Samstag, 28. Dezember 2019

Petra Hartlieb "Sommer in Wien"

Marie arbeitet als Kindermädchen bei der berühmten und höchst mondänen Familie Schnitzler in Wien, ein völlig anderes Leben als sie es vom Hof ihrer Eltern in der Provinz kennt. Im Sommer 1912 geht es mit der ganzen Familie ans Meer und Marie lernt nicht nur das Meer kennen sondern auch Oscar zu vermissen. Denn Oscar Nowak, Buchhändler aus Wien, ist Maries große Liebe und zu gerne würde sie ihr Leben mit ihm verbringen. Ein trauriger Zwischenfall bringt sie ihren Träumen schneller näher, als ursprünglich gedacht und wirft viele Fragen für das junge Paar auf.
Dies ist der dritte Band von Petra Hartlieb über Marie im Haushalt von Arthur Schnitzler, es ist jedoch der einzige, den ich bisher gelesen habe. Die beiden vorigen Bände fehlten mir bei der Lektüre gar nicht, die wunderbare Sprache der Autorin hat mich von der ersten Seite an fasziniert und in die Geschichte hineingezogen. Sanft gleitet die Geschichte dahin, man lebt und leidet mit den Protagonisten und genießt gleichzeitig die wunderbare Atmosphäre, die die Autorin aufbaut. Fast hat man das Gefühl, selbst durch das Haus des berühmten Autors Arthur Schnitzler zu spazieren oder mit Marie die Buchhandlung zu durchstöbern und die Welt der Literatur zu entdecken. 
„Sommer in Wien“ ist ein wunderschönes Buch, zauberhaft geschrieben und auch optisch ein echter Hingucker. Was den Verfasser des Klappentextes jedoch geritten hat, es so darzustellen als ginge es um eine Geschichte am Rande des Ersten Weltkriegs, der dann alles verändert, kann ich mir nicht erklären. Der Erste Weltkrieg beginnt erst auf der letzten Seite des Romans und die politische Situation spielt zuvor so gut wie gar keine Rolle. Das tut der Freude an der Lektüre des Romans selbst jedoch keinen Abbruch, ich war wirklich begeistert und habe mir sofort die anderen Bände der Reihe um Marie und Oscar besorgt, um auch ihre Vorgeschichte kennenzulernen. 

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Donnerstag, 26. Dezember 2019

Martin Walker/Julia Watson "Brunos Gartenkochbuch"

Wer Martin Walkers Krimi-Reihe rund um Bruno, den charmanten Polizisten aus dem Périgord kennt, hatte vermutlich schon öfter einmal den Wunsch, sich mit an den Tisch setzen zu dürfen, wenn Bruno für seine Freunde kocht und die schönsten lokalen Speisen auftischt. Genau das ist zwar nicht möglich, doch immerhin können begeisterte Leserinnen und Leser mit „Brunos Gartenkochbuch“ jetzt viele Rezepte des beliebten Kriminalisten nachkochen. 
Gemeinsam mit seiner Frau Julia Watson hat Autor Martin Walker jetzt bereits zum zweiten Mal ein Kochbuch zur Bruno-Reihe verfasst. Die Rezepte lassen einem schnell das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch dieses Buch zeichnet eindeutig mehr aus als „nur“ raffinierte Rezepte zum Nachkochen. Begleitet werden alle Rezepte von wunderbaren Fotografien, nicht nur des Essens sondern auch der Region und von Martin Walker und Julia Watson bei der Arbeit, entweder im Garten oder direkt in der Küche. Denn es handelt sich hier um ein echtes Gartenkochbuch, alles ist regional und saisonal, sortiert nach Jahreszeiten. Abgeschlossen wird das wunderbare Buch mit dem Kapitel „Mit Bruno durchs Gartenjahr“, in dem es viele Gartentipps der beliebten Figur gibt und ganz am Ende noch zwei kurze Fälle, in denen Bruno mal wieder ermitteln muss. 
„Brunos Gartenkochbuch“ ist für mich viel mehr als ein simples Kochbuch, es ist ein wunderschöner Band zum immer wieder Hervorholen und Träumen, um sich Anregungen zu holen und wunderbar zu essen. Eine großartige Ergänzung zu den spannenden Krimis von Martin Walker und ein absolutes Muss für alle Bruno-Fans. 

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Dienstag, 24. Dezember 2019

Frohe Weihnachten und ein schönes Fest

Heute wünsche ich allen Leserinnen und Lesern nur kurz frohe Weihnachten und ein schönes Fest mit vielen, vielen Büchern unterm Weihnachtsbaum und viel Zeit, die riesigen Stapel ungelesener Bücher abzuarbeiten, die sich im Laufe des Jahres sicher wieder angesammelt haben. 🎄

Sonntag, 22. Dezember 2019

Maja Lunde "Die letzten ihrer Art"

In „Die letzten ihrer Art“ erzählt Maja Lunde die Geschichte der letzten Wildpferde, der Takhi aus der Mongolei in drei verschiedenen Zeitfenstern. Einmal ihre Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts und der Versuch, sie in Tierparks anzusiedeln. Dann die Geschichte von Karin, die in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts versucht, die Tiere wieder in der Mongolei anzusiedeln und schließlich die Geschichte von Eva, die unter schwersten Bedingungen Mitte des 21. Jahrhunderts versucht, ein paar letzte Tiere am Leben zu erhalten. 
Die Lektüre des Romans flog nur so dahin, so spannend erzählt die Autorin sowohl der Leben ihrer Hauptfiguren als auch die gesamte Handlung rund um die Tiere. So schnell wie einem die Menschen ans Herz wachsen, hängt man auch an diesen beeindruckenden wilden Tieren, die sich ihrer Zähmung immer widersetzen, gleichzeitig zeigt das Beispiel von Karins Tieren, wie schwer es ist, einmal aufgezogene Tiere wieder auszuwildern. Es ist ein ständiger Kampf um das Überleben der Art, spannend und mitreißend wie ein Krimi geschrieben. Wie schon in „Die Geschichte der Bienen“ und „Die Geschichte des Wassers“ widmet sich die Autorin in diesem Roman die Bedrohung der Natur und des natürlichen Lebensraums der Tiere durch den Menschen und seine Entwicklung. 
Maja Lunde ist mit „Die letzten ihrer Art“ wieder ein faszinierender Roman gelungen, der einen nicht mehr loslässt, wenn man mit der Lektüre begonnen hat. Beeindruckend, spannend und berührend erzählt sie von der Faszination der Wildpferde und ihrer Bedrohung, einfach ein großartiges Buch. 

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Freitag, 20. Dezember 2019

"Weihnachtszauber"


Weihnachten ist fast da und wie so oft bleibt wenig Zeit für die ruhigen Momente. Wer sich dann jedoch mit einer schönen und weihnachtlichen Lektüre an den Baum setzen möchte, dem kann ich „Weihnachtszauber“ aus dem Diogenes Verlag nur ans Herz legen. Viele renommierte Autorinnen und Autoren haben hier Weihnachtsgeschichten zusammengetragen, die nicht kitschig sind und trotzdem Weihnachtsstimmung verbreiten. 
Von Heinrich Böll über Truman Capote bis zu Sy Montgomery und Benedict Wells ist für jeden Geschmack etwas dabei, die Geschichten sind wunderbar kurzweilig und passen garantiert noch in die kurze Pause zwischen dem Einpacken der letzten Geschenke und dem Baumschmücken. Und auch im nächsten Advent sollte man dieses Buch unbedingt wieder rausholen, denn es sind Geschichten zum immer wieder lesen, die hier versammelt sind und einen jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder erfreuen können. 
Mir hat der Sammelband „Weihnachtszauber“ viel Freude gemacht und er wird im nächsten Jahr im Dezember ganz sicher wieder einen festen Platz auf meinem Nachttisch finden. 

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Mittwoch, 18. Dezember 2019

Paulo Coelho "Verborgene Schätze. Buchkalender 2020"

Kaum jemand führt heute wirklich noch einen Kalender auf Papier, die meisten Informationen sind im Smartphone gespeichert und überall abrufbar. Wer jedoch Papier und Stift noch wirklich zu schätzen weiß, steht jedes Jahr wieder vor der Herausforderung, welcher Kalender es für das kommende Jahr sein soll. Wie groß, wie schwer, wie bunt und auffällig? Etwas Besonderes oder einfach ein kleines Heft, das in jede Tasche passt? Der Diogenes Verlag hat jetzt für mich den perfekten Buch-Kalender herausgegeben für alle, die kleine Details lieben und einfach etwas Platz für Notizen brauchen. 
Der Buch-Kalender von Paulo Coelho ist wunderschön gestaltet, mit vielen graphischen Details und Zitaten, die einen durch das Jahr begleiten. Für jeden Tag ist eine halbe Seite Platz, so dass man sich ziemlich gut ausleben kann, ergänzt durch eine ganze freie Seite für jeden Monat, für Listen und Ideen, die nicht vergessen werden sollen. 
Ich finde den Buch-Kalender „Verborgene Schätze“ einfach wunderschön, er zeigt auf wunderbare Weise, was durch die elektronischen Kalender vielleicht teilweise verloren gegangen ist, die Detailliebe mit der diese Kalender gestaltet sind. Für mich kann diese Kalender im kommenden Jahr durch nichts ersetzt werden, es geht doch nichts über Stift und Papier. 

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Montag, 16. Dezember 2019

Daniel Mendelsohn "Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich"

Es ist eine sehr berührende und auch spannende Geschichte, die Daniel Mendelsohn in „Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ erzählt. Daniel Mendelsohn ist Dozent an der Universität und eines Tages beschließt sein pensionierter Vater, seinen Grundkurs über Homers „Odyssee“ zu besuchen. Es beginnt eine Reise, die den Lesern und Leserinnen nicht nur Homers beeindruckendes Epos näher bringt, sondern auch Vater und Sohn auf den langen Weg der Annäherung schickt. 
Mich hat das Buch von Daniel Mendelsohn sehr berührt, denn er beschreibt auf sehr eindrucksvolle Weise die Beziehung zu seinem Vater, die vielleicht typisch für viele Vater-Sohn-Beziehungen dieser Generation ist. Distanziert und geprägt von hohen Erwartungen, echten und eingebildeten Enttäuschungen und jeder Menge Schweigen und Stille zwischen den Personen, die sich eigentlich am nächsten stehen sollten. Die Geschichte der „Odyssee“ bringt die beiden in Diskussionen und auch in einer Reise wieder zusammen und ganz nebenbei kann man bei der Lektüre sehr viel über Homers Epos lernen, über Aufbau, Geschichte und Inhalt ebenso wie über die vielen offenen Stellen, die vielen Möglichkeiten der Interpretation und alle möglichen Varianten von Vater-Sohn-Beziehungen. Diese Mischung hat das Buch für mich so interessant gemacht und mich von der ersten Seite an fasziniert. 
Ich kann „Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ nur allen Leserinnen und Lesern ans Herz legen, egal ob sie sich für die griechische Antike interessieren oder nicht, kann man hier vieles lernen und sich an vielen Stellen selbst hinterfragen. Ein berührendes Buch, das einen so schnell nicht loslässt. 

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Freitag, 13. Dezember 2019

Hildegard Möller "Express Abendessen"


Wenn es schnell gehen soll, landet man häufig bei den immer gleichen Lebensmitteln, ein Brot mit Käse, Nudeln mit Pesto, eine Tütensuppe am Abend. Hildegard Möller zeigt im GU Küchenratgeber „Express Abendessen“, dass genau das nicht nötig ist und man auch mit frischen gesunden Zutaten ein schnelles Essen zubereiten kann. Langes Schnippeln und Garen ist hier nicht nötig. 
Nachdem zunächst die Basics erklärt werden, welche Zutaten sich gut für die Vorratshaltung eignen und welches Prinzip eigentlich dem Express Abendessen zugrunde liegt, gibt es verschiedene Kategorien, nach denen die Rezepte sortiert sind. Hier ist für jeden etwas dabei, ob warm oder kalt, Vegetarier, Fisch- und Fleischfan. Die Rezepte sind alle sehr einfach und benötigen wenige Zutaten, so dass das Tüten schleppen am Abend nach der Arbeit ebenfalls entfällt. Man kann das meiste gut vorrätig haben und so auch noch spontan entscheiden, was man kocht. Alles wird begleitet von sehr schönen und ansprechenden Bildern, die sofort Lust machen, den Kochlöffel zu schwingen. 
Das Buch eignet sich besonders für Kochmuffel, die nicht gerne viel Zeit in der Küche verbringen oder sich lange mit komplizierten Zutaten auseinandersetzen. Aber auch wer schlicht und einfach wenig Zeit hat neben der Arbeit noch lange für sich, Freunde oder Familie zu kochen, wird hier fündig. Ein sehr schönes Buch, das in meiner Küche sicher einen festen Platz erhalten wird. 

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Donnerstag, 12. Dezember 2019

Ulrike Renk "Zeit aus Glas. Schicksalsjahre einer Familie"

Deutschland 1938: Nach der Progromnacht ist das Leben für Ruth und ihre Familie in Deutschland kaum noch möglich. Ihr Vater, eigentlich ein erfolgreicher Schuhverkäufer, verliert alles und ihr Haus wird verwüstet. Als Juden haben sie in Deutschland keine Zukunft, das wird ihnen klar, doch an Visa für Amerika ist schwer zu kommen und nach Palästina will Ruths Familie nicht. Als ihr Vater verhaftet wird, beschließt Ruth, auf eigene Faust ins Ausland zu gehen und ihre Familie so bald wie möglich nachzuholen. Doch kann das wirklich funktionieren?
In „Jahre aus Seide“ ist einem Ruth mit ihrer Familie bereits ans Herz gewachsen. Doch während in den ersten Jahren noch alle glaubten, die Nazis wären schnell wieder weg und ein normales Leben auch für Juden möglich, zeigt sich in „Zeit aus Glas“ wie sehr sich alle geirrt haben. Ruth muss sich schneller entwickeln, als es ihrem Alter vielleicht entspricht. Sie übernimmt Verantwortung für ihre Familie und handelt sehr erwachsen, während ihr Vater als Leitfigur der Familie ausfällt. Sie ist eine sehr selbstbewusste und gebildete Frau und so ergreift sie ihre Chancen. Ulrike Renk beschreibt ihr Leben für die Leser und Leserinnen sehr spannend und bewegend, das Buch fesselt einen schnell, unabhängig davon, ob man die Vorgeschichte des ersten Bandes kennt. Gleichzeitig flicht die Autorin viele historische Details in den Roman ein, die die Handlung so mitreißend und auch realitätsnah machen, dass man das Buch schnell nicht mehr aus der Hand legen kann. 
Mir hat „Zeit aus Glas. Schicksalsjahre einer Familie“ sehr gut gefallen, ein großartiger historischer Roman basierend auf einer wahren Begebenheit. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Ruth und ihrer Familie weitergeht und welche Chancen sie in dieser schwierigen Zeit haben können. 

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Dienstag, 10. Dezember 2019

Anthony McCarten "Die zwei Päpste"

Als Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 zurücktritt scheint ein wahres Erdbeben durch die katholische Kirche zu gehen. Papst war kein Amt auf Zeit, sondern für den Rest des Lebens. Wie sollte es jetzt weitergehen? Welche Rolle sollte der alte Papst spielen, welche der neue? Und wer würde überhaupt neuer Papst werden und welche Veränderungen würde er der angeschlagenen katholischen Kirche bringen? All diesen Fragen geht Anthony McCarten in seinem beeindruckenden Buch „Die zwei Päpste“ nach. 
Ich bin mit wenig Vorwissen an die Geschichte von Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus herangegangen, natürlich kennt man die groben Fakten ihrer Herkunft und Biographie, doch mich erwartete viel Neues in diesem Buch. Sehr interessant beschreibt McCarten den Übergang von Johannes Paul II. nach einem sehr langen Papsttum zu Benedikt, einem als erzkonservativ geltenden Kardinal, von dem man sich wenig Neues erhoffen konnte. Er berichtet auch aus Hintergrundinformationen über den Ablauf des Konklave sowohl bei der Wahl von Benedikt als auch einige Jahre später von Franziskus, von den Abwägungen der anderen Kardinäle und den verschiedenen Interessengruppen, die eine Rolle gespielt haben. Besonders interessant fand ich jedoch die Biographien von Benedikt und Franziskus, die er sehr sehr ausgiebig beschreibt und daraus auch ihre Herangehensweise an das Amt als Papst erklärt. Auch die dunklen Seiten werden nicht ausgelassen, natürlich zum einen die vertuschten Missbrauchsskandale der katholischen Kirche, die bis heute immer wieder unter den Teppich gekehrt und zu wenig aufgearbeitet werden. Zum anderen aber auch das Verhalten von Franziskus während der Gewaltherrschaft in seinem Heimatland Argentinien und die unrühmliche Rolle, die er und die katholische Kirche dabei spielten. 
Anthony McCarten ist mit „Die zwei Päpste“ etwas Seltenes gelungen, er hat die Portraits von zwei Päpsten geschaffen, die ehrlich und kritisch sind, ohne nur zu verurteilen. Mit vielen spannenden Details zeigt er Verfehlungen genauso auf wie Möglichkeiten und nimmt seine Leserinnen und Leser so mit auf eine spannende Reise in das Innere der katholischen Kirche. Viel Hoffnung auf Veränderung und Modernisierung kann das Buch einem nicht machen, viel zu verknöchert scheinen die veralteten Strukturen und zu machtbestrebt sind dann doch die einzelnen Mitglieder der Kurie. Dennoch eine sehr spannende Lektüre, die ich nur empfehlen kann. 

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Sonntag, 8. Dezember 2019

Katherine Webb "Die Schuld jenes Sommers"

In den Wirren der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs in England verliert Frances den kleinen Davy aus den Augen, auf den sie eigentlich aufpassen sollte. Gleichzeitig taucht nach über zwei Jahrzehnten die Leiche ihrer verschwundenen Kindheitsfreundin Wyn auf, sie war die ganze Zeit in der Nähe ihrer Familie vergraben. Das reißt bei Frances viele alte Wunden wieder auf und die Geschichte von Wyn und Davy beginnt sich in der Erzählung zu verbinden. 
Obwohl ich mich sehr auf den neuen Roman von Katherine Webb gefreut habe, war ich doch sehr enttäuscht von der Lektüre. Die Geschichte entwickelt von Anfang an keine richtige Spannung, was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass Frances als Protagonistin völlig farblos bleibt. Man weiß wenig über sie und kann so vielen Gedankengängen und Ideen nicht folgen, nur beiläufig erfährt man von ihrer Arbeit und ihrer Ehe, dabei wäre all das wichtig, um aus ihre eine plastische Figur zu machen, die einen auch anspricht und berühren kann. Trotz der dramatischen Ereignisse plätschert die Handlung nur so dahin und auch die Rückblicke in die Kindheit von Wyn und Frances können den Plot nicht voranbringen. Beim Lesen empfand ich die Geschichte als belanglos und es reizte wenig, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und weiterzulesen. Auch dauert es meiner Meinung nach viel zu lange, bis neben Frances weitere Figuren richtig eingeführt werden und auch die bleiben völlig farblos und austauschbar. Eine wirkliche Konstruktion von Beziehungen und Handlungen konnte ich nicht erkennen. 
Mich konnte „Die Schuld jenes Sommers“ leider nicht überzeugen, ich fand das Buch viel zu detailarm und die Figuren zu flach und wenig ausgearbeitet, um einen bei der Lektüre wirklich mitnehmen zu können. Die Idee und der Klappentext haben viel versprochen, für mich jedoch fast nichts davon gehalten. 

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Freitag, 6. Dezember 2019

Cora Wetzstein "Quiches"

Das neue Kochbuch „Quiches“ von Cora Wetzstein ist ein äußerst praktischer Begleiter in jeder Küche. Das Format ist äußerst praktisch, klein und gut zu handhaben, während den Koch oder die Köchin im innern jedoch ausgefallene Rezepte ebenso erwarten wie Einfaches für jeden Tag. 
Mir gefällt besonders der Aufbau der Innenseiten des Einschlags sehr gut. Hier werden Grundsätzliches zur Zubereitung ebenso mit wunderbaren Bildern erläutert wie Kombinationsmöglichkeiten für Zutaten. Wer also schon etwas Erfahrung hat und seine Kreativität ausleben möchte, wird dazu eingeladen, über die beschriebenen Rezepte hinaus neues zu probieren. Dadurch wird es nie langweilig und das Buch kann man jederzeit gut wieder zur Hand nehmen. 
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass meiner Meinung nach die Rezepte bereits im Inhaltsverzeichnis mit dem Logo für Vegetarisches gekennzeichnet werden sollten, das erleichtert die Suche und man muss sich nicht erst komplett durch das Buch blättern, wenn man für Vegetarier kochen möchte. Ansonsten finde ich das Buch sowohl vom Aufbau als auch von der Optik äußerst gelungen. 

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Dienstag, 26. November 2019

Jens Lubbadeh "Transfusion. Sie wollen dich nur heilen"

In einem Container in Hamburg werden die Leichen von fünf indischen Mädchen gefunden, im Arm hat jede von ihnen ein Kuscheltier des Pharmakonzerns Astrada. Der hat gerade erst für überragende Schlagzeilen gesorgt, da ein Heilmittel für Alzheimer entwickelt wurde. Daran war führend die Wissenschaftlerin Iliana Kornblum beteiligt, deren Vater selbst an Alzheimer erkrankt war. Doch als sie auf geheime Daten zur Forschung stößt, die ihr unbekannt waren, verdichtet sich ihre Sorge, dass Astrada und ihr Chef ein falsches Spiel spielen. Sie begibt sich in große Gefahr, indem sie sich auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen macht. 
„Transfusion“ ist ein spannender Thriller, der sich mit der Pharmabranche und wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten auf interessante Weise auseinandersetzt. Die Idee des Autors Jens Lubbadeh ist wirklich großartig und sollte eigentlich ein grandioses Buch garantieren, leider scheitert er dann an der Umsetzung. Die Protagonistin Iliana Kornblum bleibt konturlos und konnte mich als Leserin einfach nicht mitnehmen. Die gute Möglichkeit, die Geschichte auch noch aus einer anderen Perspektive zu erzählen, beispielsweise von dem Redakteur des Nachrichtenmagazins SPIEGEL, der in dem Fall ermittelt oder von der Aktivistin, die gegen Astrada vorgeht, lässt der Autor leider liegen und so kennen wir fast die ganze Zeit nur Ilianas (sehr eingeschränkte) Perspektive, was dem Buch die Spannung nimmt. Auch die Auflösung zum Schluss, die kaum als eine solche bezeichnet werden kann, fand ich recht schwach und wenig überzeugend.
Zwar ist der Schreibstil von Lubbadeh sehr flüssig und der Roman gut lesbar, der Plot hat für mich aber doch einige große Schwächen und kann nur begrenzt überzeugen, auch wenn ich die Grundidee hervorragend finde. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags. 

Sonntag, 24. November 2019

Sophie Kinsella "Dich schickt der Himmel"

Fixie geht voll und ganz im Familienunternehmen auf, ein Gemischtwarenladen, den sie seit dem Tod ihres Vaters gemeinsam mit ihrer Mutter führt, gelegentlich unterstützt von ihren Geschwistern. Nebenbei ist Fixie bereits seit Schulzeiten verschossen in den Freund ihres Bruders Ryan, der ihr in regelmäßigen Abständen das Herz bricht. Als sie einem Unbekannten den Laptop mit wichtigen Daten retten kann, verspricht der ihr einen Gefallen, egal was. Fixie besorgt Ryan so einen neuen Job, doch weiß der das überhaupt zu schätzen? Der Gefallen zieht einiges an Verwirrung nach sich und macht Fixie nicht nur glücklich. 
Sophie Kinsella ist abonniert auf locker-leichte Frauenliteratur, die sich gut weglesen lässt. Doch in diesem Band hat sie es meiner Meinung nach mit dem Konstruktion ihrer weiblichen Hauptfigur wirklich übertrieben, so naiv und dümmlich wie Fixie durchs Leben stapft, war es für mich als Leserin kaum zu ertragen. Sie würde auch fünf Heiratsschwindlern hintereinander ins Netz tappen um dann ihr restliches Geld bei einem Enkeltrick zu verlieren, ohne überhaupt Kinder, geschweige denn Enkel zu haben. Andere Autorinnen zeigen, dass Liebesromane und humorvolle Geschichten auch mit Protagonistinnen funktionieren, die zumindest halbwegs im Leben stehen, auch wenn die Liebe ihnen dazwischen funkt. Fixie ist jedoch das lebende Beispiel einer Frau, die ohne Mann aus der Sicht der Autorin offenbar nicht lebensfähig ist und von einer Katastrophe in die nächste taumelt, bis endlich jemand an ihrer Seite ist der sich kümmert. Ein Frauenbild, dass man in modernen Romanen so wirklich nicht mehr braucht. 
Leider war ich von Sophie Kinsellas neuem Roman „Dich schickt der Himmel“ einfach nur enttäuscht. Wer schon bei den Shopaholic-Romanen manchmal die Lebensfähigkeit der Protagonistin angezweifelt hat, sollte unbedingt die Hände von diesem Buch lassen, die Lektüre macht wenig Spaß und lässt die Frage zurück, ob die Autorin sich eventuell nach dem Frauenbild der 50er Jahre zurücksehnt. 

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Freitag, 22. November 2019

Barbara Reiter/Michael Wistuba "Harz"

Mit dem Michael Müller Verlag geht es jetzt in den Harz und hier bieten sich viele interessante Möglichkeiten für Wanderungen, Erholung und Sightseeing. Wer bei Harz jetzt nur an den Brocken und anstrengendes bergauf Laufen denkt, wird von den Autoren Barbara Reiter und Michael Wistuba schnell eines besseren belehrt. Denn der Harz bietet neben Natur auch viele zauberhafte Städte wie zum Beispiel Quedlinburg und eine lange Hexengeschichte wie am Hexentanzplatz bei Thale. 
Der Reiseführer selbst zeichnet sich durch Übersichtlichkeit und eine schöne Gestaltung aus. Gleich zu Beginn findet sich eine schöne Übersichtskarte, das Buch selbst ist unterteilt nach regionalen Abschnitten in Goslar und der Oberharz, vom Nordharzrand ins Brockengebiet, Nordostharz, Unterharz und Südharz. So findet man als Reisender schnell alle Ziele, die sich in unmittelbarer Nähe befinden und kann auch längere Touren gut planen. Zudem beginnt jedes Regionalkapitel mit einer kurzen Übersicht auf einer Doppelseite zu lohnenswerten Zielen und Aktivitäten für alle, die eine schnelle Idee suchen. Mir hat besonders gut der kleine Wanderführer im Anhang gefallen, der schöne längere und auch kürzere Routen anbietet.
Der Harz Reiseführer von Barbara Reiter und Michael Wistuba hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn er bisher nur kurz in Aktion getestet werden konnte. Es bleiben also noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Touren übrig, die erkundet werden wollen. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Michael Müller Verlags. 


Montag, 18. November 2019

Ellen Sandberg "Das Erbe"


Als Mona ihre Großtante Klara beerbt, scheint dies zunächst nur positiv zu sein. Die alte Dame ist mit über 90 Jahren verstorben und hinterlässt Mona allein ein altes Haus Mitten in München, das Millionen wert ist und ein gut gefülltes Bankkonto. Doch Monas Familie neidet ihr das Erbe und die spitzen Bemerkungen ihrer Mutter führen dazu, dass sie die Geschichte des Hauses recherchiert. Wie kam Klaras Vater 1938 an das Haus, hat er es rechtmäßig gekauft oder sich am Leid der Juden in der damaligen Zeit bereichert? Die Recherchen bringen auch Monas Privatleben durcheinander und eine spannende Suche beginnt. 
„Das Erbe“ von Ellen Sandberg ist ein Roman, der sich mit dem Umgang mit jüdischem Eigentum in der Nazizeit beschäftigt. Was trocken klingt, ist in Wahrheit so spannend geschrieben wie ein Thriller, durch Rückblenden und verschiedene Perspektiven hält die Autorin die Spannung hoch und als Leserin oder Leser kann man gar nicht mehr aufhören. Ein fast schon gemeiner psychologischer Winkelzug ist es, dass Mona einem die ganze Zeit unglaublich sympathisch ist, während die Familie des ursprünglichen jüdischen Hausbesitzers raffgierig und zerstritten wirkt. Dadurch bringt die Autorin einen in einen moralischen Zweispalt der einen Monas Situation noch besser nachvollziehen lässt und die Lektüre umso unterhaltsamer und auch mitreißender macht. 
Ich konnte „Das Erbe“ kaum noch aus der Hand lesen, nachdem ich einmal zu lesen begonnen hatte. Der Roman ist gleichzeitig informativ und spannend und setzt sich mit einem wichtigen Thema der deutschen Geschichte auseinander. Ein rundum gelungenes Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. 

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Freitag, 15. November 2019

Jeffrey Archer "Schicksal und Gerechtigkeit"

William Warwick könnte den leichten Weg gehen, als Sohn eines Kronanwalts könnte er in die Fußstapfen seines Vaters treten, Jura studieren und auf die Erfolge seines Vaters aufbauen. Doch für ihn stand immer fest, dass er Polizist werden will und so beginnt er seine Ausbildung dort ganz unten auf Streife mit einem guten Kollegen. Doch schnell wird sein Talent erkannt und sein Studium der Kunstgeschichte bringt ihn die Abteilung für Kunstdiebstähle von Scotland Yard. Dort steht er vor einigen Herausforderungen und auch privat bringt ihn diese Stelle weiter, denn während einer Ermittlung lernt er eine wunderbare Frau kennen, die die Richtige sein könnte. 
Wer die Clfiton-Saga von Jeffrey Archer kennt, kennt auch William Warwick bereits, denn die Hauptfigur schrieb als erfolgreicher Autor Krimis über die Figur William Warwick. Und so treffen die Leserinnen und Leser in „Schicksal und Gerechtigkeit“ schon fast einen alten Bekannten in dieser neuen Romanreihe von Jeffrey Archer wieder. Und auch der Stil unterscheidet sich kaum von der Clifton-Saga, Archer setzt auf eine sympathische Hauptfigur und ein buntes Personal um ihn herum. Die Lektüre fliegt nur so vor sich hin, denn der flüssige und wunderbar lesbare Stil des Autors zieht einen hinein in die Geschichte und William wächst einem blitzschnell ans Herz. Man kann gar nicht anders, als mit ihm zu fühlen und mitzufiebern, wenn er versucht, komplizierte Fälle zu lösen. 
Mit dem ersten Band einer neuen Reihe rund um den Polizisten William Warwick hat Jeffrey Archer eine wunderbare Grundlage für viele spannende und unterhaltsame Geschichten geschaffen, auf die ich mich schon sehr freue. „Schicksal und Gerechtigkeit“ ist eine äußerst unterhaltsame Lektüre, nicht nur für Fans der Clifton-Saga. 

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Mittwoch, 13. November 2019

Ildikó von Kürthy "Unter dem Herzen"

Sehr überrascht stellt Ildikó von Kürthy fest, dass sie schwanger ist. Nach jahrelangen Versuchen hatte sie die Hoffnung aufgegeben und sich mit der Realität ihrer Meinung nach abgefunden: Für sie war kein Kind vorgesehen. Umso größer die Freude für sie und ihren Lebensgefährten, als sie von der Schwangerschaft erfahren. In dem Buch „Unter dem Herzen“ nimmt die Autorin ihre Leserinnen mit auf ihre Reise durch die Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Baby. 
Ildikó von Kürthy ist bekannt für unterhaltsame und lustige Bücher und so funktioniert auch „Unter dem Herzen“. Sehr selbstironisch erzählt sie von den Erlebnissen der Schwangerschaft, von Übelkeit, Gewichtszunahme und den Reaktionen von Freunden ebenso wie von den vielen Gedanken und Sorgen, die man sich während der Schwangerschaft macht. Leider fand ich all das sehr oberflächlich, zwar unterhaltsam erzählt, aber eben auch sehr allgemein und klischeehaft ohne wirklichen persönlichen Bezug. Leider gab es wenig wirklich Interessantes zu lesen, keine besonderen Erfahrungen oder Erlebnisse, die das Buch wirklich relevant gemacht hätten.
Für mich handelt es sich bei Ildikó von Kürthys „Unter dem Herzen“ um ein unterhaltsames Buch, dass ich vom Inhalt her aber relativ bedeutungslos und wenig interessant fand. Während der Schwangerschaft ganz lustig zu lesen, aber nicht mehr als ein seichter Zeitvertreib. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Rowohlt Verlags. 

Sonntag, 10. November 2019

Cixin Liu "Jenseits der Zeit"

Die Geschichte der Menschheit und der Trisolarier geht in die letzte Runde. Man hat sich zu einer fast friedlichen Koexistenz durchgerungen, die Menschen können vom Wissen der Trisolarier profitieren und eigentlich geht es allen gut. Doch diese Duldung des Anderen funktioniert nur auf Grund der „Dunklen-Wald-Abschreckung“, es ist ein Gleichgewicht des Schreckens, kein friedliches Miteinander. Als die Raumfahrtingenieurin Cheng Xin aus dem Kälteschlaf erwacht und als Schwerthalterin die Entscheidungsgewalt über die Abschreckung bekommt, bricht plötzlich alles Zusammen und Cheng Xin muss wichtige Entscheidungen treffen. Das friedliche Leben auf der Erde scheint beendet, ist sie jetzt dem Untergang geweiht?
Die Trisolaris-Trilogie von Cixin Liu ist unglaublich beeindruckende Science Fiction, alles basiert auf vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Abwägungen, die die Bücher so realistisch und glaubwürdig machen. Dieser dritte Band schließt die Trilogie ab und fordert von seinen Leserinnen und Lesern einiges an Konzentration, denn die Zusammenhänge sind sehr komplex. Zwar kann man auch ohne Vorwissen der Handlung gut folgen, es ist jedoch kein Buch, dass man einfach so „wegliest“, man muss sich voll auf die Geschichte einlassen und mehr als einmal über die Zusammenhänge nachgrübeln, um alles zu verstehen. Doch gerade das macht diese Bücher für mich so beeindruckend. Die Handlung ist abwechslungsreich und unglaublich spannend, die Charaktere sind vielfältig und nicht immer nur sympathisch, aber sie treiben die Handlung unerbittlich voran und in der ganzen Idee zu der Romanreihe steckt so viel Kreativität, dass man dem Autoren nur ein uneingeschränktes Lob für seine herausragende Romanreihe aussprechen kann. 
Mich hat „Jenseits der Zeit“ von Cixin Liu absolut begeistert, auch wenn es eine fordernde Lektüre war. Man sollte aber unbedingt vorher „Die drei Sonnen“ und „Der dunkle Wald“ gelesen haben, sonst werden sich einem viele Zusammenhänge überhaupt nicht erschließen. Wirklich eine beeindruckende Trilogie, die ich großartig fand, auch wenn ich sonst absolut kein Fan von Science Fiction bin.

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Sonntag, 3. November 2019

Ulrike Renk "Jahre aus Seide. Das Schicksal einer Familie"


Ruth wächst sehr behütet auf und hat eine wunderbare Kindheit, bis die Nazis in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Einfluss immer weiter vergrößern. Ruths Familie ist jüdisch, ihr Vater ein erfolgreicher Schuhhändler und auch wenn es zunächst keiner wahrhaben will, schleichen sich die Diskriminierung und die Einschränkungen immer weiter in ihr Leben ein. Doch niemand will glauben, dass dies mehr als eine kurze Episode ist und so versucht Ruths Familie, sich zu arrangieren. Gleichzeitig muss Ruth - inzwischen ein Teenager - sich mit den gleichen Problemen herumschlagen, wie alle Mädchen ihres Alters: die erste Liebe, die Frage, was die Zukunft ihr bringen kann und welche Träume sie verwirklichen wird. 
„Jahre aus Seide“ ist der Auftakt zu einer Reihe rund um die Familie Meyer, basierend auf wahren Begebenheiten. Die Geschichte ist von der Autorin Ulrike Renk sehr berührend geschrieben und man fühlt sich den Hauptfiguren bei der Lektüre sehr nah. Um so mehr trifft es einen, wenn man hautnah miterlebt, wie das Leben für die jüdische Familie immer schwieriger wird und wie sie sich daran klammern, dass diese Phase sicher schnell wieder vorbeigeht. Ruth ist ein sehr aufgeschlossenes und intelligentes Mädchen, ihre Schwester Ilse sehr viel zurückhaltender. Doch beide müssen auf ihre Art einen Weg finden, mit dem neuen Leben umzugehen und das beschreibt die Autorin sehr realistisch und bewegend. Die Geschichte reißt einen schnell mit, besonders da man die historischen Entwicklungen, die noch kommen werden, bereits kennt und weiß, dass ihre Hoffnungen sich nicht erfüllen können. Zusammen mit dem fließenden und realitätsnahen Schreibstil von Ulrike Renk fügt sich alles zu einem großartigen historischen Roman zusammen. 
Ulrike Renks Roman „Jahre aus Seide“ beschreibt das Leben einer jüdischen Familie in den 30er Jahren sehr spannend und gleichzeitig berührend, das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung. 

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Mittwoch, 23. Oktober 2019

Marie Lacrosse "Das Weingut. Tage des Schicksals"

Endlich haben Irene und der Weinhändler und Gutsbesitzer Franz Gerban zusammengefunden. Doch während Franz beginnt, sich politisch für seine Heimat das Elsass zu engagieren, kämpft Irene weiter für die Rechte von Arbeitern und Frauen. Langsam beginnen die beiden sich zu entfremden und ständiger Streit liegt in der Luft. Auch Mathilde, die Schwester von Franz und seine Tante Ottilie sorgen immer wieder für Zwist, so dass viel in diesem Band immer wieder große und keline Katastrophen passieren. Erst ein schwerer Schicksalsschlag kann Irene und Franz einander wieder näher bringen. 
Der dritte Band der Weingut-Saga von Marie Lacrosse rundet die ganze Geschichte für mich sehr gut ab. Wie schon bei den vorherigen Bänden überzeugt die Autorin besonders durch ausgiebige Recherche und Detailgenauigkeit, sowohl was die politischen Umstände des späten 19. Jahrhunderts angeht, als auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung. Es ist erschreckend, unter welchen Umständen viele Familien in der damaligen Zeit leben mussten und man kann Irenes Kampf für die Frauen gut nachvollziehen. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war der Umstand, dass die Geschichten von Franz und Irene sich umständehalber teilweise zu stark getrennt voneinander abspielten und es zu wenig Überschneidungen gab. So wirkten ihre Leben manchmal wie zwei getrennte Erzählungen, die für mich beim Lesen zu wenig Verbindungspunkte hatten. Das liegt natürlich einerseits an der Tatsache, dass die beiden sich so auseinander gelebt hatten, andererseits hätte die Autorin meiner Meinung nach die Handlungen hier etwas enger beieinander halten müssen, um die Geschichte noch spannender zu halten. 
Mir hat „Das Weingut. Tage des Schicksals“ ausgesprochen gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt, was wir nach der Weingut-Saga von der Autorin zu lesen bekommen. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Goldmann Verlags. 

Wem die Weingut-Saga gefallen hat, dem kann ich nur die historischen Romane von Marita Spang ans Herz legen. Unter diesem (ihrem richtigen) Namen schreibt Marie Lacrosse seit einigen Jahren wirklich großartige Romane, z.B. "Blut und Seide" oder "Hexenliebe". Die Rezensionen findet ihr ebenfalls auf meinem Blog. 

Sonntag, 20. Oktober 2019

Manuela Inusa "Wintervanille"

CeCe lebt in Kalifornien und konzentriert sich voll auf ihre Arbeit: eine Vanillefarm, die schon ihr Vater in Gedenken an ihre mexikanische Mutter gegründet hat. Von Männern hat sie nach einem Reinfall mit ihrem Nachbarn Louis die Nase voll, genauso wie ihre beste Freundin Julia. Doch plötzlich gibt es große Aufregung in ihrem Leben, denn ein Fernsehteam will pünktlich zu Weihnachten einen Bericht über ihre Vanille machen. Als sie danach auch noch zu einem Gewürzseminar am Lake Tahoe eingeladen wird, ernennt sie kurzerhand ihre Freundin Julia zu ihrer Begleitung und Assistentin für die Woche im Schnee. Doch das Seminar soll den beiden weit mehr bringen, als ein paar entspannte Tage vor wunderschöner Kulisse. 
Wer gerne die Valerie-Lane-Reihe von Manuela Inusa gelesen hat, ist auch bei „Wintervanille“, dem Auftakt einer Reihe in Kalifornien spielender Romane, auf jeden Fall richtig. Sympathische Figuren vor wunderbarer Kulisse, viele Emotionen, Liebe und Enttäuschungen verbindet sie zu einer sehr schönen Mischung und einer zauberhaften Geschichte. CeCe und Julia haben jede auf ihre Arbeit schon Schlimmes erlebt und wachsen einem sofort ans Herz und besonders CeCes Großmutter Angie, ein echter kalifornischer Hippie mit lockerer Lebenseinstellung, hat es mir beim Lesen angetan. Der Stil der Autorin ist dabei sehr leicht und flüssig, so dass insgesamt ein wunderbarer lockerer und gut lesbarer Roman gelungen ist. 
Mir hat „Wintervanille“ von Manuela Inusa sehr gut gefallen, ein wunderbarer Roman für die winterliche Vorweihnachtszeit mit all der Romantik und den vielen bunten Lichtern. Das perfekte Buch für alle, die nach einer leichten Lektüre mit viel Gefühl suchen. 

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Freitag, 18. Oktober 2019

Armin Tima "Südnorwegen"

Wer die Natur und kleine verwunschene Orte sucht, ist in Südnorwegen auf jeden Fall richtig. Unberührte Natur und wunderschöne Touren für Autos, Wohnmobile und auch Wanderer durchziehen das Land und laden zu wunderbaren Urlaubserlebnissen ein. Die Neuauflage des Reiseführers „Südnorwegen“ des Michael Müller Verlags bietet großartige Einblicke in dieses schöne Reiseziel. 
Wie so oft überzeugt die Mischung bei diesem Reiseführer. Wunderschöne Bilder wechseln sich mit vielen allgemeinen Informationen, Reisetipps und GPS-Wanderungen ab, die dabei helfen, eine Reise zu planen und vor Ort auch die echten Geheimtipps zu finden. Mit den Wanderungen aus den Reiseführern des Michael Müller Verlags habe ich bisher nur Gutes erlebt, man bekommt einen tollen Einblick in die Landschaft, ohne gleich auf Scharen von Touristen zu treffen, die bereits mit Bussen an den Startort gekarrt wurden. Gerade für Individualreisende ist dieser Reiseführer absolut zu empfehlen, wer sich einfach treiben lassen und Land und Leute entdecken will, wird für jeden Ort einen tollen Tipp finden, ob Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. 
Ich kann diesen Reiseführer für Südnorwegen nur allen Reiselustigen ans Herz legen, man merkt ihm an, dass dem Autor Armin Tima das Land wirklich am Herzen liegt. Besonders begeistert haben mich dieses Mal auch die wunderbaren Fotos, die einen gleich mitnehmen, ich hätte am liebsten sofort die Reisetasche gepackt. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Reiseführer. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Michael Müller Verlags. 

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Matthias Eckoldt "Leonardos Erbe"


Leonardo da Vinci gilt als großes Universalgenie, jeder kennt ihn. Berühmt ist er hauptsächlich für seine Kunst, doch er forschte in alle Richtungen, versuchte sich als Erfinder und Entwickler in vielen Bereichen und war geleitet von einer Neugier auf die Welt, die einen begeistert und neidisch werden lässt. In diesem Buch geht es um eine Vielzahl von Ideen, die Leonardo da Vinci hatte und inwieweit sie realistisch waren beziehungsweise weiterentwickelt wurden.
Der Autor Matthias Eckoldt schreibt sehr nüchtern und sachlich über Leonardos Entwicklungen, immer unterlegt mit vielen Zeichnungen des Künstlers selbst, die seine Überlegungen gut veranschaulichen. Leider fehlte diesem Buch meiner Meinung nach jegliche Begeisterung für das Thema, um einen als Leser mitzunehmen. Natürlich ist es ein Sachbuch und es sollen die Fakten rational dargestellt werden. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Leonardos Ideen eigentlich alle - salopp gesagt- Blödsinn waren und nicht funktioniert hätten. Das ist gar nicht so verwunderlich, standen damals doch viel weniger Informationen zur Verfügung als heute und Leonardos Genialität zeichnet sich eben auch dadurch aus, in so viele Richtungen gedacht zu haben und Ideen ausgearbeitet zu haben. Beim Lesen hatte ich jedoch das Gefühl, dass das Werk Leonardo da Vincis hier nicht gewürdigt, sondern abgewertet werden soll und der Begeisterung um das Universalgenie eher ein Dämpfer verpasst werden sollte. Dies ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck, aber von diesem Buch war ich doch eher enttäuscht.
Matthias Eckoldt bietet einen guten Überblick über da Vincis Arbeitsgebiete und Ideen in Verbindung mit alten Zeichnungen, mir war das Buch tendenziell jedoch zu negativ und trocken geschrieben, um mir beim Lesen richtig Freude machen zu können.

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Sonntag, 6. Oktober 2019

Martin Walker "Reiner Wein"


Im sechsten Fall von Bruno, dem sympathischen Polizisten aus Saint-Denis, geht es um einen alten Eisenbahnraub der Résistance, der nie aufgeklärt wurde. Bei einem Toten findet Bruno Geldscheine aus dem Raub und gleichzeitig wird der ganze Weinkeller eines Briten geraubt, der sich als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter herausstellt. Und dann taucht auch noch Brunos alte Liebe Isabelle wieder auf und mischt bei den Ermittlungen mit, alles zusammen die perfekte Kombination für einen typischen Périgord-Krimi.
Mit hat auch dieser Krimi von Martin Walker wieder ausgesprochen gut gefallen, die Kombination aus Kriminalfall und viel Landleben funktioniert nach wie vor großartig. Und wenn es um „Reinen Wein“ geht, wie schon der Titel sagt, ist bei Bruno natürlich auch die Ehre gefordert. Er liebt den Wein und das Essen der Region und bringt dies ganz nebenbei auch den Leserinnen und Lesern nahe, was die Krimis so authentisch und einzigartig macht. Bruno unterscheidet sich von vielen Literatur-Ermittlern, er ist kein hohes Tier in irgendwelchen Sonderkommissionen, kein ungeliebter, trinkender Eigenbrödler, wie sie einem oft in skandinavischen Krimis begegnen. Er ist lebensfroh und freundlich, ein einfacher Dorfpolizist, der die Menschen mag und die großen Fälle im Zweifel auch gut an fachlich versiertere Kollegen abgeben kann. All das macht ihn so sympathisch und die Krimis so liebenswert, dass man fast nicht anders kann als ein großer Bruno-Fan zu werden.
„Reiner Wein“ passt sich nahtlos in die Reihe toller Krimis von Martin Walker ein, eine spannende und unterhaltsame Story, bei der man ganz nebenbei noch etwas über die französische Résistance erfährt, ergänzt sich mit Geschichten über Land und Leute- wieder sehr gelungen!

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Donnerstag, 3. Oktober 2019

Brigitte Riebe "Die Schwestern vom Ku'damm. Wunderbare Zeiten"


In Deutschland blüht das Wirtschaftswunder und die Thalheim-Schwestern machen das Beste aus dieser Zeit. Während Rike geheiratet hat und Mutter wird, versucht sie gleichzeitig das Kaufhaus Thalheim weiter mit zu leiten. Doch nach der Rückkehr ihres Bruders Oskar aus der Gefangenschaft sieht ihr Vater diesen als natürlichen Nachfolger und will die Leistung seiner Tochter nicht anerkennen. Silvie hingegen hat wenig mit dem Kaufhaus zu tun und stürzt sich in ihre erfolgreiche Arbeit beim Radiosender RIAS und lebt ein fröhliches Leben. Doch das Familienunternehmen holt auch sie ein und so muss sie sich eines Tages entscheiden, ob sie sich wirklich weiter davon abgrenzen kann oder ihren Teil der Verantwortung übernehmen will.
Rike und Silvie könnten unterschiedlicher kaum sein und werden ergänzt durch den schwer traumatisierten Zwillingsbruder von Silive, Oskar und die Halbschwester der drei, Flori, die den Leserinnen und Lesern ein gutes Bild der historischen und gesellschaftlichen Umstände der fünfziger Jahre in der jungen Bundesrepublik vermitteln. Die Konflikte mit der DDR, die Probleme für getrennte Familien und im Westen arbeitende Ostberliner werden ebenso thematisiert wie die neu erstarkte Kaufkraft der Bürger und der Wunsch nach Neuem. Die Zeiten des Krieges will man endlich zurücklassen und das Leben wieder genießen. Brigitte Riebe beschreibt die Zeit sehr spannend und bildhaft, als Leserin fühlt man sich direkt in die Zeit versetzt und liebt und leidet mit den Thalheims. Der Band schließt nahtlos an den ersten Band der Reihe um die Thalheim-Schwestern an und hat mir genauso gut gefallen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und zugleich realistisch, so dass die Lektüre viel Freude macht.
„Die Schwestern vom Ku’damm. Wunderbare Zeiten“ von Brigitte Riebe bietet einen sehr schönen Einblick in die Wirtschaftswunderjahre der Bundesrepublik und bringt einem die Geschichte anhand von sympathischen und abwechslungsreichen Figuren näher. Von mir gibt es wieder eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Dienstag, 1. Oktober 2019

Lucinda Riley "Das Schmetterlingszimmer"


Posy liebt „Admiral House“, das Haus ihrer Kindheit, in dessen Garten sie gemeinsam mit ihrem früh verstorbenen Vater Schmetterlinge sammelte. Inzwischen ist sie selbst Witwe und Großmutter und hat sich mit ihrem Leben arrangiert, als plötzlich ein alter Bekannter wieder in ihrem Leben auftaucht: Ihre große Liebe Freddy, der sie einst ohne eine Erklärung verlassen hatte. Freddy hat auch nach Jahrzehnten noch Gefühle für Posy und bringt ihr Leben gewaltig durcheinander. Denn den Grund für die damalige Trennung kennt sie noch immer nicht.
Lucinda Riley liefert einen wunderbaren Schmöker nach dem anderen ab und auch „Das Schmetterlingszimmer“ ist ihr wieder ausgezeichnet gelungen. Posy ist eine wunderbare Hauptfigur, sehr sympathisch und liebevoll, man ist sofort bei ihr und ihrer Geschichte. Rund um die Geschichte von Posy und Freddy entspinnt die Autorin dazu noch viele weitere Handlungen, beispielsweise um Posys Söhne Nick und Sam, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Sam Eheprobleme hat, kommt Nick nach zehn Jahren in Australien endlich zurück nach England, um ein Geschäft aufzubauen. Es entwickelt sich ein enges und spannendes Netz an Geschichten und Verbindungen, das einen als Leser die ganze Zeit mitnimmt und in Atem hält. Der bekannte, flüssige Schreibstil von Lucinda Riley tut sein Übriges um aus „Das Schmetterlingszimmer“ ein leicht lesbares und unterhaltsames Leseerlebnis zu machen.
Mir hat „Das Schmetterlingszimmer“ ausgesprochen gut gefallen, ein echter Schmöker, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das perfekte Buch für ein verregnetes Herbstwochenende auf dem Sofa!

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Dienstag, 24. September 2019

Christian von Ditfurth "Ultimatum"


Wieder einmal muss Kommissar de Bodt in einem schwierigen Fall ermitteln und wieder einmal ist die Kanzlerin auf seine Hilfe angewiesen. Ihr Ehemann wurde entführt und die Bundesregierung wird erpresst, kurz darauf passiert in Frankreich das gleiche mit der Präsidentengattin. Niemand kann sich so richtig erklären, was die Motive der Täter sein sollen, denn ihre Forderungen sind ganz offensichtlich unerfüllbar. Zudem mischt auch de Bodts Lieblingsfeind Bob Wedenstein wieder mit, den die Erpresser aus dem Knast geholt haben. Jetzt ist systematische Ermittlungsarbeit gefordert – und natürlich auch wieder Hilfe der bekannten französischen und russischen Kollegen.
De Bodt gerät als erfolgreicher, aber sehr unkonventioneller Polizist immer wieder an spannende Fälle und so ist auch dieser Band für die Leserinnen und Leser zunächst wieder mitreißend und aufregend. Die Nähe vieler Charaktere zu realen Politik ist sicher gewollt und amüsant, die Fälle sind stets logisch durchkonstruiert und überraschen an vielen Stellen. Von „Ultimatum“ war ich jedoch etwas enttäuscht, da die Spannung in der Mitte des Buches rapide nachgelassen hat. Die Opfer waren befreit und so richtig war auch nicht klar, ob von den Erpressern überhaupt noch etwas kommt und so plätschert die Story besonders im letzten Drittel einfach nur noch vor sich hin und konnte mich nicht richtig mitreißen. Die Idee an sich hätte meiner Meinung nach mehr Potential gehabt und so hatte ich von diesem Thriller mehr erwartet.
Der neueste Band um Kommissar de Bodt heißt „Ultimatum“ und verspricht viel Spannung. Dieses Versprechen wird jedoch nur zu Beginn eingehalten, im Verlauf der Handlung lässt die Spannung stark nach, ich war etwas enttäuscht von diesem neuen Thriller von Christian von Ditfurth.

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