Selma und Constanze lernen sich während der Sommerfrische in Baden-Baden im Jahr 1913 kennen. Beide sind junge Frauen, die ihren Weg suchen, doch während Selma verlobt ist und das gesellschaftliche Leben in Berlin genießt, will Constanze studieren und so ihren Weg gehen. Beide verlieben sich in den jungen Franzosen Robert, doch schon ein Jahr später beginnt der Erste Weltkrieg und mit Frankreich soll auch Robert zum Feind geworden sein. Schwierige Zeiten brechen an und der „Sommer der Freiheit“ von 1913 scheint plötzlich weit entfernt.
Heidi Rehn hat mit „Sommer der Freiheit“einen sehr leichten und flüssigen Roman geschrieben, der einfach Freude bei der Lektüre macht. Ich hätte mir oft mehr historischen Hintergrund gewünscht, der Beginn des Weltkriegs wird sehr lapidar abgehandelt und nur am Rande der Mord am österreichischen Thronfolger erwähnt. Im Mittelpunkt steht ganz eindeutig das private Leben der Hauptfiguren, besonders von Selma. Sie ist sehr ambivalent, einerseits muss man ihre Lebensfreude lieben, andererseits macht einen ihre oberflächliche Sicht der Dinge teilweise fast wütend. Sie fügt sich in ein vorgegebenes Frauenbild, ohne dies ernsthaft zu hinterfragen, ganz anders als Constanze, die viel ruhiger, aber auch reflektierter ist.
Alles in allem ist „Sommer der Freiheit“ ein gelungener Roman, der jedoch nur an der Oberfläche dessen kratzt, was in der Zeit historisch und auch gesellschaftlich passiert. Da wäre meiner Meinung nach noch viel mehr drin gewesen.
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