In Marita Spangs historischem Roman „Blut und
Seide“ geht es um den Jungen Simon, der durch einen heimtückischen Übergriff
seine Eltern verliert und dann bei einem guten Freund seines Vaters aufwächst.
Mit dessen jüngerem Bruder Heinrich verbindet ihn ein lebenslanger Hass und
Streit, was zum einen daran liegt, dass Heinrich neidisch auf die Liebe seines
Bruders Johann ist, die Simon erhält. Zum anderen scheint Heinrich mit seiner
ausgeprägten Gewalttätigkeit und geradezu psychopathischen Zügen geradezu dazu
veranlagt, keine Freundschaften und ehrlichen Beziehungen eingehen zu können,
da er kompromisslos jede Gegenstimme niederschlägt. Wenig hilfreich ist es da
für die Beziehung der Beiden, dass Simon sich in die Frau verliebt, die
Heinrich schon in der Kindheit als Ehefrau auserkoren wurde.
Die Geschichte, die die Autorin hier im Umfeld des
13. Jahrhunderts beschreibt, hat mich sehr fasziniert und mir sehr gut
gefallen. Besonders die historische Basis, die sehr gut recherchiert und
dargestellt war, nimmt einen als Leser sofort mit in diese Welt, die uns heute
doch recht fremd ist. Darauf baut dann die Fiktion auf und gerade diese
Kombination macht die Geschichte so glaubwürdig und bringt einem die Charaktere
sehr nahe. Ich habe mit den Figuren wirklich mitgelitten, -gekämpft und
–geliebt und konnte Simons Wut auf die Ungerechtigkeit des Lebens sehr gut
nachvollziehen.
Marita Spang ist ein großartiger historischer
Roman gelungen, der auf Basis vieler Fakten und vor einem glaubwürdigen
historischen Hintergrund eine ergreifende Geschichte erzählt und gleichzeitig
ein buntes Bild des damaligen Mittelalters schafft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen