Dienstag, 28. April 2020

Richard Scary "Die schönsten Märchen für Kinder"

Was ein Märchenbuch in neben den Geschichten in erster Linie braucht, sind meiner Meinung nach Zeichnungen und Bilder, die die Kinder ansprechen und die Handlung unterstreichen. Genau das ist Richard Scary bei seinem Buch „Die schönsten Märchen für Kinder“ sehr gut gelungen. Die bunten und abwechslungsreichen Bilder ermöglichen es den jungen Leserinnen und Lesern oder auch Zuhörern beim Vorlesen schnell einen Bezug zu den Figuren herzustellen. Durch das große Format können auch schon kleine Kinder die verschiedenen Bilder sehr gut erkennen und das Vorlesen macht einfach doppelt Spaß. Zudem ist das Buch sehr schmal und umfasst nur ein paar wenige Märchen, so dass es auch gut einmal mit transportiert werden kann, im Gegensatz zu vielen Märchenbüchern, die zwar den Anspruch auf Vollständigkeit haben, dadurch aber eben auch sehr schwer sind, also nichts zum Einpacken fürs Wochenende bei den Großeltern. 
„Die schönsten Märchen für Kinder“ ist ein gelungenes und schön illustriertes Buch, zum Vorlesen und selber Lesen gleichermaßen geeignet und daher passend für Kinder in den verschiedensten Altersgruppen. 

Sonntag, 26. April 2020

Caren Benedikt "Das Grand Hotel. Die nach den Sternen greifen"

Das Grand ist in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts das beste Hotel in Binz auf Rügen und Bernadette von Plesow, die Inhaberin, hat hart für den Erfolg gearbeitet. Ihre Söhne sind beide Hoteliers, Alexander mit ihr im Grand und Constantin betreibt ein eigenes Hotel in Berlin, lediglich die Tochter Josephine sucht noch ihren Weg als Künstlerin und lebt in den Tag hinein. Doch Bernadette hütet auch Geheimnisse für ihren Erfolg und die drohen sie jetzt auch wieder einzuholen. 
"Das Grand Hotel“ ist ein echter Schmöker, ein historischer Roman mit vielen Emotionen und menschlichen Schicksalen, dafür weniger historischen Details. Der Stil der Autorin Caren Benedikt ist sehr flüssig und sie hat mit der Familie von Plesow äußerst interessante Charaktere geschaffen, die viel Raum für Entwicklung geben und die Handlungsstränge vorantreiben. All das führt zu einer unterhaltsamen und leichten Lektüre, wie geschaffen für lange Nachmittage, an denen man in einer Geschichte versinken und sich einfach unterhalten lassen möchte. 
Mir hat „Das Grand Hotel. Die nach den Sternen greifen“ gut gefallen, das Wechselspiel zwischen Berlin und Binz bot ebenso viel Unterhaltung wie das abwechslungsreiche Personal und der historische Rahmen. Ein gelungener Auftakt zu einer sicher interessanten Romanreihe. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Blanvalet Verlags. 


Samstag, 18. April 2020

Claire Hoffmann "Das Knistern der Sterne"

Stella steht an einem Tiefpunkt ihres Lebens, von ihrem Mann getrennt und arbeitslos ist sie in einer Jugendherberge am Wannsee untergekrochen und bemitleidet sich selbst. So findet Balthasar sie und macht ihr ein Angebot: Sie begleitet ihn auf eine Kreuzfahrt, er übernimmt alle Kosten. Einzige Bedingung, sie muss dem älteren menschenscheuen Herren beim Abendessen Gesellschaft leisten und ihn so am Leben auf dem Schiff teilhaben lassen. Stella sagt kurzerhand zu und eine seltsame Reise beginnt. 
Die Geschichte klingt für mich zunächst irgendwie banal und kitschig und so wurde ich positiv überrascht. Stella ist eine interessante Figur, die sich selbst viel vorgemacht hat und jetzt vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht. Und Balthasar ist ein großer Geheimniskrämer, man kommt ihm nur schwer bei und auch Stella verzweifelt daran, dass er so wenig von sich Preis gibt. Diese Konstellation und die kleinen und großen Geschichten an Bord haben mir sehr gut gefallen, der Stil der Autorin Claire Hoffmann ist sehr ansprechend und locker unterhaltsam.
„Das Knistern der Sterne“ ist ein nette und leichte Unterhaltung mit interessanten Figuren und einer guten Idee für die Handlung, von der aus dann eigentlich alles fast von alleine läuft. Eine gelungenes Buch, das einen problemlos an einem sonnigen Nachmittag auf dem Balkon unterhalten und ein wenig träumen lassen kann.  

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Donnerstag, 9. April 2020

Deon Meyer "Beute"


Bennie Griessel ermittelt in einem seltsamen Mordfall. Ein Sicherheitsexperte wurde in einem Luxuszug ermordet und aus dem Fenster geworfen, die Spuren deuten auf zwei ältere Männer hin. Doch was sollte das Motiv sein und wer sind diese Männer, die offensichtlich unter falschem Namen reisten? Das ganze nimmt schnell viel größere Ausmaße an, als die Ermittler der Valke, der südafrikanischen Mordkommission, erwartet hatten und plötzlich befinden sie sich Mitten in einem Kampf um Korruption und ein großes Mordkomplott. 
Deon Meyers neuester Krimi „Beute“ nimmt die Leserinnen und Leser mit in die politischen Debatten Südafrikas. Nach dem Sieg über die Apartheid hoffte man auf eine Zukunft mit Freiheit und Gerechtigkeit, doch Filz und Korruption setzten sich auch den neuen Strukturen fest und viele Kämpfer des Struggle wandten sich enttäuscht von alten Kameraden ab. Diese Situation bildet die Grundlage für Meyer spannenden Krimi, in dem man bis kurz vor Schluss rätselt, wie sich die unterschiedlichen Handlungen noch zusammenfügen sollen. Dies gelingt dem Autor jedoch großartig, erst ganz am Ende lüftet er das Geheimnis und plötzlich macht all das Geheimnisvolle und Verwirrende Sinn, das einen bei Lektüre so in Atem gehalten hat. Bennie Griessel als Hauptfigur mit seinem Kollegen Vaughn Cupido bilden dabei ein interessantes Team, deren Privatleben am Rande thematisiert wird, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Dies rundet die Story für mich perfekt ab. 
Mir hat der Krimi ausgesprochen gut gefallen, Deon Meyer gibt einen interessanten Einblick in aktuelle politische Debatten in Südafrika und verbindet dies mit sympathischen Protagonisten und einem spannenden Kriminalfall, alles in allem sehr gut gelungen. 

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