Inhalt
„Im Schatten des Kauribaums“ ist die Fortsetzung des letzten Buches von Sarah Lark („Das Gold der Maori“) und beschreibt das Leben der nächsten Generation in Neuseeland.
Kathleen und ihr Mann Reverend Peter Burton reisen nach Irland, um sich um ein geerbtes Haus zu kümmern. Dort lernen sie die junge Violet kennen, die mit ihrer jüngeren Schwester Rosie unter den Alkoholexzessen von Vater und Bruder leidet und krampfhaft nach einem Weg aus ihrer Situation sucht. Die gesamte Familie wandert nach einigen Zwischenfällen mit den Burtons nach Neuseeland aus, doch die Situation für Violet wird immer schlimmer. Sie wird von einem Freund ihres Bruders vergewaltigt, als sie schwanger ist, muss sie diesen heiraten und sieht kaum noch einen Ausweg aus ihrem Leben.
Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit Matariki, der Tochter von Lizzie und dem Maorihäuptling Kahu Heke. Sie wird von ihrem leiblichen Vater entführt und soll als Kriegerprinzessin eine Bewegung gegen die Pakeha, die weißen Siedler in Neuseeland anführen. Ihr gelingt jedoch die Flucht, woraufhin sie längere Zeit in einem Maori-Dorf lebt und sich später stark in der Emanzipationsbewegung engagiert, wo sich dann auch die Wege von ihr und Violet kreuzen.
Meine Meinung
Das Buch ist wie alle Bücher von Sarah Lark sehr gut geschrieben, mit Hintergrundwissen über die Ureinwohner Neuseelands angereichert und es macht Spaß es zu lesen. Da ich es jedoch direkt im Anschluss an das „Das Gold der Maori“ gelesen habe, war deutlich zu erkennen, dass der Autorin offensichtlich bei diesem Band langsam die Ideen zur Gestaltung der Charaktere und der Geschichten ausgingen. Violets Geschichte ist der von Kathleen aus dem ersten Band einfach zu ähnlich, sie hat einen gewalttätigen Mann und einen Sohn von ihm, der sich gegen sie stellt und ihre Versuche, aus der Ehe zu fliehen an den Vater verrät und den sie am Ende zurücklässt. Diese Geschichte deckt sich fast vollständig mit dem ersten Band und bietet wenig Neues für den Leser. Lediglich die Aspekte der Emanzipationsbewegung, in der Violet sich engagiert, geben der Geschichte einen neuen Hintergrund und verhindern, dass das Gefühl aufkommt, das gleiche Buch ein zweites Mal zu lesen.
Die Geschichte von Matariki ist zwar interessant, aber zum Teil etwas langatmig geschrieben. Hier wird die Spannung längst nicht so gut gehalten wie noch im ersten Band, dennoch ist die Geschichte um Matariki etwas Neues und eröffnet der Handlung rund um die Frauenbewegung in Neuseeland neue Möglichkeiten, die von der Autorin zum Teil auch genutzt werden, beispielsweise wenn es um die Verknüpfung der Frauenrechte mit den Rechten der Maori geht.
Fazit
Im direkten Vergleich zum ersten Band der Geschichte schneidet das Buch zwar schlechter ab, dennoch ist es ein flüssig lesbares und interessantes Buch, leider ohne die kreativen Ideen der bisherigen Bücher von Sarah Lark. Auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man einfach in eine andere Welt abtauchen möchte und keine anspruchsvolle Story erwartet.
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