Dienstag, 25. Juni 2019

C. W. Gortner "Marlene und die Suche nach Liebe"


Wenn man an Marlene Dietrich denkt, sieht man vor sich sofort eine schmale blonde Frau im Smoking, die eine beeindruckende Selbstsicherheit ausstrahlt. Aufgewachsen im Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll sie auf Wunsch ihrer Mutter eine berühmte Geigensolistin werden. Doch das Talent reicht nicht aus und so sucht sie sich ihren eigenen Weg auf die Bühnen der Welt, tanzt und singt in Revuen und kommt schließlich zum Film. Doch wer eine immer glückliche Frau vor sich sieht, täuscht sich. Marlene kämpft und hadert mit sich, hat zahlreiche Liebschaften, die sie mal mehr und mal weniger glücklich machen und kämpft als junge Mutter darum, eine Rolle zu finden, die zu ihr passt. Ein bewegendes Leben in bewegenden Zeiten.
In „Marlene und die Suche nach Liebe“ beschreibt C.W. Gortner das Leben von Marlene Dietrich sehr biografisch, dennoch schafft er es, eine besondere Spannung zu erzeugen, die einen bei der Lektüre in ihren Bann zieht. Marlene ist nach außen eine sehr schillernde Figur, die aber mit vielen Ängsten zu kämpfen hat und im Zweiten Weltkrieg zudem mit ihrer deutschen Herkunft hadert. Mir hat der sehr sachliche, aber dennoch fiktionale Stil des Autors sehr gut gefallen, hier wurde kein Kitschwerk produziert sondern eine sehr gut lesbare Geschichte über eine ganz besondere Frau. Ob man ihren Umgang mit Männern und Familie nun mag oder nicht hat sie eine weiche Seite, die einen beim Lesen berührt. Der Smoking, den sie manchmal wie eine Rüstung zu tragen schien, wurde ihr Markenzeichen und sorgte im prüden Amerika für viel Aufregung. Bei all den Skandalen war sie immer auf der Suche nach einem persönlichen Glück, dass ihr die Liebschaften oft nicht geben konnten und auch ihre Familie nicht dauerhaft. Es bleibt ein wenig offen, ob sie es in ihrem Leben jemals gefunden hat, zu wünschen ist es ihr auf jeden Fall.
„Marlene und die Suche nach Liebe“ ist ein sehr biografisch geprägter Roman über das Leben von Marlene Dietrich im Rampenlicht, ein spannendes und sehr schön geschriebenes Buch, das mir viel Freude gemacht hat.

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Mittwoch, 19. Juni 2019

Alexandra Zöbeli "Die Sterne über den Black Mountains"


Alexandra Zöbeli setzt ihre Geschichte in den Black Mountains fort, nach Jack und Emma in „Der Himmel über den Black Mountains“, steht jetzt der Tierarzt Ben im Mittelpunkt. Auf einer Reise nach Glasgow lernt er auf sehr unkonventionelle Art die Krimiautorin Caitlin kennen. Doch ihre Wege trennen sich schnell wieder und er weiß noch nicht einmal ihren Namen. Bis sie plötzlich im Dorf auftaucht, denn sie hat eine alte Farm gemietet, um in Ruhe schreiben zu können. Die beiden haben jetzt die Chance, sich näher kennenzulernen, doch gleichzeitig will Caitlin eigentlich keine Beziehung, da sie sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und so nehmen die romantischen Verwicklungen ihren Lauf, es kommen viele bekannte Personen wieder vor und Caitlins Eltern sorgen noch für einen besonderen Unterhaltungswert in diesem Buch.
Ich mag die Romane der Schweizer Autorin Alexandra Zöbeli einfach gerne. Sie schafft immer wieder wunderbare Charaktere und lässt ihre Geschichten in schönen Landschaften spielen, so dass man als Leserin oder Leser schnell auf eine Reise geschickt wird, die einfach Spaß macht. Natürlich hat es mich bei diesem Roman besonders gefreut, dass an eine alte Handlung angeknüpft wurde, so traf man alte Bekannte wie Emma und Jack wieder und konnte gleichzeitig daran teilhaben, wie sich etwas Neues zwischen Ben und Caitlin entwickelt. Ben war schon im letzten Roman ein unglaublich sympathischer Charakter mit viel Potential, er hatte sich diese eigene Geschichte auch einfach verdient. Zudem ist die Geschichte sehr leicht und flüssig geschrieben, die Lektüre ist also eine große Freude und ich mochte das Buch gar nicht mehr so richtig aus der Hand legen, nachdem ich begonnen hatte.
„Die Sterne über den Black Mountains“ ist der neueste Roman von Alexandra Zöbeli und genauso gelungen wie ihre vorhergehenden Bücher. Leicht geschrieben mit tollen Figuren und unterhaltsamen Wendungen machen die Romane einem einfach Freude, ich kann auch dieses Buch nur weiterempfehlen.

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