Sayoko ist eine
junge Frau, sie ist frei, unbeschwert und liebt ihren Freund. Bis ein einziger
kurzer Moment ihr Leben verändert. Bei einem Autounfall wird sie schwer
verletzt und ihr Freund kommt ums Leben. Nur langsam heilen ihre Verletzungen und
noch viel langsamer findet sie danach ins Leben zurück. Sie ist nicht mehr
dieselbe wie vor dem Unfall und es fällt ihr anfangs schwer, das zu
akzeptieren.
Banana Yoshimoto
schreibt in „Lebensgeister“ auf wunderbar poetische Weise über eine junge Frau,
die eine Phase der inneren Zerstörung durchmacht und erst langsam wieder im
Leben ankommt. Nach einer Nahtoderfahrung sieht sie die Welt in einem völlig anderen
Licht, was für viele Menschen um sie herum schwer zu verstehen ist. Erst durch
neue Bekanntschaften, die sie nicht vor dem Unfall kannten, fühlt sie sich
wieder akzeptiert und langsam wieder menschlich. Obwohl die Geschichte
eigentlich sehr traurig ist, schafft Yoshimoto es, die Figur der Sayoko die
ganze Zeit dennoch positiv darzustellen, sie gibt nie den Glauben daran auf,
dass ihr Leben wieder ganz wird. Es wird nie so werden wie vorher, aber anders und
neu und damit auch wieder gut. Dieser Glauben der Hauptfigur und die
unerschütterliche Geduld mit sich selbst, während sie sich und ihr Leben neu
sortiert, haben mich wirklich beeindruckt.
„Lebensgeister“
von Banana Yoshimoto ist keine pompöse, langatmige Geschichte über hunderte von
Seiten. Es ist ein leises, berührendes kleines Buch, mit einer unglaublich
starken und außergewöhnlichen Hauptfigur und sicher ein Buch, das man immer
wieder lesen kann, um Neues zu entdecken. Wer auf der Suche nach einer
besonderen Geschichte ist, ist bei Banana Yoshimoto garantiert richtig.
Hier geht es zur weiteren Informationen und der Leseprobe vom Diogenes Verlag.
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