Samstag, 6. Oktober 2012

Toni Jordan "Die schönsten Dinge"


Ella ist Evolutionsbiologin und will von Daniel Metcalf nur eins: Das Geld für eine Forschungsstipendium, um im australischen Nationalpark nach dem tasmanischen Tiger zu suchen. Das Tier soll jedoch bereits seit Jahrzehnten ausgestorben sein, ihr Projekt ist also etwas ungewöhnlich. Dass hier noch mehr ungewöhnlich ist, zeigt sich sehr schnell. Ellla heißt eigentlich Della und ist Mitglied einer Gaunerfamilie, die Evolutionsbiologin gibt sie nur zum Schein, um dem neureichen Schnösel Daniel das Geld aus der Tasche zu ziehen. Leider ist der ausgesprochen klug und attraktiv, so dass Della beginnt, ihr Ziel etwas aus den Augen zu verlieren.
Mit „Die schönsten Dinge“ ist Toni Jordan ein locker leichter Roman über eine sehr ungewöhnliche Familie gelungen, die sich auf eine spezielle Art durchs Leben schlägt. Della kennt das Leben nicht anders, deshalb hinterfragt sie es auch kaum und hat sich ein Rechtfertigungssystem zurecht gelegt, um ihr Tun zu begründen. Sie ziehen ja nur Leute ab, die eh zuviel Geld haben oder es verdient haben. Der Roman lässt sich gut lesen und ist vom Stil her sehr einfach geschrieben. 
Die Autorin hat mit Della eine sehr sympathische Hauptfigur geschaffen, die man gerne durch die Geschichte begleitet. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl einer Belanglosigkeit, mich konnte das Buch nicht wirklich berühren oder mitreißen. Ich habe es zwar schnell durchgelesen, aber das Gefühl, unbedingt wissen zu müssen, wie es weitergeht, hatte ich nicht. Ein ganz schönes Buch, wenn man etwas leichtere Lektüre zwischendurch möchte.
 Am Schluss hatte ich zudem das Gefühl, dass die eigentlich spannende Handlung in die letzten 50 Seiten gepackt wurde, was der Geschichte etwas sehr Gehetztes gab. Das hätte man meiner Meinung nach noch viel ausführlicher behandeln können. Dann wäre das Buch zwar um einiges dicker geworden, dafür aber auch viel nachvollziehbarer und spannender. Das ist schade, die Idee des Romans finde ich nämlich ausgezeichnet. Ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen