Julia Forrester ist gezeichnet von einem schweren Schicksalsschlag und hat sich in ihr kleines dunkles Cottage in der Nähe ihres Heimatortes zurückgezogen, um zu trauern. Da gerät über eine Zufallsbekanntschaft das Tagebuch ihres Großvaters aus dem Zweiten Weltkrieg in ihren Besitz, das einige Fragen aufwirft. Ihre Großmutter Elsie kann die Rätsel lösen und lässt Julia an ihrer wahren Familiengeschichte teilhaben, die einige Geheimnisse und Überraschungen birgt.
„Das Orchideenhaus“ von Lucinda Riley ist weitaus mehr, als der unterhaltsame Kitsch den ich mir vom Klappentext erwartet hatte. Die Autorin erzählt sehr ausgefeilt und in Rückblenden und eingeschobenen Ich-Perspektiven aus Vergangenheit und Gegenwart und gibt einem als Leser so die Möglichkeit, alle Perspektiven der Geschichte kennenzulernen. Die Charaktere sind sympathisch und teilweise von schweren privaten Schicksalsschlägen gezeichnet, ohne allzu platt und stereotyp daherzukommen. Einige leicht unglaubwürdige Wendungen am Schluss weniger hätten es meiner Meinung nach durchaus getan, aber das Grundgerüst der Geschichte ist gut nachvollziehbar und trieft nicht vor Kitsch und romantischen Verklärungen, auch wenn die große Liebe in Zeiten des Krieges natürlich nicht fehlen darf.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman mit guten Figuren und schönen Kulissen, absolut lesenswert für alle, die auch „Die Schmetterlingsinsel“ von Corina Boman und „Die Wildrose“ von Jennifer Donnelly mögen.
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