Donnerstag, 30. November 2017

Deon Meyer "Fever"

In „Fever“ beschreibt Deon Meyer ein echtes Endzeitszenario: Ein mutiertes Fieber hat den Großteil der Menschheit getötet, nur wenige Personen waren immun und haben überlebt. In dieser Welt lebt der dreizehnjährige Nico Storm mit seinem Vater Willem. Dieser will an einem gut gelegenen Ort eine neue Gemeinschaft aufbauen, damit die wenigen Menschen wieder sicher gemeinsam leben können. Doch zahlreiche Probleme machen das Vorhaben schwieriger als gedacht und kosten sogar Nicos Vater das Leben. In diesem Buch erzählt Nico rückblickend von seinen Erfahrungen und wie er den Mörder seines Vaters suchte und nimmt den Leser mit in die neue Welt nach dem Fieber.
Deon Meyer war mir bisher bekannt durch seine Kriminalromane, daher war ich überrascht, dass der Autor sich auf ein völlig neues Feld begibt. Doch er meistert das neue Genre wirklich außerordentlich gut, mit „Fever“ ist ein hochspannender Roman entstanden, der einen als Leser von der ersten Seite an fesselt. Sowohl die Welt, in der die Menschen jetzt leben, als auch die Charaktere des Romans sind sehr gut beschrieben, so dass man sich das Szenario schnell lebhaft vorstellen kann. Alle Vorgänge und ihre Folgen sind außergewöhnlich gut durchdacht, die Story wird dadurch an keiner Stelle unlogisch oder konstruiert, was den besonderen Reiz des Romans ausmacht. Besonders Nico wächst einem schnell ans Herz und der Leser wird im Verlauf mit ihm erwachsen, auch wenn es viel schneller geht, als man es einem Jungen wünschen würde. Die Situation fordert viel von ihm und er kämpft sich durch, mit Menschen an seiner Seite die den Traum seines Vaters nach einer friedlichen und freien Gemeinschaft teilen.

Der Roman „Fever“ von Deon Meyer ist ein außergewöhnliches Buch. Die Story ist spannend und berührt einen durch den engen Kontakt zur Hauptfigur sehr, man kann sich gar nicht mehr davon loslösen und muss einfach immer weiterlesen. Ein tolles Buch, eine tolle Idee und dazu noch großartig umgesetzt: „Fever“ ist einfach uneingeschränkt zu empfehlen. 

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Dienstag, 28. November 2017

Kristin Hannah "Die Nachtigall"

Die beiden Schwestern Vianne und Isabelle leben in Frankreich unter der deutschen Besatzung während des zweiten Weltkriegs. Doch während die junge rebellische Isabelle sich der Résistance anschließt, um die Deutschen zu bekämpfen, hat Vianne nur einen Wunsch: Gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie überleben und ihren Mann Antoine wiedersehen, der in deutscher Kriegsgefangenschaft ist. Die beiden unterschiedlichen Frauen gehen jede ihren eigenen Weg. Doch darf man wegsehen, bei all dem was um einen passiert, um die Liebsten zu schützen? Und darf man wiederum diese Menschen in Gefahr bringen, um wildfremde Personen zu retten? Vianne und Isabelle müssen sich diese Fragen immer wieder stellen, denn die Zeiten in denen sie ums Überleben kämpfen sind hart.
„Die Nachtigall“ von Kristin Hannah ist eine wunderbare Geschichte über Liebe und Leidenschaft, den Kampf in schweren Zeiten und die Stärke, die auch besonders von den daheim gebliebenen Frauen während der deutschen Besatzung in Frankreich ausging. Mit einer beeindruckenden Stimme lässt die Sprecherin Luise Helm den Hörer an Viannes und Isabelles Leben teilhaben. Sie nimmt sie mit auf eine lange und schwierige Reise der beiden Frauen, die einen einfach nicht mehr loslässt, wenn man sich einmal auf sie eingelassen hat. Das Hörbuch ist mit über 18 Stunden sehr umfangreich, aber ich bin sehr froh, dass man die Geschichte nicht verkürzt hat, denn so wie sie ist berührt sie einen und man kann die Charaktere und Probleme voll erfassen.

Mir hat „Die Nachtigall“ von Kristin Hannah als Hörbuch ausgesprochen gut gefallen, eine wunderschöne und bewegende Geschichte über zwei sehr unterschiedliche, aber dennoch beides sehr starke Frauen. 

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Donnerstag, 23. November 2017

Edward St Aubyn "Dunbar und seine Töchter"

Dunbar führt ein Firmenimperium, als er von seinen Töchtern Abigail und Megan entmachtet werden soll. Sie setzen ihn unter Drogen und entführen ihn nach England in ein Sanatorium, wo er als angeblich psychisch krank behandelt wird. Doch seine dritte Tochter Florence glaubt nicht an die Geschichte und versucht, ihren Vater vor den grausamen Schwestern zu retten. Ein Kampf um Macht, Einfluss und die Familie beginnt.
Mit „Dunbar und seine Töchter“ veröffentlich Edward St Aubyn seinen Beitrag zum Hogarth Shakespeare Projekt mit einer Neufassung von „König Lear“. Unabhängig von der Nähe zur Originalvorlage finde ich seine Umsetzung jedoch nicht sehr gelungen. Für mich sind Intentionen und Gefühle der handelnden Personen nicht richtig deutlich geworden, die Charaktere bleiben schemenhaft und unklar in ihrer Motivation. Die zwei Schwestern werden als bösartig beschrieben, Florence hingegen als die Gute. Doch das ist mir alles zu schwarz-weiß und auch die anderen Figuren bleiben seltsam flach und ohne Bezugspunkte. Die Handlung an sich ist spannend umgesetzt und die Verlagerung von „König Lear“ auf ein Unternehmen und darin stattfindende Zwiste ist zwar naheliegend, überzeugt mich in dieser Konstellation für jedoch nicht. Besonders der Schluss war mir eindeutig simpel und nicht gut genug durchdacht.
Der Stil des Autors ist zwar gut lesbar, doch die Charaktere und das Setting konnten mich einfach nicht überzeugen. Das ist schade, besonders da ich die Bücher des Hogarth Shakespeare Projekts bisher alle sehr gut fand. Edward St Aubyns „Dunbar und seine Töchter“ war für mich jedoch etwas enttäuschend, ich würde allen Lesern die anderen Bände der Shakespeare Reihe des Knaus Verlags eher ans Herz legen. 

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Dienstag, 21. November 2017

Martin Walker "Grand Cru"

Ein großes amerikanisches Unternehmen will sich in Brunos geliebtes Saint Denis einkaufen. Ein riesiger Weinanbau-Konzern soll dort entstehen, der tausende Liter mittelmäßigen Wein für den Massenkonsum produziert. Polizist Bruno ist skeptisch, doch der Bürgermeister ist begeistert von den Möglichkeiten, die sich für die Region bieten. In dem beschaulichen Tal geht es heiß her zwischen den verschiedenen Interessengruppen, bis in einem Weinfass eine Leiche gefunden wird. Würde jemand so weit gehen, um seine Pläne durchzusetzen?
Brunos wunderschönes Périgord gerät in Aufruhr in diesem Band, der mehr wie ein beschaulicher Roman daherkommt als wie ein echter Krimi. Es geht um gesellschaftliche Konflikte, Naturschützer gegen moderne Forschung, junge Ideen gegen alteingesessene Erfahrung. Es macht wie immer Freude, mit Bruno durch das Périgord zu wandern, zu essen, zu feiern und natürlich auch zu ermitteln. Wer einen schnellen und explosiven Krimi erwartet, könnte von Martin Walkers zweitem Bruno-Band „Grand Cru“ etwas enttäuscht sein. Doch wer die langsame Erzählung von Walkers Romanen bereits kennt und liebt, wird auch hier wieder begeistert sein. Die Beschreibungen von Land und Leuten sind essentiell für Walkers Erzählung und das Gefühl, selber mit Bruno unterwegs zu sein, ist Grundlage dafür, dass ich mich immer wieder so für die Bruno-Krimis begeistern kann.

Auch wenn Martin Walkers „Grand Cru“ kein hochspannender Krimi ist, hat der Autor rund um Bruno, den Chef de Police, wieder eine wunderbare Geschichte geschaffen, die einen als Leser direkt mit ihn die wunderschöne französische Landschaft reisen lässt. Ein echter Krimi für Genießer, die nicht nur die schnelle Spannung suchen. 

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Dienstag, 14. November 2017

Elizabeth Enfield "Ivy & Abe"

Ivy und Abe scheinen füreinander bestimmt zu sein- doch müssen dafür auch Zeitpunkt und Ort stimmen. In „Ivy & Abe“ begegnen sich die beiden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ihrem Leben und je nach Situation und Zeit entwickelt sich ihre Beziehung. Und es stellt sich die Frage, ob es für die beiden überhaupt das wirkliche Glück geben kann oder ob sie dazu verdammt sind, den Großteil ihres Lebens nebeneinander zu leben statt miteinander.
Elizabeth Enfield hat mit „Ivy & Abe“ ein zauberhaftes Buch über die Liebe geschrieben und den Wunsch nach dem einen perfekten großen Glück, das einen Leben lang halten könnte. Die Geschichte von Ivy & Abe wird chronologisch rückwärts erzählt, die beiden werden im Laufe des Buches immer jünger, dementsprechend verändert sich auch die Lebenssituation in der sie sich treffen. Mal ist einer schon verheiratet, mal beide, haben Kinder, kranke Verwandte, wurden betrogen oder haben ein Familienmitglied verloren. All das spielt mit hinein, wenn sie sich begegnen und verlieben und verändert so auch die Wahrnehmung von einander. Obwohl die kleinen Geschichten in sich abgeschlossen sind, wachsen einem Ivy und Abe immer mehr ans Herz, ihre Geschichten sind berührend und vermitteln einen Eindruck vom Zauber den es hat, wenn die beiden Menschen sich treffen, die eigentlich zusammen sein sollten. So empfindet man zumindest als Leser und leidet jedes Mal mit ihnen, wenn die Umstände ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
Mir hat „Ivy & Abe“ ausgesprochen gut gefallen, es ist kurzweilig und sehr gefühlvoll, das perfekte Buch für einen verregneten Herbstsonntag auf dem Sofa. Man kann sich mit „Ivy & Abe“ einfach wegträumen, ein wunderbares Buch. 

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Montag, 13. November 2017

Die Gewinnerin steht fest - Buchverlosung zu "Ivy & Abe"


Guten Morgen,
die unabhängige Losfee hat soeben die Gewinnerin der Buchverlosung gezogen. Ein Exemplar von Elizabeth Enfields wunderschönem Roman „Ivy & Abe“ geht an Anja V-J! Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß bei der Lektüre.

Die Gewinnerin wird zusätzlich per Mail informiert. 

Sonntag, 12. November 2017

"Wann am besten wohin?"

„Wann am besten wohin?“ – Diese Frage hat sich wohl jeder Reiselustige schon einmal gestellt. Was soll man machen, wenn man nur im Mai Urlaub nehmen kann, wo ist dann die ideale Reisezeit? Oder man hat ein bestimmtes Ziel, eventuell weiter weg, dann gilt es die optimale Reisezeit herauszufinden- natürlich je nachdem was man vor Ort unternehmen möchte.
All diese Fragen beantwortet das Buch „Wann am besten wohin?“ auf wunderschön aufbereitete Art und Weise. Der Band ist Monat für Monat eingeteilt und beginnt jeweils mit einem schönen Diagramm, das Reisevorlieben abfragt und einen so gezielt zu einem passenden Reiseziel lotst. Die Gestaltung des Buches lädt aber auch jenseits von spezifischen Reiseplanungen dazu ein, einfach ein wenig zu schmökern und sich inspirieren zu lassen.

Der Lonely Planet Bildband „Wann am besten wohin?“ ist ein rundum gelungenes Buch für mit vielen Informationen, die die erste Planung erleichtern können und das gleichzeitig mit sehr schönen Bildern und graphischen Details fasziniert. Einfach das perfekte Geschenk für alle, die gerne Reisen und von fernen Ländern träumen möchten. 

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Samstag, 11. November 2017

Axel Hacke "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen"

Axel Hacke beschäftigt sich in seinem aktuellen Buch mit der Frage, was Anstand eigentlich bedeutet und ob er in unserer Gesellschaft heute weitestgehend verloren gegangen ist. Eine Frage, die viele Bereiche anspricht und mit der er einen Nerv trifft. Angesichts von Pöbeleien im Internet, Hetzkampagnen in sozialen Medien und auch dem Einzug der AFD in den Deutschen Bundestag müssen wir uns alle die Frage stellen, wie wir miteinander umgehen wollen.
Der rote Faden seines Buches ist das Gespräch mit einem Freund im Biergarten, während dem sie immer wieder auf die Frage von Anstand, Respekt, miteinander umgehen und miteinander reden können kommen. Nach einem kurzen Dialog schiebt der Autor dann seine Überlegungen zu dem Thema ein, beruft sich auf weiter Autoren und Denker, die sich auch schon diese Fragen gestellt haben. All dies geschieht auf höchst kurzweilige und unterhaltsame Art, die für den Leser sehr ansprechend ist. Hacke läuft nie Gefahr, sich im Elfenturm der Wissenschaft wiederzufinden, wo keiner ihn mehr versteht. Im Gegenteil, er hat ein Buch geschrieben, dass gerade durch seine leichte Lesbarkeit und lockere Art alle Menschen anspricht, die sich für das Thema interessieren.

Meiner Meinung nach sollte Axel Hackes neues Buch „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“ Pflichtlektüre sein. Es gibt viele sehr gute Denkanstöße für die alltägliche Debatte und dennoch bleibt sehr klar: eine einfache Lösung gibt es nicht, wir müssen uns alle jeden Tag wieder Fragen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. 

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Freitag, 10. November 2017

Yasmina Reza "Babylon"

Es ist eine gemütliche Party, man isst und trinkt und als alle Gäste gegangen sind, sind Elisabeth und ihr Ehemann sich einig, dass ihre Frühlingsparty ein Erfolg war. Sie sind keine erfahrenen Gastgeber, aber bis auf eine kleine Streitigkeit des benachbarten Ehepaares Jean-Lino und Lydia war alles gut verlaufen. Bis es an der Tür klingelt und Jean-Lino berichtet, er habe seine Frau umgebracht. Was sollen sie jetzt nur tun?
Yasmina Reza ist bekannt dafür, in die Abgründe der menschlichen Beziehungen zu schauen und das gelingt ihr auch bei „Babylon“ auf herausragende Weise. Die Beschreibungen der Charaktere und ihrer Handlungen schwanken die ganze Zeit zwischen komisch und gruselig, alle sind überfordert, keiner weiß was zu tun ist und so verhalten sie sich völlig absurd angesichts der ermordeten Nachbarin. Die für den Leser völlig normale Reaktion, die Polizei zu rufen, wird plötzlich zur Mammutaufgabe, das Gefühl von Recht und Gerechtigkeit völlig durcheinandergebracht angesichts der Tatsache, dass der Mörder in diesem Fall der nette Nachbar ist, mit dem man sich so gerne unterhält. Reza führt die Menschen vor, ohne sie lächerlich zu machen, zu ernsthaft und bedrohlich sind ihre Gefühle, als dass man sich darüber lustig machen könnte.
„Babylon“ von Yasmina Reza ist ein großartiger Roman über die Menschen und ihre Beziehungen und all die tiefen, dunklen Abgründe, die sich in diesem Bereich auftun. Ein kurzweiliger und psychologisch feiner Roman, der auch noch viel Lesefreude bereitet. 

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Donnerstag, 9. November 2017

Martha Conway "Das Schiff der Träume"

May Bedloe ist schüchtern und zurückhaltend, als sie 1838 ihre Cousine auf ein Schiff begleitet, das die zu ihrem nächsten Theaterengagement als Schauspielerin bringen soll. Doch ihre Wege trennen sich und plötzlich muss May sich alleine durchschlagen. Als Schneiderin und Kartenverkäuferin heuert sie auf einem Theaterschiff an und schnell stellt sie fest, dass sie sich in Umgebung der bunten Horde aus Schauspielern sehr wohl fühlt. Doch als gerade alles gut zu werden scheint, taucht eine unangenehme Bekanntschaft wieder auf und fordert einen Gefallen. Geht May das Risiko ein, alles wieder zu verlieren?
Das Cover von „Das Schiff der Träume“ wirkte auf mich sehr romantisch, ebenso wie der Titel, der eine leidenschaftliche Geschichte vermuten ließ. Daher war ich etwas enttäuscht, dass sich der Roman von Martha Conway durch eine sehr kühle und distanzierte Erzählweise auszeichnet. Mit der Hauptfigur wurde ich nur schwer warm und es dauerte sehr lange, bis einen die Geschichte wirklich erreicht hat. Als ich mich gerade richtig eingelesen hatte, nahm dann die Geschichte eine Wendung, die für mich überhaupt nicht zu der bisherigen Story und auch nicht zu der Hautfigur passte, so dass ich mich mit dem gesamten Roman eher schwergetan habe. Positiv aufgefallen sind die detaillierten Beschreibungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der damaligen Zeit in den Südstaaten der USA, die einen schönen Einblick geben.

„Das Schiff der Träume“ von Martha Conway ist ein historischer Roman, der einen schönen Einblick in die Zeit gibt, leider ist mir die Geschichte zu emotionslos erzählt und viele Figuren bleiben farblos.  

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Mittwoch, 8. November 2017

Petros Markaris "Offshore"

Kostas Charitos ist bei der Mordkommission und soll den Fall eines getöteten Beamten untersuchen. Als sich plötzlich die Täter stellen, wollen seine Vorgesetzen den Fall möglichst schnell als erledigt ablegen, weitere Ermittlungen sind unerwünscht. Doch für Charitos gibt es zu viele Unklarheiten und so versucht er, neue Erkenntnisse auf Umwegen zu bekommen. Doch damit macht der Kommissar sich keine Freunde.
Kommissar Charitos ermittelt bereits zum zwölften Mal, für mich war es jedoch der erste Fall des griechischen Kommissars mit der lebhaften Familie. Mir haben besonders das Umfeld und die Beschreibung von Land und Leuten sehr gut gefallen, da die Mentalität der Menschen deutlich wird. Alles wird grundsätzlich bei viel Essen und Kaffee diskutiert und die politische Situation nach der Krise kommt immer wieder als Gesprächsthema auf den Tisch. So werden auch viele Empfindungen der griechischen Bevölkerungen angesichts der Krise des Landes und der Haltung der anderen europäischen Staaten deutlich.
Die Krimihandlung sollte man darüber hinaus aber auch nicht vernachlässigen, denn sie ist äußerst spannend und zeigt die Ermittlungswege von Charitos schön auf. Er nutzt viel seine Kontakte, fordert Gefallen ein und versucht so, neue Informationen zu bekommen. Und ist dabei erfolgreich, denn Petros Markaris erzählt sehr spannend von einer Mordserie, die unter den Tisch gekehrt werden soll. Es gibt zahlreiche überraschende Wendungen, die einen als Leser in Atem halten, was mir sehr gut gefallen hat.

Mir hat der Krimi „Offshore“ von Petros Markaris ausgesprochen gut gefallen, er verbindet Spannung mit vielen Informationen zu Kultur und Ansichten der Menschen in Griechenland, das macht es für die Leser besonders abwechslungsreich. Das war ganz sicher nicht mein letzter Krimi mit Kommissar Charitos und ständig kochenden Ehefrau Adriana. 

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Dienstag, 7. November 2017

Walter M. Weiss "DuMont direkt Reiseführer Prag"

Prag ist eine bunte und spannende Stadt und genauso präsentiert sich auch der „DuMont direkt Reiseführer Prag“. Die Aufmachung ist sehr junge und modern und der Reiseführer ist innen thematisch sortiert, so dass man schnell findet, was einen interessiert, egal ob Musik, Theater oder Architektur.
Wenn man die Stadt noch gar nicht kennt, finde ich den Reiseführer jedoch etwas unübersichtlich, mir fehlt eine schöne Einführung, etwas mehr Hintergrund zur Geschichte der Stadt und der Bauwerke. Auch die Tipps der Restaurants sind mir zu knapp, man weiß oft nicht richtig, was einen erwartet und daher auch nicht, ob es einem dort gefallen könnte.
Als Ergänzung ist der Reiseführer ein schöner Zusatzbegleiter, auch wenn man die Stadt schon gut kennt, kann er gute Einblicke geben und Ideen liefern. Wenn man noch nie in Prag war, würde ich zusätzlich aber auf jeden Fall einen klassischen Reiseführer empfehlen, der mehr Wissen liefert. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des DuMont Reiseverlags. 

Zusätzlich würde ich auf jeden Fall den Prag Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag empfehlen, hier gibt es meine Rezension dazu. 

Montag, 6. November 2017

Buchverlosung "Ivy und Abe" von Elizabeth Enfield

 Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte in einem Café, dann trennen sich ihre Wege wieder. Ein anderes Mal haben sie eine Affäre miteinander. Später sind sie verheiratet, aber ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise. Ihr Leben lang tragen Ivy und Abe etwas von dem anderen in sich. Innige Momente, in denen sie ihre Liebe spüren. Wird sie je von Dauer sein?

Da ich das Buch leider doppelt bekommen habe, verlose ich hier ein neues Exemplar von "Ivy und Abe" an alle, die den Beitrag hier oder bei Facebook bis zum 12. November 2017 kommentieren. Am 13. November 2017 wird dann die Glücksfee aus allen Teilnehmern den Gewinner oder die Gewinnerin ziehen. 

Also meldet euch, wenn ihr dieses schöne Buch ganz schnell auch in eurem Bücherregal stehen haben möchtet! 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmer unter 18 Jahren brauchen die Zustimmung ihrer Eltern. 

Florian Beckerhoff "Herrn Haiduks Laden der Wünsche"

Herr Haiduk ist wegen der Liebe nach Berlin gekommen, doch die hielt nicht lange. Jetzt führt er einen Kiosk, in dem er auch Lottoscheine verkauft und mit seinen Stammkunden plauscht. Außer Alma, die junge Frau, die nie spricht und ihn doch so fasziniert. Als der Gewinner eines hohen Lotto-Jackpots sich nicht meldet, kochen die Gemüter hoch, wer den hohen Gewinn einstreichen könnte und als Alma dann auch noch die Lottoquittung mit den richtigen Zahlen findet, steht für sie fest: Sie muss den richtigen Gewinner finden. Doch wie soll das gehen, wo doch alle sich gerne mit dem Geld ein schönes Leben machen würden?
„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ lebt hauptsächlich von der wunderbaren und liebevollen Beschreibung der Protagonisten. Herr Haiduk führt seinen Laden voller Liebe und Menschenkenntnis, während Alma wie ein erschüttertes kleines Reh wirkt, das erst mal langsam ins Leben findet. Für all seine Stammkunden hat Herr Haiduk passende Spitznamen und durch die Gewinnersuche lernen auch die Leser sie alle kennen und lieben. Denn jeder Mensch ist auf seine Art irgendwie liebenswert, trotz all ihrer Macken und Marotten.
Mit Herrn Haiduk träumt man sich einfach weg in diese Welt, die Florian Beckerhoff geschaffen hat und in der die Suche nach der Wahrheit vieles herausbringt aus den Menschen, wenn auch nicht immer das zunächst Gewünschte. Der Stil des Romans ist sehr fließend und farbenfroh, man wird als Leser sofort in die Geschichte eingebunden.

Florian Beckerhoff ist mit „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ ein zauberhafter Roman gelungen, sehr schön geschrieben und mit tollen Figuren, ein Buch zum Träumen. 

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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des HarperCollins Verlags. 

Samstag, 4. November 2017

Torsten Seifert "Wer ist B. Traven?"



Leon ist Journalist bei einem Boulevardmagazin und soll den ganz großen Coup landen: Er soll den Bestsellerautor B. Traven finden, der die Romanvorlage für den neuesten Film mit Humphrey Bogart geschrieben hat. Leon macht sich auf den Weg zum Filmset in Mexiko, um die Fährte aufzunehmen. Doch die Suche nach Traven ist schwieriger als erwartet und die Personen, auf die er trifft, scheinen noch andere Geheimnisse zu waren als das Wissen um den geheimnisvollen Autor. 
Der Roman ist angelehnt an die wahre Geschichte des Autors B. Traven, der Bücher wie „Das Totenschiff“ geschrieben hat. Die Story beginnt sehr flüssig und die Szenen sind schon fast filmreif beschrieben, im Kopf entsteht sehr schnell ein genaues Bild von dem Setting und der Hauptfigur. Leider kommen mir die Nebenfiguren dabei viel zu kurz, sie sind für mich sehr vage geblieben und ihre Rollen und Intentionen sind mir nicht immer deutlich geworden. Leons Suche ist zwar recht spannend und besonders die Beschreibungen seiner Treffen mit Bogart zeigen, wie gut der Autor Torsten Seifert dem Leser Szenen nahebringen kann. Leider lässt die Story am Ende stark nach und wird so abwegig und konstruiert, dass es mir nicht mehr viel Freude gemacht hat. 
„Wer ist B. Traven“ von Torsten Seifert beginnt sehr spannend, wird am Ende aber leider schwach, daher war ich eher enttäuscht von dem Roman, dem man das Potenzial des Autors durchaus anmerken kann.

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Hier geht es zu weiteren Information im Tropenverlag bei Klett-Cotta.



Mittwoch, 1. November 2017

Michael Bussmann/Gabriele Tröger "Prag"


Nachdem er am langen Wochenende ausgiebig getestet wurde, stelle ich heute den Reiseführer „Prag“ aus dem Michael Müller Verlag vor. Der Reiseführer hat eine sehr praktische Größe und ist nicht zu dick, er passt gut in die Handtasche und war überall dabei. Hinten im Buch ist ein großer Stadtplan, den man aber kaum braucht, wenn man sich an den vorgeschlagenen Spaziergängen orientiert. Diese sind sehr sinnvoll nach den Stadtteilen sortiert und bieten einen tollen Überblick. Besonders schön ist, dass die Autoren einen häufig ein wenig abseits der großen Touristenrouten führen und man Prag so auch ein wenig hinter den Kulissen kennenlernt. 
Beim Essen und Trinken haben wir uns fast ausschließlich an die Tipps des Reiseführers gehalten und wurden nie enttäuscht. Die Empfehlungen sind sehr gut und die Beschreibungen sehr passend, daher weiß man gleich, was einen erwartet und kann sich die Lokale auch gut entlang der Spaziergänge aussuchen. 
Für den Hintergrund gibt es zwischendurch immer wieder blaue Kästen mit tiefergehenden Erklärungen, die man auch gut noch nachlesen kann, wenn man einmal mehr Zeit hat. Den Abschluss bildet ein Teil, in dem die Restauranttipps noch einmal schön nach Thema sortiert aufgeführt werden und es viel zur Geschichte Prag und Tschechiens zu erfahren gibt. 
Wie immer ist der Michael Müller Reiseführer „Prag“ die perfekte Wahl für alle, die einen Reiseführer suchen, der Restaurantempfehlungen genauso gut abdeckt wie Hintergrundwissen und Stadtbeschreibung. Ich kann den Reiseführer nur uneingeschränkt empfehlen, er ist die perfekte Wahl, egal ob man Prag schon kennt oder das erste Mal dort ist. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Michael Müller Verlags.