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Montag, 31. Dezember 2018

Die besten Bücher 2018

Zum Abschluss des Jahres habe ich mir noch einmal die lange Liste der Bücher angeschaut, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Was ist in Erinnerung geblieben, was habe ich gleich wieder vergessen? Welche Bücher stachen heraus und waren etwas ganz Besonderes? Auf der Suche nach meiner persönlichen Top Ten des Jahres 2018 habe ich mir viele Bücher noch einmal angeschaut und bin zu einem Ergebnis gekommen. Es sind nicht zehn Bücher geworden, sondern elf Bücher, die ich auf jeden Fall zum Jahresabschluss empfehlen möchte. Keines der Bücher ließe sich von der Liste streichen, daher gibt es in diesem Jahr eben meine „Top Eleven“. Und hier kommen sie, in willkürlicher Reihenfolge:



Bernhard Schlink "Olga"
Erschienen im Diogenes Verlag. 

Die Geschichte einer ganz besonderen Frau, deren Liebe an der Vorstellungen einer vergangenen Zeit und den damit verbundenen Idealen scheitert. Ihrer Liebe bleibt sie dennoch für immer verbunden. 






Claire Winter "Die geliehene Schuld"
Erschienen im Diana Verlag.

Ein beeindruckender historischer Romane über die ersten Jahre in der Bundesrepublik nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und die Verstrickung vieler alter Nazis in den Neuaufbau Deutschlands. 





Michael Lichwark-Aschoff "Als die Giraffe noch Liebhaber hatte"
Erschienen im Verlag Klöpfer & Meyer.

Vier Erzählungen über wissenschaftliche Entdeckungen, die die Welt verändert haben und ihre Helden, die wirklich berühren und beeindrucken. 






Thomas Montasser "Das Glück der kleinen Augenblicke"
Erschienen im Piper Verlag. 

Die bezaubernde Geschichte einer Lektorin, die zufällig ein Manuskript auf den Stufen eines Museum findet und dann völlig in die beschriebene Welt gezogen wird. Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte - großartig umgesetzt von Thomas Montasser. 




Claudia Schreiber "Goldregenrausch"
Erschienen im Kein & Aber Verlag. 

Eine Kindheit auf dem Land, die Liebe eines Kindes zu seiner Tante und die Kühle und Rücksichtslosigkeit einer Familie, in der alles darauf ausgelegt ist, wie hilfreich jedes Familienmitglied im Alltag ist - all diese Elemente beschreibt Claudia Schreiber so nah und berührend, dass dieses Buch einfach in Erinnerung bleibt. 



 Jean-Philippe Blondel "Ein Winter in Paris"
Erschienen im Hanser Literaturverlag.

Eine sehr sensible Geschichte über einen einsamen jungen Mann, dessen Leben sich komplett verändert, als sein einziger Freund in Paris sich das Leben nimmt und ihn so in den Mittelpunkt rückt. Blondel beschreibt Victors Situation so nah und berührend, dass es einfach unter die Haut geht.




Cixin Liu "Die drei Sonnen"
Erschienen im Heyne Verlag.

Der Roman ist der Auftakt zu einer grandiosen Science-Fiction-Trilogie, die wissenschaftlich fundiert auf Basis von Physik und Astronomie die mögliche Kontaktaufnahme mit einer Spezies eines fernen Planten durchspielt und beängstigend realistisch die Schwächen der Menschen vorführt. Der dritte und letzte Band erscheint im kommenden Jahr.




Lukas Rietzschel "Mit der Faust in die Welt schlagen"
Erschienen im Ullstein Buchverlag.

Für mich ist dieser Roman wohl das wichtigste Buch des Jahres, denn es beschreibt das Leben von zwei jungen Männern in Ostdeutschland, die ihr durch Perspektivlosigkeit  geprägtes Leben in rechte Szene treibt. Während einer den Absprung schafft, radikalisiert sich der andere immer weiter. Die Hintergründe der beiden sind dabei so großartig beschrieben, dass ihr Verhalten für den Leser nachvollziehbar wird, was eine fast beängstigende Leseerfahrung ist.


Maja Lunde "Die Geschichte des Wassers"
Erschienen im btb Verlag.

Die Autorin zeigt in ihrem Roman auf beeindruckende Weise, was mit uns Menschen schon in kurzer Zeit passieren kann, wenn wir weiter Raubbau mit unserem Planeten betreiben. Immer mehr Menschen fliehen in den Norden, die Wüste hat den Süden Europas eingenommen und riesige Flüchtlingslager prägen den ganzen Kontinent. An diesem Punkt gibt es für die Menschen keine Hoffnung mehr - bleibt zu hoffen, dass wir noch rechtzeitig reagieren, bevor Maja Lundes Fiktion zur Wirklichkeit wird.



Olivier Guez "Das Verschwinden des Josef Mengele"
Erschienen im Aufbau Verlag.

Ein Roman über die Flucht Josef Mengeles 1949 nach Südamerika, seine Jahre im Versteck und all das Grauen, dass er hinterlassen hat. Ein bewegender Roman, der einen nicht unberührt zurücklassen kann.






Adam Haslett "Stellt euch vor, ich bin fort"
Erschienen im Rowohlt Verlag.

Dieser Roman beschreibt die Geschichte einer Familie, deren ganze Existenz geprägt ist von der manisch-depressiven Erkrankung des Vaters. Ein Buch, das einen mitnimmt in eine Familie, in der Normalität eine andere Bedeutung hat und das einen tief erschüttert zurücklässt.


Donnerstag, 27. Dezember 2018

Brigitte Riebe "Die Schwestern vom Ku'damm. Jahre des Aufbaus"



Es ist 1945 und Berlin liegt in Schutt und Asche. Nach dem Krieg müssen die Menschen langsam anfangen, ihre Existenz wieder aufzubauen, so auch die Familie Thalheim. Ihr Kaufhaus am Ku’damm ist völlig zerstört, der Vater in Gefangenschaft und der Sohn in Russland vermisst. Die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine müssen selbst anpacken, um einen neuen Traum aufzubauen. Rike, die älteste, übernimmt dabei fast unbewusst das Kommando, was nach der Rückkehr des Vaters zu Differenzen führt. Nur schwer kann er akzeptieren, dass sich die Rolle der Frau gewandelt hat und seine Tochter eine neue Position einfordert. Dennoch soll der Wiederaufbau des alten glamourösen „Kaufhaus Thalheim“ beginnen und an alte Zeiten anknüpfen. 
Brigitte Riebe beschreibt im ersten Band einer geplanten Trilogie unter dem Titel „Die Schwestern von Ku’damm“ nicht nur das Schicksal einer Familie, sondern schafft mit ihnen ein Symbol für die gesamte Zeitepoche. Die Zerstörung der Stadt und der Tod so vieler Männer bringt die Frauen in eine neue Position. Wie Rikes Vater befanden sich viele Männer noch in Gefangenschaft und es lag an den Frauen, die Trümmer wegzuräumen, die Ärmel hochzukrempeln und etwas Neues zu beginnen. Auch die Teilung Berlins in vier Besatzungszonen, die Währungsreform und die Gründung der DDR spielen eine Rolle, schränken sie doch das private und auch das berufliche Leben der Schwestern Thalheim ein. Der Roman liest sich sehr spannend und die Frauen wachsen einem schnell ans Herz, während man mit den Männern noch ein bisschen hadert. Doch auch ihre Rolle ist sehr nachvollziehbar anhand von Rikes Vater beschrieben. Während er nach dem Krieg einfach nur zurück will in eine Zeit, die es nicht mehr gibt, wollen seine Töchter den Aufbruch wagen. 
Mit „Die Schwestern vom Ku’damm. Jahre des Aufbaus“ hat Brigitte Riebe einen wunderbaren historischen Roman geschrieben, der wirklich Lust auf die Fortsetzungen macht. Ich bin schon sehr gespannt, wie es für die drei Schwestern in den 50er Jahren weitergehen wird. Dass sie als junge, selbstbewusste Frauen noch viele Kämpfe ausfechten müssen, ist auf jeden Fall vorprogrammiert. 

✭✭✭✭✭

Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Wunderlich Verlags. 

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Frohe Weihnachten!

Es ist zwar schon fast zu spät, aber heute komme ich auch endlich dazu, allen Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten zu wünschen. 
Ich hoffe, bei allen gab es viele Bücher, die jetzt darauf warten, gelesen zu werden. Bei mir lag unter anderem die Biografie von Michelle Obama unter dem Weihnachtsbaum. 

Freitag, 21. Dezember 2018

Lucinda Riley "Die Mondschwester"


Tiggy ist die stille, die zurückhaltende der Schwestern d’Aplièse, die sich auf ihre Intuition verlässt und in Schottland als Wildtierpflegerin arbeitet. Doch wie ihre Schwestern sucht auch sie nach dem Tod ihres Adoptivvaters nach ihrer wahren Familie. Die Suche führt sie nach Granada und nach Sacromonte, wo die Gitanos leben, zu denen auch ihre Familie gehört. Doch auch in Schottland halten sie Verbindungen fest, wo soll sie also Wurzeln schlagen?
„Die Mondschwester“ ist der inzwischen fünfte Band von Lucinda Riley um die Schwestern d’Aplièse, die alle als Babys adoptiert wurden und nach den Plejaden benannt sind. Lucinda Riley arbeitet auch hier wieder ihr bewährtes Konzept ab, eine junge Frau steckt in einer Krise und besinnt sich in dieser Situation auf ihre Wurzeln. Dort wird sie freudig aufgenommen und löst gleichzeitig ihre Probleme. Das klingt zwar etwas platt und besonders tiefgreifend sind die Geschichten wirklich nicht, aber sie sind vor allem eins: äußerst unterhaltsam und kurzweilig. Der Schreibstil von Lucinda Riley ist spannend und flüssig, sie beschreibt die Charaktere auf eine Weise, dass sie einem sofort an Herz wachsen und man sich schnell mitten in der Geschichte wiederfindet. Da verzeiht man dann auch, dass es doch sehr unrealistisch wirkt, dass mit der alten Familie immer auch uneingeschränktes Glück und meistens gleich auch noch die große Liebe einhergeht.
Lucinda Riley schreibt wahre Schmöker, Unterhaltungsliteratur ohne Anspruch auf Realitätsnähe, dafür aber spannend und kurzweilig. Daher gibt es von mir auch für diesen Band eine Leseempfehlung.

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Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Goldmann Verlags. 

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Scarlett Curtis (Hrsg.) "The future is female. Was Frauen über Feminismus denken"


Feministinnen sind Frauen, die ihre BHs verbrennen, sich nicht die Beine rasieren und alle Männer hassen. Dieses Vorurteil hat sich längst überlebt und mit dem Buch „The future is female. Was Frauen über Feminismus denken“ beweist die Herausgeberin Scarlett Curtis mit ihren Mitstreiterinnen, dass Feminismus in vielen Formen und Farben auftreten kann und sich nicht immer unter einer einheitlichen Fahne verbinden muss. Jeder kann etwas für die Frauenbewegung tun, jede Frau (und jeder Mann) kann für sich in seinem Umfeld an Gleichberechtigung und einem respektvollen  Umgang miteinander arbeiten.
Zahlreiche berühmte Frauen haben sich gefunden, um Essays für dieses Buch zu schreiben und für die deutsche Ausgabe sind noch einige hinzugekommen, zum Beispiel die Bloggerin und Buchkolumnistin Karla Paul oder auch die beliebte Moderatorin und Autorin Katrin Bauerfeind.  Bei all den unterschiedlichen Geschichten haben doch viele eins gemeinsam, sie zeigen das Selbstverständnis dieser selbstbewussten starken Frauen und berichten oft von ihrem Aha-Moment, in dem ihnen klar wurde, dass sie sich engagieren und für etwas eintreten müssen, da Gleichberechtigung eben noch nicht selbstverständlich sondern weiterhin harte Arbeit ist. Vergangene Generationen haben die Grundlage für vieles gelegt, was uns heute selbstverständlich ist, diese Grundlage weiterzuentwickeln zu echter Gleichberechtigung ist die Aufgabe folgender Generationen, wie die Autorinnen beweisen.
„The future is female. Was Frauen über Feminismus denken“ ist ein unglaublich wichtiges Buch, denn es zeigt, dass es für Feministinnen eben kein Klischee gibt, dass man High Heels und pinke Miniröcke tragen kann und trotzdem für Feminismus stehen kann, dass man romantische Komödien schauen und trotzdem wissen kann, dass die Realität anders aussieht. Deshalb kann man trotzdem Freude daran haben. Mich hat dieses Buch restlos begeistert, es fasst ein meiner Meinung nach unglaublich wichtiges Thema auf und verpackt es auf unterhaltsame und inspirierende Weise, so dass hoffentlich viele Leserinnen und Leser auch ihre eigene Position zum Feminismus hinterfragen.

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Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Goldmann Verlags. 

Montag, 17. Dezember 2018

Marita Spang "Die Rose des Herzogs"


Charlotte de Rohan-Rochefort lebt in einer Zeit großen Umbruchs in Frankreich. Als 1789 die Französische Revolution über das Land hinwegrollt, bandelt sie gerade mit dem Ziehsohn der Oberhofmeisterin von Königin Marie-Antoinette an. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern und nach langer Zeit des Wartens verstirbt ihr geliebter Vincent noch bevor die beiden heiraten konnten. Sie schwört der Liebe ab und lebt mit ihrem Onkel im Exil in Ettenheim, als ein Mann erneut versucht, ihr Herz zu erobern. Louis-Antoine, der Herzog von Enghien ist hartnäckig und will sich nicht abweisen lassen. Doch die Umbrüche im Frankreich mit der Terrorherrschaft und später unter Napoleon Bonaparte lassen auch Charlotte und Louis-Antoine keine Ruhe.
Marita Spangs Romane zeichnen sich besonders durch zwei Dinge aus: starke Frauenfiguren und unglaublich gute Recherche. Bis ins kleinste Details wird das Leben einer Prinzessin zur damaligen Zeit beschrieben, die Veränderungen durch die Revolution, die Flucht ins Exil und damit verbunden der Verlust an Ansehen, Prestige und schlicht und einfach auch Geld. Den Figuren haucht die Autorin mit ihrer Erzählweise so viel Leben ein, dass man als Leserin oder Leser hineingezogen wird in die Geschichte. Die Charaktere wachsen einem – trotz einiger Macken, die sie so lebensecht machen- schnell ans Herz und man mag sie gar nicht wieder gehen lassen. Charlotte von Rohan-Rochefort ist eine unglaublich vielfältige und spannende Figur, der Marita Spang mit ihrem Roman „Die Rose des Herzogs“ ein Denkmal setzt. Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle,  doch im Gegensatz zu vielen gängigen historischen Romanen ist die Protagonistin hier sehr eigenständig und zudem an einer realen Figur orientiert, so dass es sich nicht in erster Linie um einen schnulzigen Liebesroman, sondern um einen sehr detailreichen und gut recherchierten historischen Roman handelt.  
Wer historische Roman und starke Frauenfiguren mag, sollte unbedingt die Bücher von Marita Spang lesen! Ich konnte auch „Die Rose des Herzogs“ wieder nicht aus der Hand legen, nachdem ich mit dem Roman begonnen hatte und war restlos begeistert.

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Von Marita Spang sind ebenfalls in Verlagsgruppe Droemer Knaur folgende Titel erschienen:



Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe der Verlagsgruppe Droemer Knaur. 


Bereits im Mai diesen Jahres hatte Marita Spang für Sarahs Bücherregal den Fragebogen "Zehn Fragen an..." beantwortet. Wer die Autorin etwas näher kennenlernen möchte, kann Ihre Antworten hier noch einmal nachlesen.

Freitag, 14. Dezember 2018

Peter Untucht "Freiburg und die Regio"


Wenn ich an Freiburg denke, denke ich automatisch an gutes Wetter. Denn wenn man die Wetterkarte so vor sich hat, scheint es dort immer etwas wärmer zu sein als im Rest von Deutschland, und mehr Sonne scheint es auch zu geben. Daher ist es ein beliebtes Reiseziel und ein guter Reiseführer natürlich Pflicht. „Freiburg und die Regio“ von Peter Untucht eignet sich hierfür ausgezeichnet. Der Reiseführer gibt nicht nur einen sehr guten Überblick über die Region, sondern macht auch wirklich Lust auf die Reise. Hinweise auf Feste und Feiern, sportliche Aktivitäten und viel historischer Hintergrund bieten viele Anreize für Reisende, etwas zu unternehmen und die Gegend wirklich kennenzulernen.
Den Aufbau des Reiseführer finde ich sehr übersichtlich, das Format ist kompakt und trotz seiner fast 300 Seiten passt das Buch immer noch gut in die Handtasche, wenn man abends noch unterwegs ist. Es gibt neben den typischen Sehenswürdigkeiten auch schöne Tour-Empfehlungen für Wanderungen und Restauranttipps, es ist also ein Rundum-Sorglos-Paket, das einen mit diesem Reiseführer erwartet.
Für mich ist der Reiseführer „Freiburg und die Regio“ der perfekte Reisebegleiter für alle, die im Urlaub aktiv die Region kennenlernen wollen, da gibt es nichts zu bemängeln.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des DuMont Reiseverlags. 

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Adventsverlosung


Die Adventsverlosung ist beendet und die Gewinnerin des Romans „Traum des Lebens“ von Jeffrey Archer wurde informiert und kann das Buch jetzt hoffentlich ganz bald in den Händen halten. Allen andere danke ich für die Teilnahme am Gewinnspiel und hoffe, dass Sie „Sarahs Bücherregal“ auch ohne Gewinn als Leser erhalten bleiben.

Dienstag, 11. Dezember 2018

Miroslav Nemec "Kroatisches Roulette"


Miroslav Nemec, hauptberuflich Schauspieler und Tatort-Kommissar, gerät während eines Besuchs in seinem Heimatland Kroatien in eine brenzlige Situation. Ein Zimmermädchen versucht erst ihn zu verführen, als er sie rausschmeißen will, wird er plötzlich fotografiert. Wie die Fotos aussehen kann er sich denken, eine verzweifelt wirkende halbnackte Frau und ein Mann, der handgreiflich wird. Doch wer hat die Fotos gemacht und warum? Will man seine Karriere zerstören? Werden die Fotos in der Presse auftauchen oder seiner Frau geschickt? Oder soll er gar erpresst werden? Dass alles noch schlimmer werden kann, hätte er zunächst nicht gedacht, doch der Fall zieht ihn in ein dunkles Loch und verbindet ihn zugleich mit Freunden aus der Vergangenheit.
Der Schreibstil von „Kroatisches Roulette“ ist äußerst unterhaltsam und kurzweilig, Nemec versteht es sehr gut, seine Leser mitzunehmen  und nach wie vor finde ich die Idee dieser halbfiktiven Krimis mit einer realen Hauptperson sehr gut. Sie funktioniert auch für Leserinnen und Leser hervorragend, die keine Tatort-Fans sind und Nemec schafft es sogar, aus sich selbst eine spannende Hauptfigur zu machen, die nicht zu Ich-bezogen wirkt. Das große Manko des Krimis ist jedoch meiner Meinung nach die absolut unrealistische und verworrene Handlung. Erst auf den allerletzten Seiten begann alles für mich ein klein wenig nachvollziehbar zu werden, bis dahin habe ich beim Lesen jedoch immer wieder nur gedacht „Was für ein Blödsinn.“ Das kann Nemec auch mit seinem guten und lockeren Schreibstil nicht mehr ausgleichen, die Geschichte hakt an vielen Ecken und läuft einfach nicht richtig rund. Die Auflösung ist doch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und wurde bis zur letzten Seite kaum einmal angedeutet, so dass man als Leser etwas verwirrt zurück bleibt. Das soll es jetzt also gewesen sein?
Es ist sehr schade, dass Miroslav Nemec es in diesem Band seiner Krimireihe nicht geschafft hat, eine gute Story zu entwickeln, sein Schreibstil und das Personal wären es auf jeden Fall wert, die Reihe fortzusetzen. Vielleicht mit einem etwas spannenderen und logischeren Fall.  

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Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Penguin Verlags.

Montag, 10. Dezember 2018

Jeffrey Archer "Traum des Lebens"


Alexander Karpenko flieht als Jugendlicher 1968 mit seiner Mutter aus Leningrad, nachdem sein Vater vom KGB ermordet wurde. Am Hafen hat sein Onkel zwei Fluchtmöglichkeiten für sie organisiert, die eine Kiste bringt sie nach Amerika, die andere nach England. Je nachdem auf welchem Schiff sie landen, warten zwei völlig unterschiedliche Leben auf ihn und seine Mutter Elena. Diese Option spinnt Jeffrey Archer weiter, Alexander und Elena müssen sich nicht entscheiden, für den Leser bietet Archer beide Möglichkeiten an. Und so erzählt er von zwei Lebensentwürfen, die gar nicht so unterschiedlich sind und sie dennoch sehr verschiedene Erfahrungen machen lassen. Egal ob als Alex oder als Sascha, das Leben von Alexander Karpenko wird bemerkenswert.
Jeffrey Archers Roman „Traum des Lebens“ ist ein echter Schmöker, den man schon nach wenigen Seiten nur noch verschlingen möchte und nicht mehr aus der Hand legen kann. Wie schon bei der Clifton-Saga entwickelt er seine fiktiven Personen entlang von historischen Fakten, die ihr Leben beeinflussen und so die Geschichte vorantreiben. Alexander Karpenko erscheint dabei mal mehr, mal weniger sympathisch, er und seine Mutter sind jedoch einfach starke Persönlichkeiten, die einem viel Bewunderung abringen, wie sie mit ihrem Leben umgehen. Von Rückschlägen lassen sie sich nicht abschrecken, sie kämpfen immer weiter um ihr Leben in Freiheit. All das beschreibt Archer so lebendig und mitreißend, dass die Geschichten fast wie ein Film im Kopf ablaufen. Alles wirkt so echt und nahbar, man lässt sich als Leserin oder Leser vollständig in die Geschichte hinein ziehen und mitreißen.
„Traum des Lebens“ ist der neueste Roman des Erfolgsautors Jeffrey Archer und er muss keinesfalls hinter ältere Bücher zurücktreten. Im Gegenteil, durch die spannende Idee, zwei Lebensentwürfe parallel zu entwickeln, finde ich diesen Roman sehr innovativ und dabei genauso spannend wie bekannte Romane. Einfach großartig geschrieben und mit tollen Figuren, ein Muss für jedes Bücherregal.


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Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Heyne Verlags. 

Freitag, 7. Dezember 2018

Große Advents-Verlosung


Heute starte ich eine große Advents-Verlosung für alle Leseratten! 

Das neue Buch von Jeffrey Archer „Traum des Lebens“ ist wieder ein packender historischer Roman, den man gar nicht aus Hand legen kann. Archer ist in Deutschland auch durch seine Reihe um die Familie Clifton bekannt geworden, die sehr anschaulich die Entwicklung einer Familie entlang vieler historischer Begebenheiten schildert. Diesen schmalen Grat aus Fiktion und Realität bewandert Jeffrey Archer auch in seinem neuen Buch auf faszinierende Weise und reißt seine Leser von der ersten Seite an mit.

Wer also ein gebundenes Exemplar von Jeffrey Archers Roman "Traum des Lebens" gewinnen möchte, muss nur diesen Beitrag oder den Facebook-Post auf meiner Seite „Sarahs Bücherregal“ bis zum 10. Dezember 2018 um 23.59 Uhr kommentieren, um in den Lostopf zu hüpfen.

Und jetzt wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein schönes Adventswochenende  und viel Glück bei der Verlosung!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmer unter 18 Jahren brauchen die Zustimmung ihrer Eltern. 


Mittwoch, 5. Dezember 2018

Carola Dunn "Miss Daisy und der Mord unter dem Mistelzweig"


Weihnachten steht vor der Tür und Daisy wird zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Mann Alex und dessen Tochter Belinda das Fest auf dem alten Landsitz Brookdene bei Familie Norville verbringen. Doch schnell merkt Daisy, dass irgendein Geheimnis in der Familie verborgen gehalten wird. Als Victor Norville von seiner Indienreise einen alten Pfarrer mitbringt, wird die Anspannung im Haus immer größer, bis sogar dessen Leiche gefunden wird. Wer hatte ein Interesse daran, den alten Mann umzubringen? Daisys Mann übernimmt als Polizist bei Scotland Yard die Ermittlungen und wie immer hilft Daisy, wo sie kann und schnüffelt auch ein wenig auf eigene Faust herum. Kann sie den Mörder vor der Polizei ermitteln?
Die Krimis rund um Daisy Flechter (ehemals Dalrymple) spielen in den zwanziger Jahren und liefern nicht nur spannende Kriminalfälle sondern auch unterhaltsame Darstellungen der damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen. Daisys Mutter, eine echte Lady, hadert damit, dass ihre Tochter sich mit dem niederen Personal vermählt hat, als das sie einen Polizisten empfindet. Auch die Norvilles streben nach gesellschaftlicher Anerkennung und am Beispiel von Felicity Norville wird deutlich, wie wenig Möglichkeiten eine junge Frau in der damaligen Zeit hatte. Das Zusammenspiel von Daisy und ihrem Mann bei den Ermittlungen und ihr herzlicher Umgang mit dessen Tochter Belinda finden ein perfektes Miteinander, um den Krimi so unterhaltsam und kurzweilig zu halten. Der Kriminalfall ist dabei äußerst spannend beschrieben und während das Alltagsleben sehr an „Downton Abbey“ erinnert, sehe ich bei den Polizisten immer Miss Marpe von Agatha Christie vor mir, die genau wie Daisy gerne auf eigene Faust ermittelte und dabei auch mal etwas über die Stränge schlug.

„Miss Daisy und der Mord unter dem Mistelzweig“ ist ein wunderbares Buch für Vorweihnachtszeit, unterhaltsam und spannend zugleich.

✮✮✮✮✰

Wer sich für die Romane rund um Daisy interessiert, findet hier die Rezension zu „Miss Daisy und der Mord im Museum“ und hier meine Besprechung zu „Miss Daisy und der Tote auf dem Eis“.

Weitere Informationen zu den Romanen gibt es beim Aufbau Verlag