Dienstag, 15. November 2011

Horst Eckert "Schwarzer Schwan"


Die Bankerin Hanna Kaul ist kurz davor, einen Milliardendeal unter Dach und Fach zu bringen, als dieser plötzlich vom Vorstand der Bank abgesagt wird. Sie beginnt zu recherchieren und kommt hinter die fragwürdigen Machenschaften ihres Chefs. Gleichzeitig verschwindet ihre Nichte Leonie und eine Finanzlobbyistin aus Berlin wird während eines Besuchs in Düsseldorf ermordet. Was haben all diese Dinge miteinander zu tun? Der Polizist Dominik Roth glaubt nicht an einen einen Zufall und macht sich daran, den Zusammenhang zwischen als diesen Fällen herzustellen. Durch sein unkonventionelles Vorgehen, steht er jedoch schnell selbst unter Verdacht, etwas mit den Verbrechen zu tun zu haben.
„Schwarzer Schwan“ ist ein spannender Thriller, der hochaktuelle Bezüge zur Finanzkrise und zum Unglück von Fukushima aufgreift. Horst Eckert beschreibt das Postengeschacher und Kaufen von Stimmen auf höchster politischer Ebene, ein Hin- und Hergeschiebe von Positionen und Posten für Geld und Macht. Der Plot wird dabei in verschiedene Erzählstränge aus unterschiedlichen Perspektiven aufgeteilt, der Leser erhält Informationen über den Bundestagsabgeordneten Mierscheid, den Polizisten Dominik Roth und die Bankerin Hanna Kaul. In kurzen Absätzen wird die Geschichte von Leonie eingeschoben. Sie ist die einzige, die als Ich-Erzähler auftritt und den Leser so ganz nah mitnimmt in ihr dunkles Kellerloch, in dem sie gefangen gehalten wird. Gerade diese Abschnitte lassen es einem manchmal kalt den Rücken runterlaufen, so sehr hofft man mit Leonie auf eine baldige Freilassung. 
Auch ohne die Aktualität dieses Romans wäre Horst Eckert ein spannender Thriller gelungen, doch durch die Verbindungen zur Atom- und Finanzlobby wird es ein großartiges Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal angefangen hat. 

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