Loretta von Starkenburg ist eine
außergewöhnliche Frau. In jungen Jahren wird sie mit Martin von Starkenburg
verheiratet, einem unansehnlichen Mann, der ihr zutiefst unsympathisch ist.
Doch als er nach wenigen Jahren der Ehe stirbt, überträgt ihr Schwiegervater
ihr die Regentschaft in Vertretung ihres Sohnes Johannes bis zu dessen
Volljährigkeit. Plötzlich steht Loretta vor einer großen Aufgabe, im tiefsten
Mittelalter muss sie sich als Frau gegen zahlreiche Männer behaupten, die sie
entweder nicht ernst nehmen oder zutiefst verachten. Ein langer Kampf um
Anerkennung, Stolz und auch Liebe beginnt für die bewundernswerte Frau.
Wieder einmal überzeugt Marita Spang
mit einem herausragenden historischen Roman. Das wahre Leben der Loretta von
Starkenburg verknüpft sie mit vielen Details zu einem farbenprächtigen und mitreißenden
Bild der mittelalterlichen Gesellschaft mit all ihren Kämpfen, Fehden und
Affären. Besonders das Bild der Kirche, wie wir es heute haben, passt überhaupt
nicht zu den damaligen Gebräuchen, Kirchenmänner waren nicht selten
gleichzeitig Kriegsherren und Liebhaber. Die Autorin bringt dem Leser die
Hauptfiguren so nahe, dass man glaubt, völlig in Lorettas Welt einzutauchen und
an ihrer Seite zu kämpfen und auch zu lieben. Loretta ist gleichzeitig
sympathisch und unbedarft, mehr als einmal wollte ich am liebsten hineinspringen
in das Geschehen, um sie zu warnen oder von Fehlurteilen abzuhalten.
Marita Spangs neuer Roman „Die
Frauenburg“ zeichnet sich durch gut recherchierte Details und eine
hochspannende Geschichte aus. Gleichzeitig macht sie wieder einmal deutlich,
dass es in der Männerwelt Mittelalter auch Ausnahmepersönlichkeiten gab wie
Loretta von Starkenburg, die schon damals als außergewöhnliche Frauen
wahrgenommen wurden.
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Ebenfalls großartig sind Marita Spangs Romane "Blut und Seide" und "Hexenliebe".
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