Das Leben auf Gut Greifenau geht endlich weiter. Der Erste Weltkrieg ist beendet und Deutschland leidet unter den hohen Reparationszahlungen an die Siegermächte. Auch das Gut bleibt von den Entwicklungen nicht verschont, mit Getreide und anderen Produkten lässt sich kaum Geld verdienen, hinzu kommt die hohe Inflation, die zahlreiche Menschen in die Armut treibt. Während Konstantin und Rebecca versuchen, Greifenau am Laufen zu halten, lebt Katharina mit ihrem Mann Julius in Berlin in besten Verhältnissen. Doch ihre Unzufriedenheit wächst, hatte ihr Ehemann ihr doch versprochen, ihr ein Medizinstudium zu ermöglichen.
Hanna Caspians vierter Band der Greifenau-Saga schließt nahtlos an den Vorgängerroman an und überzeugt wieder durch gute Geschichten vor historischem Hintergrund. Sehr gut werden hier Land- und Stadtleben in den 20er Jahren gegenüber gestellt und gleichzeitig das Leben der Wohlhabenden vor dem Hintergrund steigender Armut in den Städten thematisiert. Die Figuren bleiben sympathisch und bringen die Geschichte konstant voran. Ich hätte mir ein paar mehr neue Charaktere und Wendungen gewünscht, um die Geschichte noch unterhaltsamer und spannender zu machen, stellenweise plätschert die Handlung meiner Meinung nach etwas zu langsam dahin. Das ist jedoch nicht dramatisch, denn der flüssige und anschauliche Schreibstil der Autorin sorgen für gute Unterhaltung.
Mir hat „Gut Greifenau. Goldsturm“ wieder gut gefallen, die Handlung hätte etwas mehr Abwechslung und Spannung vertragen, doch wer die ersten drei Bände mochte, wird auch am vierten Band der Reihe viel Gefallen finden.
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