Kate Linville beendet ihre Zeit bei der Londoner Polizei um mit Caleb Hale bei der North Yorkshire Police zu arbeiten. Im Zug nach York wird sie Zeugin, wie eine Frau von einem Mann mit einer Waffe angegriffen wird. Wenig später wird eine Lehrerin tot aufgefunden, die selbe Waffe wurde verwendet, doch es lässt sich keine Verbindung zwischen den beiden Frauen finden. Und zum Leidwesen von Kate wird Caleb nach einer schief gelaufenen Geiselnahme bei der er - wieder einmal- unter Alkoholeinfluss stand vom Dienst suspendiert. So kämpft sie ziemlich allein für die Aufklärung der zwei Verbrechen, denn der neue Leiter der Einheit ist reichlich überfordert mit seinem Job.
Dies ist inzwischen der dritte Band mit dem Ermittlerteam Linville und Hale von Charlotte Link und meiner Meinung nach ist es der gelungenste von allen. Die Handlung ist unglaublich spannend und gleichzeitig sehr überraschend, man braucht lange, um auch nur eine Ahnung davon zu bekommen, wer hinter den Verbrechen stecken könnte. Gleichzeitig spielen die persönlichen Aspekte der Ermittler hier eine sehr untergeordnete Rolle, es sind zwar individuelle und teilweise fast verschrobene Charaktere, sie werden jedoch in ihrem beruflichen Umfeld dargestellt, was mir sehr gut gefällt. Ein Krimi, in dem seitenlang von privaten Problemen der ermittelnden Protagonisten erzählt wird, verliert für mich schnell an Spannung und setzt den falschen Schwerpunkt bei der Entwicklung der Handlung. Daher hat mir „Ohne Schuld“ auch ausgesprochen gut gefallen, die Autorin weiß genau, wie sie ihre Hauptfiguren einsetzt um die Handlung an den richtigen Stellen voranzutreiben oder im Gegenteil Leserinnen und Leser noch ein wenig länger im Dunkeln tappen zu lassen.
Charlotte Links neuester Roman „Ohne Schuld“ ist ein äußerst gelungener Krimi, der interessante Charaktere mit einer überraschenden Kriminalhandlung verbindet, perfekt als spontanes Weihnachtsgeschenk und für dunkle Winternachmittage auf der Couch.
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