Samstag, 6. Juni 2020

Anna Hope "Was wir sind"

Cate, Hannah und Lissa sind Freundinnen seit langer Zeit, inzwischen sind sie Mitte 30 und schauen auf ein mehr oder weniger erfolgreiches Leben. Während Cate überraschend schwanger wurde, versucht Hannah seit langem mit ihrem Manne in Kind zu bekommen und daran droht ihre Ehe zu zerbrechen. Lissa lebt nach wie vor ihren Traum, Schauspielerin zu werden, doch der Erfolg bleibt aus und immer öfter hadert sie mit ihrem fortschreitenden Alter. Es sind sehr alltägliche Probleme und Sorgen, die die drei umtreiben und so berühren einen die Geschichten beim Lesen sehr schnell.
Besonders gut gefällt mir bei diesem Roman der Aufbau, durch das ständige Wechselspiel aus Gegenwart und Vergangenheit lernt man als Leserin oder Leser ständig neue Facetten der Figuren kennen und versteht auch ihre Handlungen immer besser. Obwohl die Themen eigentlich sehr ernst und für die Figuren oft existentiell sind, ist der Schreibstil von Anna Hope sehr fließend und leicht, die Lektüre rauscht einfach dahin, ohne große Brüche oder Unterbrechungen. Dieser Kontrast macht für mich auch das spannende des Romans aus, denn die Figuren sind keineswegs oberflächlich oder klischeehaft, sondern gewinnen mit der Zeit eine große Tiefe und sprechen einen unweigerlich an. Man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen, hofft mit ihnen, bei allem was die Autorin beschreibt.
Mir hat „Was wir sind“ ausgesprochen gut gefallen und selten fand ich auch einen Titel so gut gewählt wie hier. Ein absolut gelungener Roman, der einen einen schnell in seinen Bann zieht und nicht loslässt. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Hanser Verlags. 

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