist alles bis in Kleinste beschrieben und spielt sich wie ein Film vor dem inneren Auge ab. Zum anderen finde ich auch die Umsetzung der Idee großartig. Wie einfach wäre es gewesen, einfach das Leben und Wirken von Jesus aus dem Blickwinkel seiner Frau Ana zu beschreiben. Stattdessen wählt Sue Monk Kidd einen Weg, der Ana vollständig in den Mittelpunkt des Romans stellt und Jesus zu einer Nebenfigur macht. Es ist Anas Leben, das die Autorin schildert, natürlich spielt Jesus Wirken eine Rolle, doch durch die räumliche Trennung der beiden trennen sich auch ihre Geschichten und Ana bleibt als zentraler Dreh- und Angelpunkt des Romans die entscheidende Perspektive. Dieser weibliche Blickwinkel auf eine für uns heute kaum noch vorstellbare Welt mit ihren Regen, Traditionen und Gebräuchen aber auch einer strengen und wenig hinterfragten Gläubigkeit macht diesen Roman zu etwas ganz Besonderem. 

 „Das Buch Ana“ ist definitiv das beste und beeindruckendste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Es bleibt in Erinnerung und wirkt nach, Ana lässt einen einfach nicht los. Mich hat Sue Monk Kidd restlos begeistert, daher kann ich nur sagen: Bitte lest dieses Buch, es ist großartig.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des btb Verlags. 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Pierre Martin "Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer"

 

Isabelle Bonnet reist in ihren Heimatort Fragolin im Süden Frankreichs um sich von einer schweren Verletzung zu erholen und ihre Gedanken zu sortieren. Während ihrer Tätigkeit für die nationale Sicherheit wurde sie bei einem Bombenanschlag verletzt, doch die erhoffte Ruhe findet sie in Fragolin nicht. Ihr Chef aus Paris bittet sie, spontan in einem Mordfall zu ermitteln. Im Haus eines Engländers wurde eine Leiche gefunden, der Hausbesitzer ist seitdem verschwunden, seine Identität ist unbekannt. Mit ihrem leichten tapsigen Kollegen Appollinaire macht sich Isabelle daran, den Fall zu lösen. 

 „Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer“ ist ein wunderbarer Krimi mit viel Lokalkolorit, vielen sympathischen Charakteren und ein paar widerspenstigen Einheimischen, die es Isabelle nicht leicht machen, in ihrer alten Heimat zu ermitteln. Der Kriminalfall ist dabei sehr mitreißend, logisch aufgebaut und hält die Spannung immer aufrecht. Es gibt viele überraschende Zusammenhänge, die Isabelle zwar schnell erkennt, die sich einem bei der Lektüre jedoch erst mit der Zeit erschließen. Dass hier die Ermittlerin den Leserinnen und Lesern mal einen Schritt voraus ist und sich ihre Handlung erst rückwirkend erklärt, fand ich sehr erfrischend und abwechslungsreich. 

Mit hat Pierre Martins Auftakt zur Krimireihe rund um die „Madame le Commissaire“ sehr gut gefallen und ich freue mich schon darauf, die weiteren Krimis zu entdecken. Bisher sind sieben davon erschienen, es bleibt zu hoffen, dass noch zahlreiche dazu kommen.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Droemer Knaur. 

Samstag, 24. Oktober 2020

Dick Bruna "Miffy fährt Zug"

 

Miffy fährt Zug ist ein wunderbares Bilderbuch, das auch schon die ganz kleinen begeistern kann. Mit schönen Bildern und dann auch noch in Form einer Lokomotive bringt dieses stabile kleine Buch alles mit, was für den ersten Kontakt mit Büchern benötigt wird. Es eignet sich sowohl zum Vorlesen und gemeinsamen angucken mit den Eltern als auch zum alleine entdecken. Die Seiten sind so fest, dass es auch kein Problem ist, wenn die Ecke des Buches doch noch einmal im Kindermund verschwindet oder das ganze Buch wild durch den Raum fliegt. 

 Ein absolut gelungenes Bilderbuch über Miffys Erfahrungen beim Zugfahren mit ihrem Vater, mir gefällt es sehr gut.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 


Dienstag, 20. Oktober 2020

Manuela Inusa "Mandelglück"

 

Sophie hat mit dem ländlichen Leben in Kalifornien und der Mandelfarm ihrer Großmutter Hattie abgeschlossen und macht Karriere als Restaurantleiterin in der Großstadt. Nur noch sehr selten lässt sie sich bei ihrer Familie blicken und hat in der kleinen Stadt Davis mehrere gebrochene Herzen zurückgelassen. Als ihre Großmutter plötzlich stirbt, hinterlässt sie dennoch ihrer Enkelin die Mandelfarm, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie mindestens drei Monate dort Leben muss, bevor sie ihr Erbe erhält. Hattie war sich sicher, dass Sophie eigentlich nach Davis gehört - doch sieht Sophie das auch so und übernimmt die Mandelfarm? 

Manuela Inusas Kalifornien-Reihe dreht sich immer um Frauen, die ihr Glück suchen - und es am Ende natürlich auch finden. Doch was das für Sophie bedeutet, scheint nicht ganz klar. Sie ist sehr zerrissen und zugleich plagt sie das schlechte Gewissen, weil sie ihre Großmutter im Stich gelassen hat. Die Story ist natürlich recht vorhersehbar, aber wer die Romane der Autorin kennt, weiß genau was ihn erwartet und wird nicht enttäuscht werden, es gibt viel Liebe und Freundschaft vor zauberhafter Kulisse. In diesem Fall kommt jedoch noch etwas hinzu, denn mit Alba erhält auch einer Mandelpflückerin eine große Rolle und mit ihr werden sehr gelungen die Themen der Einwanderung und der Lebenssituation Mexikaner in den USA thematisiert. Dies gibt dem Roman eine interessante Wendung und macht die Lektüre noch spannender.

 „Mandelglück“ ist ein wunderbarer Schmöker, gemacht für einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa mit einer Tasse Tee, wenn draußen der Regen gegen die Fenster klatscht. Er vermittelt einfach eine entspannte Atmosphäre und das schöne Gefühl, dass sich am Ende immer alles zum Guten wendet.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Blanvalet Verlags. 

Freitag, 16. Oktober 2020

Lucinda Riley "Die Sonnenschwester"

 


Die Geschichte um die sieben Schwestern geht endlich weiter. Elektra ist die jüngste der sechs Mädchen, die Pa Salt auf der ganzen Welt adoptiert hat. Nach seinem Tod will sie sich jedoch im Gegensatz zu ihren Schwestern nicht auf die Suche nach ihren Wurzeln machen. Als erfolgreiches Model lebt sie in New York und führt ein aufregendes Leben voller Drogen und Alkohol. Nach einem Absturz begibt sie sich jedoch in eine Therapieeinrichtung. Dort lernt sie viel über sich selbst und ist bereit, ihre Geschichte kennenzulernen, die ihre Großmutter Stella ihr erzählen möchte. 

Lucinda Rileys Schreibstil packt einen wie immer von der ersten Seite an und man kann nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte ist aufgeteilt in das Leben von Elektra und die Erzählung von Stella über eine junge Frau namens Cecily, die in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Kenia ausgewandert ist. Erst ganz am Schluss finden diese beiden Erzählstränge zusammen, was die Spannung bis zum Ende immer weiter steigert. Als Leserin möchte man unbedingt erfahren, was Elektras Leben mit dem von Cecily zu tun haben könnte und wie sie am Ende bei Pa Salt in Atlantis am Genfer See gelandet ist. Und ganz zum Schluss gelingt der Autorin noch die große Ankündigung, mit der jeder Leser und jede Leserin wahrscheinlich schon gerechnet hat.... 

"Die Sonnenschwester" ist genauso unterhaltsam und gelungen wie die vorherigen Bände der Reihe um die "Sieben Schwestern". Besonders gespannt sein darf man, wie es jetzt weitergeht, denn eigentlich war Elektra als sechste Schwester ja die jüngste, der angeblich sieben Schwestern. Es bleibt also spannend.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Goldmann Verlags. 

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Christian v. Ditfurth "Terrorland"

 

Vor der russischen Botschaft in Berlin explodiert eine Bombe in einem Touristenbus, der russische Botschafter und zwei Geheimdienstmitarbeiter sterben. Wenig später stürzt ein Flugzeug mit einem deutschen Geheimdienstmitarbeiter an Bord ab und weltweit häufen sich die Tode russischer Diplomaten - in dieser Gemengelage muss wieder einmal der eigenwillige Berliner Kommissar de Bodt mit seinem Team ermitteln. Steckt eine große Verschwörung hinter den Toden, soll etwa ein Leck im russischen Geheimdienst gestopft werden? 

 Man muss den Stil von Christian v. Ditfurth und seinem sehr speziellen Ermittler de Bodt mögen, um sich von den Thrillern mitreißen zu lassen. Doch wenn man sich auf die Geschichte einlässt, kann man schnell erkennen, dass man es mit einem Niveau zu tun hat, dass es problemlos mit vielen hoch gelobten amerikanischen Thrillerkollegen aufnehmen kann. Das Netz aus Vermutungen und Möglichkeiten, das der Autor für die Leserinnen und Leser webt und in dem man sich immer wieder verfängt, während nur de Bodt den Durchblick zu behalten scheint, ist grandios. Bis zum Schluss hat man nur eine Ahnung, wohin das ganze führen könnte, bis die große Auflösung einem plötzlich die einzig logische Erklärung des ganzen präsentiert. Dazwischen gibt es immer auch viel unterhaltsames, eine Kanzlerin, die sicher nicht zufällig an die amtierende erinnert und einen Innenminister, der einen immer wieder den alternden Horst Seehofer vor Augen führt, zusätzlich in diesem Band einen populistischen amerikanischen Präsidenten, den Russland in der Hand zu haben scheint. All das verbindet Christian v. Ditfurth zu einem großartigen und spannenden Thriller, den man schnell nicht mehr aus der Hand legen kann. 

 „Terrorland“ ist der neuste Fall für den philosophischen Ermittler de Bodt und überzeugt wieder auf ganzer Linie. Spannung, vielschichtige Charaktere und ein großartig aufgebauter Fall machen „Terrorland“ zu einem wunderbaren Leseerlebnis.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des C. Bertelsmann Verlags. 

Sonntag, 4. Oktober 2020

Laura Walden "Die Melodie der Zauberbucht"

 

Stella Wilson lebt als Muschelzüchterin auf einer traumhaften Insel in Neuseeland und zieht ihre Tochter Holly dort alleine groß. Hollys Vater ist ein berühmter britischer Pianist, von dem Stella sich getrennt hat, bevor sie von ihrer Schwangerschaft wusste. Denn ihre Mutter hatte sie davon überzeugt, dass ein Fluch auf allen Frauen liegen würde, die auf der Insel Taupathiti leben, ihnen wäre die Liebe nicht vergönnt und eine Beziehung würde ihre große Liebe in den Tod und alle ins Verderben treiben. Jahre später ist Holly erwachsen und studiert Musik auf dem Festland und Hollys Vater kündigt bei Stella einen Besuch an - wird Stella ihr Geheimnis für sich bewahren oder gibt sie der Liebe noch eine Chance? 

Laura Waldens Neuseeland-Romane zeichnen sich durch große Liebesgeschichten vor schöner Kulisse aus. Auch in diesem Fall bekommt man einen guten Einblick in die landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Landes, während Stella darum kämpft, mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Die ganze Geschichte ist schön und flüssig geschrieben und man fühlt sich beim Lesen gut unterhalten, viele Überraschungen gibt es jedoch nicht und die Geschichte ist recht vorhersehbar. Das ist jedoch in diesem Genre nicht überraschend und so kann man mit diesem Roman viel Freude haben, wenn man sich darauf einlässt, was einen erwartet. 

 „Die Melodie der Zauberbucht“ ein schöner Liebesroman vor hübscher Kulisse, eine leichte Lektüre, die einem wenig abverlangt aber durchaus gut unterhält.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Bastei Lübbe. 

Samstag, 19. September 2020

Kent Haruf "Kostbare Tage"

 


Dad Lewis lebt in dem kleinen Ort Holt in Colorado. Er ist alt, schwer krank und wird von seiner Tochter Lorraine und seiner Frau Mary gepflegt. Nur der Sohn Frank, mit dem er sich vor Jahren zerstritten hat, kommt nicht um Abschied zu nehmen. Holt ist eine typische Kleinstadt, die Nachbarn nehmen Anteil an seinem Schicksal, auch der neue Pfarrer kommt zu Besuch. Der ist kürzlich mit seiner Frau und seinem Sohn nach Holt versetzt worden, doch auch dort sorgt er schnell wieder für einen Skandal. Trotz allem läuft das Kleinstadtleben weiter. 

 Es der vierte Roman von Kent Haruf über die Kleinstadt Holt in Colorado und niemand kann das typische Leben in einer amerikanischen Stadt so gut beschrieben wie er. Neben den großartigen Beschreibungen der individuellen Charaktere sind es die kleinen Nebensätze, die das Leben so plastisch und den Roman zu etwas Besonderem machen. Man hat sofort ein Gefühl für das Leben in der Kleinstadt, das Klima, das Verhalten der Menschen, was man tut und was sich gemäß der Leute einfach nicht gehört. Es ist ein friedliches Leben, das ein Ausbrechen aus Konventionen jedoch nur schwer verzeiht. Und so suchte Dads Sohn das Weite und den Pfarrer treibt es in einen handfesten Skandal. 

 „Kostbare Tage“ beschreibt die letzten Tage des geachteten Bürgers Dad Lewis in Holt auf eine gelungene und einfühlsame Weise, die einen sehr bewegt und gleichzeitig mit viel Leichtigkeit unterhält. Kent Harufs Roman sind immer etwas Besonderes und das trifft auch auf diesen zu.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

Samstag, 12. September 2020

Paula Hawkins "Into the water"

 

Beckford ist der Ort von Julias KIndheit, an den es sie aus einem traurigen Grund zurücktreibt: Ihre Schwester Nel soll sich im dortigen Fluss umgebracht haben, dem Drowning Pool. Dieser ist berühmt für viele Frauen, die dort schon den Tod gefunden haben. Doch die Geschichte um Nel ist nicht so einfach wie gedacht, eine Verbindung zum Tod eines jungen Mädchens kurz vorher tut sich auf und auch der ermittelnde Polizist ist nicht unbelastet, starb doch auch seine Mutter schon im Drowning Pool. 

 Paula Hawkins Roman „Into the water“ ist psychologisch perfide konstruierte Hochspannung, die die Leserinnen und Leser mitnimmt auf eine Reise voller Grusel und Nervenkitzel. Die Figuren sind allesamt so unklar, dass man ihnen alles zutrauen würde und nie sicher ist, bei wem Böses zu vermuten ist und ob es überhaupt Gute in dieser Geschichte gibt. Man begibt sich in die Handlung, wird von ihr gefangen genommen und kann nicht mehr aufhören, weiterzulesen um dem Geheimnis um das Wasser auf die Spur zu kommen.

 „Into the water“ ist einfach unglaublich spannend und mitreißend geschrieben, ein großartiges Buch, das versteht einen zu packen und bis zur letzten Seite nicht mehr wieder loszulassen.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Blanvalet Verlags. 

Sonntag, 6. September 2020

Claire Winter "Kinder ihrer Zeit"

Alice und Emma sind Zwillinge und werden auf der Flucht aus Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg getrennt. Während Emma mit ihrer Mutter in Westberlin aufwächst, kommt Alice in ein Heim in Brandenburg und wird überzeugte Sozialistin. Geprägt von diesen unterschiedlichen Erfahrungen erleben sie Berlin in den 50er und 60er Jahren, eine geteilte Stadt, die gleichzeitig noch völlig durchlässige Grenzen hatte - bis die Mauer gebaut wird. 

 „Kinder ihrer Zeit“ ist der Titel von Claire Winters neuestem Roman und besser hätte man die Geschichte gar nicht zusammenfassen können. Denn genau das sind die beiden jungen Frauen Emma und Alice. Die Autorin beschreibt die Leben der beiden aus den unterschiedlichsten Perspektiven, Freunde und Bekannte spielen eine große Rolle und so ist man als Leser schnell mitgerissen von den Lebensgeschichten dieser unterschiedlichen Figuren. Gleichzeitig vermittelt der Roman einen großartigen Einblick in die historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der 50er Jahre in Berlin als geteilter Stadt. Heute ist es schwer vorstellbar, dass die Menschen damals noch in einem Stadtteil wohnten und im anderen arbeiteten, Essen gingen, Freunde trafen. Erst Anfang der 60er wurde die Mauer gebaut, die in diesem Fall auch das Leben von Emma und Alice völlig erschüttert. 

 Mich hat „Kinder ihrer Zeit“ restlos begeistert, der Roman ist mitreißend und emotional geschrieben und gleichzeitig gut recherchiert. Diese Kombination bewegt einen bei der Lektüre auch persönlich und so ist man schnell gefangen im Schicksal dieser gegensätzlichen jungen Frauen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diana Verlags. 

Montag, 24. August 2020

Barbara Wood "Das goldene Tal"

 

Anfang des 20. Jahrhunderts wandern die Schallers von Deutschland nach Kalifornien aus um dort Wein anzubauen. Clara ist jung und neugierig und hat ihren Mann Wilhelm gerade erst geheiratet. Dessen Vater Jakob und sein Bruder Johann wollen gemeinsam mit den beiden das Weingut aufbauen. Doch mit dem Tod des Vaters zerstreiten sich die Brüder und die Familie lebt getrennt und doch als Nachbarn nebeneinander. Hundert Jahre später will Claras Urenkelin Nicole das Weingut verkaufen und erfährt in alten Briefen alles über die alte Familienfehde. Hat etwa auch die Leiche, die auf dem Weingut gefunden wird, etwas damit zu tun? 

Barbare Wood ist seit Jahrzehnten eine Garantin für gute Unterhaltungsliteratur mit viel historischem Einfluss. Auch ihr neuester Roman „Das goldene Tal“ bildet hier keine Ausnahme. Die Zeitsprünge zwischen Claras und Nicoles Lebenszeiten sorgen für Spannung und machen die Lektüre gleichzeitig unterhaltsamer, die schwelende Geschichte zwischen Nicole und dem eigentlich verhassten Nachbarn Lucas macht deutlich, dass der Familienzwist sich bis in die heutige Zeit gezogen hat. Was wirklich dahinter steckt, löst sich nur ganz allmählich auf und so ist man schnell gefangen in dieser Geschichte rund um die Pioniere, die Richtung Westen aufbrachen um ein völlig neues Leben zu beginnen. Nicht jeder war erfolgreich, doch Claras Familie kämpft jeden Tag darum, dass es sich gelohnt hat.

 „Das goldene Tal“ ist ein sehr schöner historischer Roman, der eine spannende Episode in der Geschichte der Vereinigten Staaten beleuchtet, besiedelt von Menschen aus aller Welt, die Freiheit und eine Zukunft suchten. Das beschreibt Barbara Wood sehr gelungen am Bespiel der Schallers. Mir hat der Roman gut gefallen und die Lektüre hat viel Freude gemacht, wer einen schönen Schmöker sucht, hat hier genau das richtige Buch gefunden.


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Hier geht es zu weiteren Informationen der S. Fischer Verlage. 

Donnerstag, 20. August 2020

Hanna Caspian "Gut Greifenau. Goldsturm"

 

Das Leben auf Gut Greifenau geht endlich weiter. Der Erste Weltkrieg ist beendet und Deutschland leidet unter den hohen Reparationszahlungen an die Siegermächte. Auch das Gut bleibt von den Entwicklungen nicht verschont, mit Getreide und anderen Produkten lässt sich kaum Geld verdienen, hinzu kommt die hohe Inflation, die zahlreiche Menschen in die Armut treibt. Während Konstantin und Rebecca versuchen, Greifenau am Laufen zu halten, lebt Katharina mit ihrem Mann Julius in Berlin in besten Verhältnissen. Doch ihre Unzufriedenheit wächst, hatte ihr Ehemann ihr doch versprochen, ihr ein Medizinstudium zu ermöglichen. 

Hanna Caspians vierter Band der Greifenau-Saga schließt nahtlos an den Vorgängerroman an und überzeugt wieder durch gute Geschichten vor historischem Hintergrund. Sehr gut werden hier Land- und Stadtleben in den 20er Jahren gegenüber gestellt und gleichzeitig das Leben der Wohlhabenden vor dem Hintergrund steigender Armut in den Städten thematisiert. Die Figuren bleiben sympathisch und bringen die Geschichte konstant voran. Ich hätte mir ein paar mehr neue Charaktere und Wendungen gewünscht, um die Geschichte noch unterhaltsamer und spannender zu machen, stellenweise plätschert die Handlung meiner Meinung nach etwas zu langsam dahin. Das ist jedoch nicht dramatisch, denn der flüssige und anschauliche Schreibstil der Autorin sorgen für gute Unterhaltung. 

Mir hat „Gut Greifenau. Goldsturm“ wieder gut gefallen, die Handlung hätte etwas mehr Abwechslung und Spannung vertragen, doch wer die ersten drei Bände mochte, wird auch am vierten Band der Reihe viel Gefallen finden.


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Donnerstag, 30. Juli 2020

Zehn Fragen an Alexandra Zöbeli

© Carole Fleischmann

Alexandra Zöbeli begeistert regelmäßig mit schönen Romanen, die in den zauberhaftesten Landschaften Groß- britanniens spielen. Anlässlich ihres neuen Roman "Ein Schotte im Gepäck" könnt ihr hier noch einmal den Frageboge "Zehn Fragen an..." nachlesen, den sie bereits vor zwei Jahren für Sarahs Bücherregal ausgefüllt hat. 

1) Am frühen Morgen - Kaffee oder Tee?

Tee und später am liebsten einen Cappuccino.

2) Wofür sind Sie dankbar?

Dass ich das Glück habe in einem Land zu leben, in dem Frieden herrscht. Für meinen Mann, meine Familie, meine beiden vierbeinigen Kumpanen und meine Freundinnen. Dass wir Arbeit haben, ein Dach über dem Kopf, gesund sind und dafür, dass ich so wunderbare Leserinnen und Leser habe. Ich könnte noch weiter aufzählen, denn ich bin wirklich dankbar, so ein Glückskind zu sein.

3) Urlaub – in die Berge oder an den Strand?

Rumliegen liegt mir gar nicht. Bei einem Strandurlaub auf den Malediven wurde ich wohl aus lauter Langeweile krank *lach*. Auch wenn ich das Meer wirklich sehr liebe, brauche ich etwas mehr als „nur“ Strand. Daher würde ich mich wohl für die Berge entscheiden, diejenigen am Meer *grins*… Mount Snowdon in Wales zum Beispiel.

4) Ihr Lieblingsbuch?

Ein Lieblingsbuch habe ich eigentlich gar nicht. Ich lese viel und gern, weil ich süchtig nach Geschichten bin. Ich gestehe aber, dass ich ein Buch selten mehr als ein Mal lese. Ich mag aber die Bücher von Katie Fforde, Robin Pilcher, Barbara Delinsky und Luanne Rice. Sie zaubern mir immer wunderbares Kino in den Kopf.

5) Ihr Tipp, wenn es mal stressig wird?

Ruhe bewahren und eines nach dem anderen erledigen. Flippt man nämlich aus (was ich auch ganz gut kann), kann man nicht mehr logisch denken und kriegt gar nichts mehr gebacken. Manchmal hilft auch eine kurze Teepause einzulegen, um danach wieder konzentrierter an die Sache rangehen zu können.

6) Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?

The Walled Garden von Jules Hudson. Das ist kein Roman, sondern ein Gartenbuch über die Geschichte der englischen Walled Gardens. Natürlich gewährt das Buch auch Einblicke in diverse britische Gärten, die ich unbedingt besuchen möchte😊.

7) Welches Buch können Sie immer wieder lesen?

Hmm, wie oben geschrieben, ich lese kaum ein Buch zwei Mal. Lieber habe ich immer wieder neue Geschichten, da kann ich einfach nicht genug davon kriegen.

8) Ihr Berufswunsch als Kind?

Oh, ich glaube, da gab es einiges wie Köchin, Konditorin, Tierärztin, Tierpflegerin, Bäuerin, Seiltänzerin, … Als ich den Film „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ gesehen hatte, wollte ich auch kurz mal Schauspielerin werden, damit ich mit Michael Douglas durch den nächsten Urwald rennen konnte … Tja, da ich aber weder Talent noch das Aussehen habe, habe ich mich am Ende zu einer Ausbildung als Kauffrau entschieden.

9) Mit wem würden Sie gerne einen Tag Ihr Leben tauschen?

Mit meinem Kater. Der darf am Morgen liegen bleiben und meint höchsten, ob wir bitte die Haustür leise von aussen schliessen könnten, damit er nicht aufwacht. Wenn er sein Futter nicht mag, wird es so lange stehen gelassen, bis Frau Zweibeiner ihm etwas anderes serviert, damit er nicht tot umfällt. Es wird ihm die Tür aufgehalten und der Bauch gekrault, wenn er mal von seinem Mittagsschläfchen an der Sonne zurückkehrt. Irgendwas mache ich wohl einfach falsch in meinem Leben *seufz* :o).

10) Und zum Abschluss - Sie haben drei Wünsche frei! Was wünschen Sie sich?

1. Wunsch: Dass wir Menschen mit den Tieren endlich anständig umgehen und sie als Lebewesen und nicht als Dinge behandeln.

2. Wunsch: Dass wir respektvoller miteinander umgehen. Damit meine ich, dass ein „Danke“, „Bitte“, „Hallo“ und „Tschüss“ wieder selbstverständlich werden sollte. Dass es einem wirklich interessiert, wenn man den anderen fragt: „Wie geht es dir?“
Manchmal habe ich den Eindruck, wir benehmen uns nicht viel anders als Trump, mit seinem „America first“. Jeder schaut in erster Linie nur noch für sich, das finde ich sehr bedenklich.

3. Wunsch: Mein letzter Wunsch ist ein egoistischer: Ich wünsche mir Gesundheit für meine Familie, meine Liebsten und nicht zuletzt auch für mich selbst.


Hier geht es zu meiner Rezension von Alexandra Zöbelis neuem Roman "Ein Schotte im Gepäck". Doch auch die anderen Romane der Autorin kann ich nur empfehlen. Bisher erschienen sind folgende Titel:






Montag, 27. Juli 2020

Alexandra Zöbeli "Ein Schotte im Gepäck"

Nach einer furchtbaren Trennung macht Parker eine Ausbildung als Kamerafrau im Sender ihres Onkels. Nachdem sie bei einem Terroranschlag statt zu filmen einen Hund gerettet hat, wird sie im Nachrichtenteam nicht mehr ernst genommen und versetzt. Mit einer Antiquitätensendung reist sie durch Schottland und lernt dabei den Kameramann Calum kennen. Er ist äußerst attraktiv und soll ständig wechselnde Frauengeschichten haben, dennoch lässt er sie nicht kalt. Eine spannende und turbulente Reise beginnt. 

Alexandra Zöbelis Romane konnten mich bisher immer begeistern und auch „Ein Schotte im Gepäck“ überzeugt wieder durch eine schöne Liebesgeschichte vor der herrlichen Landschaft Schottlands. Die Figuren sind sympathisch und gut beschrieben und genau davon lebt auch die Geschichte. Als Leserin ist man sofort mittendrin in der Gefühlswelt von Parker, die hin- und hergerissen ist zwischen den Geschichten über Calum, die ihr alle anderen erzählt haben, und ihren Gefühlen, die sich langsam entwickeln. Dabei ist die Beschreibung der Show, für die Parker arbeitet, eine ganz besondere Unterhaltung, denn die Teilnehmer sind durchaus als schrullig und eigenwillig zu bezeichnen und so stolpert das Team von einer kuriosen Situation in die nächste. Dies rundet die Geschichte wunderbar und verhindert, dass man das Gefühl hat, eine simple vorhersehbare Liebesgeschichte zu lesen, sondern führt dazu, dass man sich großartig unterhalten fühlt. 

Mir hat „Ein Schotte im Gepäck“ von Alexandra Zöbeli wieder gut gefallen, eine leichte und schön lesbare Lektüre, perfekt für den Urlaub oder einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa, natürlich ganz britisch mit einer Tasse Tee. 

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Montag, 6. Juli 2020

Dagmar von Cramm "Kochen für Babys"

Wenn es an das erste Essen für Babys geht, sind viele Eltern erst einmal verunsichert. Was darf mein Kind, was sollte es bekommen, worauf muss man achten? Dagmar von Cramm bietet in dem kleinen Band „Kochen für Babys“ eine schön Einführung in das Thema und bringt viele Ideen mit, was dem Kind schmecken könnte und auch noch leicht zuzubereiten ist. 
Die Aufmachung des Buches hat mir gleich sehr gut gefallen, es ist sehr übersichtlich, teilt sich in monatliche Entwicklungsabstände des Kindes ein und bietet viele schöne Bilder. Besonders positiv finde ich, dass viele Rezepte so strukturiert sind, dass sie für Erwachsene und Babys funktionieren, man also nur einmal kochen muss, um für große und kleine Esser ein leckeres Gericht auf dem Teller zu haben. 
Für erste Ideen und Inspirationen ist „Kochen für Babys“ sehr gelungen, wer sich mehr für das Thema interessiert, sollte sich auch das Buch „Das große Kochbuch für Babys und Kleinkinder“ der Autorin ansehen. 

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Freitag, 3. Juli 2020

Manuela Inusa "Orangenträume"

Lucinda betreibt in Kalifornien die Orangenplantage ihrer Familie weiter, doch das heiße Klima und die hohen Wasserpreise treiben sie an den Rand der Pleite. Dennoch will sie sich nicht die Orangentage vermiesen lassen, denn einmal im Jahr trifft sie sich mit ihren Kindheitsfreundinnen auf der Farm und die vier lassen es sich gut gehen. Doch in diesem Jahr ist alles anders, alle haben ein Geheimnis, das sie belastet und Stück für Stück kommen ihre Sorgen ans Licht. Und so bleibt am Ende noch die große Frage, ob Lucinda die Plantage retten kann oder ob es die letzten Orangentage der Freundinnen in Kalifornien waren. 
Die Reihe „Kalifornische Träume“ von Manuela Inusa lädt dazu ein, Kalifornien zu entdecken und dabei die regionalen Besonderheiten näher kennen zu lernen. Während im ersten Band die Vanille im Mittelpunkt stand, dreht sich jetzt alles um Lucinda und ihre Orangen. Ich finde die Geschichte wieder sehr schön geschrieben, die Handlung fließt dahin und der Schreibstil von Manuela Inusa nimmt einen direkt mit in die Geschichte. Alle vier Frauen sind sehr individuell, sympathisch und gut beschrieben, sie wachsen einem schnell ans Herz und so freut man sich ebenso mit ihnen wie man sich mit ihnen sorgt. 
Diese Mischung macht „Orangenträume“ zu einem gelungenen, locker-leichten Sommerroman, der perfekt zu einem Glas Orangelimonade auf dem Balkon oder im Garten passt. Bei Manuela Inusa weiß man einfach, was man hat und kann sich auf die gleichbleibende Qualität ihrer Unterhaltungsromane verlassen. 

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Montag, 29. Juni 2020

Zehn Fragen an: Manuela Inusa

©Privat

Gerade ist der neue Band der Reihe "Kalifornische Träume" von Manuela Inusa unter dem Titel "Orangenträume" erschienen.  Für Sarahs Bücherregal beantwortete sie bereits anlässlich der Valerie-Lane-Reihe den Fragebogen "Zehn Fragen an...", den ich aus aktuellem Anlass noch einmal mit allen Leserinnen und Lesern teilen möchte.  

1) Am frühen Morgen - Kaffee oder Tee? 
Ich bin ein absoluter Teeliebhaber und trinke ihn nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag über. Gerne auch vor dem Einschlafen. Kaffee dagegen mag ich überhaupt nicht. 

2) Wofür sind Sie dankbar? 
Für meine Familie. Für gute Musik. Für inspirierende Bücher. Für spannende Serien. Für vegane Schokolade. Dafür, dass ich schon an so viele wunderbare Orte reisen durfte. Dafür, dass ich meine größte Leidenschaft zu meinem Beruf machen durfte. Für jeden Leser, der sich für eines meiner Bücher entscheidet. 

3) Urlaub – in die Berge oder an den Strand? 
Gibt es nicht die Auswahl: Stadt? Ich bin nämlich ein Städtereisen-Fan. Aber wenn ich mich zwischen Berge oder Strand entscheiden müsste, dann wohl Strand. 

4) Ihr Lieblingsbuch? 
„América“ von T.C. Boyle 

5) Ihr Tipp, wenn es mal stressig wird? 
Entspannende Musik hören, Tee trinken, eine Weile abschalten. 

6) Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?
Ich lese gerade „Ich schweige für dich“ von Harlan Coben. 

7) Welches Buch können Sie immer wieder lesen? 
„Wie ein einziger Tag“ von Nicholas Sparks. Das ist einfach sooo schön! 

8) Ihr Berufswunsch als Kind? 
Floristin oder Autorin 

9) Mit wem würden Sie gerne einen Tag Ihr Leben tauschen? 
Oh, das ist eine gute Frage. Ich glaube, ich entscheide mich für Donald Trump. Ein Tag ist zwar nicht sehr lang, aber selbst da sollte es doch möglich sein, wieder ein bisschen Ordnung in die amerikanische Politik zu bringen. 

10) Und zum Abschluss - Sie haben drei Wünsche frei! Was wünschen Sie sich? 
Natürlich neben Gesundheit für mich und meine Familie und Weltfrieden, wünsche ich mir: 1. Dass ich so viel essen kann, wie ich will, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. 2. Eine Verfilmung eines meiner Bücher. 3. Dass Alexis Bledel und Lauren Graham (Rory und Lorelai aus den „Gilmore Girls“) meine besten Freundinnen sind. :)

Hier geht es zu den Romanen von Manuela Inusa, erschienen im Blanvalet Verlag. 

Freitag, 26. Juni 2020

Thorsten Steffens "Klugscheißer Deluxe"


Der Klugscheißer ist zurück und macht sich weiterhin das Leben schwer. Nachdem der Unterricht an der Abendschule für Timo Seidel sehr erfolgreich läuft, entscheidet er sich, doch noch einmal zu studieren um offiziell als Lehrer arbeiten zu können. Doch auch an der Uni kommt ihm wie im Alltag seine ständige Besserwisserei in die Quere, denn selten mögen es die Dozenten und Dozentinnen an der Universität, wenn ein Student ihnen ihr Fach erklären möchte. Auch privat geht es für Timo turbulent weiter, hat er sich doch in eine Kommilitonin verliebt, die genauso tickt wie Timo und auch alles besser weiß. 
„Klugscheißer Deluxe“ schließt nahtlos an das vorige Buch an und überzeugt wie dieses ebenso durch humorvolle Unterhaltung und einen lockeren Schreibstil des Autors Thorsten Steffens. Timo ist ihm ans Herz gewachsen, das merkt man bei jedem Satz, auch wenn der mal wieder die Klappe nicht halten kann und mit viel Anlauf in den nächsten Fettnapf springt. Auch als Leserin oder Leser muss man den Protagonisten mögen, der bei all seinen Fehlern doch einfach ein guter Lehrer sein will, viel Verständnis für seine Schüler aufbringt und ihnen hilft, wo er kann. 
Thorsten Steffens ist mit „Klugscheißer Deluxe“ wieder ein lustiges und leichtes Buch gelungen, dass einfach super unterhält und Spaß macht, meiner Meinung nach eine gelungene Fortsetzung. 

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Weitere Informationen zum Buch findet ihr hier beim Piper Verlag oder auf der Homepage des Autors Thorsten Steffens. 

Donnerstag, 11. Juni 2020

Heidi Rehn "Sommer der Freiheit"

Selma und Constanze lernen sich während der Sommerfrische in Baden-Baden im Jahr 1913 kennen. Beide sind junge Frauen, die ihren Weg suchen, doch während Selma verlobt ist und das gesellschaftliche Leben in Berlin genießt, will Constanze studieren und so ihren Weg gehen. Beide verlieben sich in den jungen Franzosen Robert, doch schon ein Jahr später beginnt der Erste Weltkrieg und mit Frankreich soll auch Robert zum Feind geworden sein. Schwierige Zeiten brechen an und der „Sommer der Freiheit“ von 1913 scheint plötzlich weit entfernt. 
Heidi Rehn hat mit „Sommer der Freiheit“einen sehr leichten und flüssigen Roman geschrieben, der einfach Freude bei der Lektüre macht. Ich hätte mir oft mehr historischen Hintergrund gewünscht, der Beginn des Weltkriegs wird sehr lapidar abgehandelt und nur am Rande der Mord am österreichischen Thronfolger erwähnt. Im Mittelpunkt steht ganz eindeutig das private Leben der Hauptfiguren, besonders von Selma. Sie ist sehr ambivalent, einerseits muss man ihre Lebensfreude lieben, andererseits macht einen ihre oberflächliche Sicht der Dinge teilweise fast wütend. Sie fügt sich in ein vorgegebenes Frauenbild, ohne dies ernsthaft zu hinterfragen, ganz anders als Constanze, die viel ruhiger, aber auch reflektierter ist. 
Alles in allem ist „Sommer der Freiheit“ ein gelungener Roman, der jedoch nur an der Oberfläche dessen kratzt, was in der Zeit historisch und auch gesellschaftlich passiert. Da wäre meiner Meinung nach noch viel mehr drin gewesen. 

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