Nach dem Tod ihres Sohnes Alexander hat
Bernadette von Plesow keine Kraft mehr, Neues zu wagen und so verläuft das der
Alltag im Grand Hotel in Binz in recht ruhigen Bahnen. Umso mehr freut es sie,
als ihre Tochter Josephine zurückkommt, um ihr unter die Arme zu greifen und
endlich sesshaft zu werden. Und während in Binz noch überraschend ein neues
Familienmitglied auftaucht, versucht ihr Sohn Constantin in Berlin sich weiter
in ganz anderen Geschäften. Er will Chef der Ringvereine in Deutschland werden,
verdient er sein Geld doch mehr mit Varieté und Prostitution als mit dem
Hotelgeschäft des Astor. Eine Gemengelade, die zu vielen Spannungen zwischen
den Charakteren führt.
„Das Grand Hotel
– Die mit dem Feuer spielen“ handelt vom Leben einer Rügener Hoteldynastie in
den 20er Jahren und ist bereits der zweite Band. Mich überzeugt besonders die
lebhafte und detailreiche Beschreibung der Charaktere, doch auch die
historischen Zusammenhänge wirken gut recherchiert und schaffen einen gelungene
Rahmen für die Geschichten. Die Gegenüberstellung des fast schon beschaulichen
Lebens auf Binz und des wilden, pulsierenden Berlins der 20er Jahre ermöglicht
es der Autorin Caren Benedikt, ein breites Themenspektrum abzudecken und viele
unterschiedliche Charaktere einzuführen, die am Ende ein sehr stimmiges Bild
und einen spannenden Roman schaffen. „Das Grand Hotel“ ist eine Romanreihe, die
sehr flüssig geschrieben ist und so zum Träumen und Versinken einlädt. Man hat
sich sehr schnell in die Geschichte eingefunden und kann so mit den Figuren auf
eine spannende Reise in die 20er Jahre gehen, wobei sich schon andeutet, dass
das Leben nicht immer so wild bleiben wird, denn auch rechtsnationale Tendenzen
werden schon thematisiert.
Caren Benedikt
hat auch mit dem zweiten Band ihrer Reihe über das Binzer Grand Hotel einen spannenden
und interessanten historischen Roman geschrieben, der einen großartig unterhält
und schon Vorfreude auf den nächsten Band macht, der im kommenden Jahr
erscheinen soll.
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